
08.06.2012 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Sonja KilianEine ehrenvolle Aufgabe
Warum Einheit für Christen mindestens genauso wichtig ist wie beim Fußball
Welcher Fußballspieler möchte nicht gerne zur Nationalmannschaft gehören? Selbst für die besten Profis ist es eine große Ehre, in dieses Team berufen zu werden. Ich glaube, dass die Spieler gerade im ersten Moment sehr stolz sind und sich riesig freuen.
In dieser ganz besonderen Mannschaft ist der Zusammenhalt besonders wichtig. Deshalb freut sich auch jeder Spieler, wenn seine Mannschaft ein Tor schießt – auch wenn er nicht selbst der Torschütze war. Im Vordergrund steht der Sieg des Teams. Alle arbeiten gemeinsam am gleichen Ziel. Alleine kann schließlich niemand einen Titel gewinnen!
Gerne vergleiche ich uns Christen mit einer Nationalmannschaft. Gott hat uns persönlich ausgewählt und aufgestellt. Und das nicht alleine. Unsere Mitspieler sind andere Christen – vor Ort und weltweit.
Trotzdem denken wir oft wie Einzelkämpfer. Neid oder Machtansprüche machen sich breit. Können wir uns zum Beispiel freuen, wenn die christliche Gemeinde im Nachbarort wächst, unsere aber nicht?
Kein Wachstum ohne Einheit
Oft merken wir nicht wie wichtig es ist, am gleichen Strang zu ziehen. Dabei würde sich einiges verändern, wenn wir gemeinsam statt alleine den „guten Kampf des Glaubens“ kämpften (1 Timotheus 6, 12). Wir könnten einiges bewirken, wenn wir uns gegenseitig unterstützten!
Jesus weiß genau um die gewaltige Auswirkung, wenn Christen einig sind. Kurz vor seiner Kreuzigung fleht er Gott an: „Sie alle sollen eins sein. […] Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast.“ (Johannes 17,21) Mit diesen Worten formuliert Jesus unser Ziel: seine Botschaft in die Welt bringen. Gleichzeitig nennt er die Voraussetzung für ein Gelingen: Einheit. Deshalb können wir das Ziel, andere zum Glauben zu führen, nur als Mannschaft erreichen. Über Erfolge können wir uns dann auch gemeinsam freuen.
„Die Einheit [der Christen] gründet sich nicht auf gleiche Meinungen, sondern auf Christus.“ sagt Tapio Luoma, ein evangelischer Bischof aus Finnland. Vielleicht liegt es an genau dieser Einstellung, dass die Finnen sich überdurchschnittlich in der weltweiten Mission engagieren. Ohne Christus gibt es nämlich keine Einheit und ohne Einheit kein Wachstum der weltweiten Gemeinde. Wir sind die Glieder und bilden zusammen einen Leib, die Bibel beschreibt Jesus selbst als das Haupt. In Fußballworten ausgedrückt: Wir sind die Spieler, Jesus der Trainer. Und der Heilige Geist ist der Teamgeist, der Motivation und Zusammenhalt schenkt.
Erlebte Einheit motiviert
Wo ich diese Einheit erleben kann? Der ERF bereichert mich durch solche „Mitstreiter“. Damit meine ich Kollegen und Mitarbeiter, Zuhörer, Zuschauer und Leser aus unterschiedlichen Gemeinden. Hier spüre ich: Als Christ bin ich nie allein.
Auch Gebetsbewegungen wie die von Projekt Hannah öffnen mir die Augen für eine weltweite Gemeinschaft der Gläubigen. Durch das Gebet mit tausenden Christen rund um die Erde fühle ich mich verbunden mit einem riesigen Team. Albanische Christen beten für Pastoren in China und afrikanische Frauen bitten Gott für unterdrückte Christen in Indien. Und ich darf mich daran beteiligen. Das ist für mich gelebte Einheit und eine große Ehre.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
an erf.fan, Nachricht vom 9.6.,
ja, leider ist es so, dass man lieber in falscher Einigkeit und Einheit sich akzeptiert, "man will ja nicht richten", statt wirklich sich tief mit biblischer Lehre zu … mehrbeschäftigen. Es ist schade, dass die Pastoren heute mehr und mehr dem Zeitstrom untergeordnet sind statt zu studieren, was Christen für das Wort GOTTES geopfert haben. Stattdessen wird über andrere Denominationen oift gesagt, "sie sind eben anders geprägt."
Danke für diese Andacht,spricht mir aus dem Herzen.Ich bin Mitglied einer Gemeinde und dort auch engagiert u.a.in der Kinderarbeit,habe auch sehr viele kontakte zu anderen Gemeinden,u.a. in Kiel,über … mehrden Wächterruf viele Christen kennengelernt und wir beten miteinander.es ist super.Und ich bin immer wieder begeistert und voller freude,wenn ich von solch einem Treffen komme-Christen unterschiedlicher Denominationen-und wir voneinander lernen und uns wertschätzen.
In Jesu Liebe verbunden
Ute H
Martin Luther unterscheidet zwischen dem Urteil der Lehre und dem Urteil der Liebe.
Mir scheint, dass die Lehre heute kaum noch eine Rolle spielt. Wahre Einheit kehrt die Lehrunterschiede nicht unter … mehrden Teppich. Z.B. kann (und soll) ich als evangelischer Christ nicht an der römisch-katholischen Euarestie teilnehmen. Das ist ein starkes Stück!!! Soll das alles egal sein, Hauptsache, man glaubt an Jesus????
Ich liebe alle Christen, aber ich billige nicht alle Lehren bzw. Irrlehren. Wo gibt es heute noch Raum, in dem man (wie M. Siebald einmal dichtete) "sich streiten, aber dennoch lieben kann?" Im Kuschel-Wohlfühlraum wohl kaum!