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© Averie Woodard / unsplash.com

05.03.2018 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Katrin Faludi

Vorsicht, Ablenkung!

Im Straßenverkehr ist volle Aufmerksamkeit gefragt. Auf dem Weg mit Jesus auch.

Ich bin auf dem Weg, mein Kind von der Tagesmutter abzuholen. Routinemäßig sehe ich in den Rückspiegel. Mein Hintermann fährt so dicht auf, dass ich problemlos erkennen kann, wie er bei Tempo 100 entspannt Nachrichten in sein Handy tippt. Vor mir schaltet die Ampel auf Rot. Das wird spannend… Die gute Nachricht: Es hat nicht geknallt. Letztlich bin ich unbeschadet an meinem Zwischenziel angelangt, habe mein Kind eingesammelt und wir sind sicher zu Hause angekommen. Wer in ein Auto steigt, tut das, um ein Ziel zu erreichen. Im Idealfall, damit das Auto besser ausgelastet ist, nimmt er auch noch ein paar Mitfahrer mit. Damit trägt er eine große Verantwortung: Er muss dafür sorgen, dass er und seine Mitfahrer sicher dort ankommen, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr zu bringen. Volle Konzentration ist gefragt, oder wie mein Fahrlehrer stets predigte: „Du sollst vorausschauend fahren!“

Abgelenkt – Ziel verfehlt

Als Christ bin ich gewissermaßen Autofahrer mit dem Ziel „Reich Gottes“. Mein Auftrag ist es, mit möglichst voll besetztem Auto dorthin zu fahren und auf dem Weg keine Unfälle zu provozieren. Auch hier ist vorausschauendes Fahren unverzichtbar. Darauf machte auch Jesus aufmerksam und wählte ein Beispiel, das zu biblischen Zeiten besser funktionierte als heute (es sei denn, Sie haben einen Pflug in der Garage stehen). Ziele hatten auch die Menschen damals. Ein Bauer hatte das Ziel, so viel Ernte wie möglich einzufahren, um sich selbst und seine Familie mit ausreichend Essen zu versorgen. War er abgelenkt, verfehlte er sein Ziel. „Wer die Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht brauchbar für das Reich Gottes“, sagte Jesus zu einem Mann, der sich mit ihm auf den Weg machen wollte, aber noch beabsichtigte, sich von seiner Familie zu verabschieden. (Lukas 9,62 NGÜ). Jesus wusste von den Ablenkungen, die den Mann davon abhalten konnten, das Ziel zu erreichen. In diesem Fall, Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen, gewissermaßen die „Ernte“. Er warnte ihn: „Du sollst vorausschauend fahren!“

Mit dem richtigen Vorsatz zum Ziel

Welche Ablenkungen lauern auf meinem Weg, mich und andere sicher ins Reich Gottes zu transportieren? Was hindert mich daran, den Abzweig zu erwischen, um einen neuen Mitfahrer einzusammeln? Was bringt mich dazu, das Ziel aus den Augen zu verlieren und mich zu verirren? Gibt es genügend Tankstellen auf dem Weg? Ich glaube nicht, dass Jesus verlangt, alles, was zu meinem Leben gehört, komplett hinter mir zu lassen. Ich muss mich nicht von meiner Familie verabschieden, um ihm nachzufolgen. Im besten Falle nehme ich sie mit, denn ich trage auch für sie Verantwortung. Aber das Beispiel zeigt mir das Spannungsfeld, unter dem mein Weg steht. Viele Dinge am Wegrand oder im Rückspiegel können meine Aufmerksamkeit so binden, dass ich das Ziel aus dem Auge verliere. Dessen muss ich mir bewusst sein. Denn Ablenkungen gibt es nun mal. Niemand, der ins Auto steigt, wird zu jeder Zeit hundert Prozent Konzentration für den Weg aufbringen. Das ist natürlich. Doch ohne den Vorsatz, es bestmöglich zu versuchen, sollte sich niemand auf den Weg machen. 

 Katrin Faludi

Katrin Faludi

  |  Redakteurin

Katrin Faludi hat Medienwissenschaft und Amerikanistik studiert. Hauptberuflich arbeitet sie seit vielen Jahren als Radioredakteurin, nebenberuflich ist sie Buchautorin. Zu ihren Themen gehören Lebenshilfe und seelische Gesundheit, denen sie mit einer Prise Humor sehr gerne die Schwere nimmt. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und mag alles, was mit Sprache(n) zu tun hat.

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Kommentare (1)

Andrea /

Das ist ein sehr schöner Vergleich, bestimmt auch für "Neueinsteiger" im Glauben. Die Sprache der Bilder funktioniert auch heute noch super, bleibt einfach besser im Kopf.
Vielen Dank für den Artikel.

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