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© Alexis Huertas / unsplash.com

09.07.2018 / Andacht / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Horst Marquardt

Der besondere Zuspruch

„Du gehörst zu mir!“, sagt Gott. „Ich habe dich beim Namen gerufen“.

„Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein“ (Jesaja 43,1).
 

Je öfter ich mich mit Israel und seiner Geschichte beschäftige, desto unbegreiflicher ist mir, dass ein Volk, das Gottes Güte im wahrsten Sinne des Wortes mit den Händen greifen konnte, so halsstarrig war. Immer wieder lehnte es sich gegen Gottes Anweisungen und Ordnungen auf. Noch schlimmer: Das Volk Gottes übernahm Bräuche umliegender Heidenvölker und betete gegossenen Bilder an mit den Worten: „Ihr seid unsere Götter.“ Da wird dem Volk im Auftrage Gottes gesagt: „Deine Ohren waren offen, aber du hast nicht gehört.“ Gott reagiert auf den Ungehorsam mit grimmigem Zorn und schrecklichem Krieg.

Doch will Gott ja nicht, dass sein Volk am Ungehorsam zugrunde geht. Er möchte, dass es herauskommt aus seiner Gebundenheit an das Böse. Er will die Erlösung seines Volkes. Das macht sein prophetisches Wort bekannt.

Die besondere Zeit

Nun – jetzt – heute spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob und dich gemacht hat, Israel. Gott hatte Jakob den Namen Israel gegeben. Er ist der eigentliche Stammvater des Volkes Israel geworden. Besonderes hatte Gott mit diesem Volk vor, dem allerdings Gottes Freundlichkeit so wenig bedeutete. Es löste sich von Gottes Ordnung und forderte so seine Strafe heraus. Das blieb nicht ohne Folgen. Kein Wunder, dass das Volk nun voller Sorge ist, wie sich die Zukunft gestalten wird. Doch der große Gott bleibt gütig: „Nun fürchte dich nicht...“.

Das besondere Geschenk

Offensichtlich war dem Volk inzwischen klar geworden, dass es mit seinem bösen Verhalten Strafe verdient hätte. Aber Gott bleibt dem Volk zugewandt. Er ermutigt mit den Worten: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Du wirst nicht bestraft, das Gericht ist an Ägypten und anderen Ländern vollzogen. Sie sind das Lösegeld.

Gott bleibt dem Volk zugewandt. Er ermutigt mit den Worten: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst.

Was hier den Nachkommen Jakobs versprochen wird, ist mit Jesus in noch ganz anderer Weise in Erfüllung gegangen. Er verkündete, dass er gekommen sei, um sein Leben als Lösegeld für viele zu geben (Markus 10,45). Selbstherrlichkeit und Anmaßung, der Wille selbst seine Geschicke zu lenken und dabei an Gott und Menschen schuldig zu werden, stürzt die Menschheit ins Verderben. Sie ist verloren. Das aber heißt: in der Dunkelheit der Gottferne leiden zu müssen, und Freud- und Friedlosigkeit, Schmerz und Qual ertragen zu müssen. Doch Gott will nicht, dass auch nur ein Einziger verloren geht (1. Petrus 3,9). Darum nimmt er die Strafe auf sich, die die Menschen verdient haben. Er befreit sie, zahlt dafür mit seinem Leben, ist das Lösegeld. Und das, weil er will, dass allen Menschen geholfen werde (1. Timotheus 2,4).

Doch Gott will nicht, dass auch nur ein Einziger verloren geht. Darum nimmt er die Strafe auf sich, die die Menschen verdient haben. Er befreit sie, zahlt dafür mit seinem Leben, ist das Lösegeld.

Der besondere Zuspruch

Ein Mensch, der weiß, dass er vor Gott einmal Rechenschaft ablegen muss für sein Leben, wird erschrocken sein, wenn ihm bewusst wird, was alles schief lief in seinem Leben, wie sehr er sich vor Gott schuldig gemacht hat. Er fürchtet sich vor Gott. Doch kann er das Wort, das einmal Jakobs Nachkommen zugesprochen wurde, für sich in Anspruch nehmen: „Fürchte dich nicht. Ich befreie dich. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir“ (Jesaja 43,1).

Du bist für Gott kein Nobody. Er kennt dich mit Namen. Auch mir gilt diese Zusage. Weil Jesus mich erlöst hat, gehöre ich ihm. Auch für mich gilt, was Jesus einmal 72 Boten zusicherte: „Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind“ (Lukas 10,24).


Was der Prophet nicht nur dem ganzen Volk, sondern jedem Einzelnen zurief, ist von ungeheurer Tragweite. Nur ein paar Häuser weiter in meiner Straße, kennt niemand meinen Namen. Doch im Himmel bin ich als ein durch Jesus erlöster bekannt. Mein Name steht im Buch des Lebens, so wie der von den Glaubensgefährten, an die der Apostel Paulus dachte, als er den Philippern schrieb (Philipper 4,3). Welch ein Grund zur Freude! Der himmlische Herr, der meinen Namen kennt, sagt: „Du bist mein.“ Erlöste sind Gottes Eigentum. Gott sagt von ihnen: „Das Volk, das ich mir erschaffen habe, wird mich rühmen und wird weitersagen, was ich getan habe“ (Jesaja 43,21).
 

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 Horst Marquardt

Horst Marquardt

  |  langjähriger Direktor des ERF (✝)

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