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14.12.2007 / / Lesezeit: ~ 5 min

Autor/-in: Tanja Omenzetter

Wo ist Gott?

Nirgendwo, denkst du. Es hat noch nie jemanden gegeben, der dich mehr im Stich gelassen, mehr enttäuscht hat als er. Nicht, dass du wirklich an ihn glaubtest, aber als es dir wirklich dreckig ging, hast du ihn angefleht, dir zu helfen. Und was passierte? Nichts!!! Und damit ist Gott für dich endgültig gestorben. Mit Jesus, Glaube, Gottvertrauen braucht dir keiner mehr zu kommen! Wenn es ihn gibt, warum hat er diesen Schlamassel zugelassen? Warum schweigt er so beharrlich? Wann zeigt er dir endlich, warum es sich lohnt, an ihn zu glauben?

Nirgendwo, denkst du vielleicht. Es hat noch nie jemanden gegeben, der dich mehr im Stich gelassen, mehr enttäuscht hat als er. Nicht, dass du wirklich an ihn glaubtest, aber als es dir wirklich dreckig ging, hast du ihn angefleht, dir zu helfen. Und was passierte? Nichts!!! Und damit ist Gott für dich endgültig gestorben. Mit Jesus, Glaube, Gottvertrauen braucht dir keiner mehr zu kommen! Wenn es ihn gibt, warum hat er diesen Schlamassel zugelassen? Warum schweigt er so beharrlich? Wann zeigt er dir endlich, warum es sich lohnt, an ihn zu glauben?

Würdest du tatsächlich alles auf ihn schieben, wenn er durch ein Wunder dein Leben in Ordnung brächte? Wärst du ihm dankbar? – Das taten selbst die Israeliten nicht, als sie Gott in Ägypten sichtbar bei sich hatten. Zehn Plagen, die Gott geschehen ließ, weil der Pharao das Volk nicht gehen lassen wollte, hatten sie miterlebt. (2. Mosebuch, Kapitel 7 bis 12) Dann standen sie am Roten Meer und Ägyptische Soldaten verfolgten sie. Und Gott teilte das Meer, um sie zu retten. (2. Mose 13 und 14) Hättest Du gern so einen Gott, der zeigt, wo´s lang geht und der es auch mal krachen lässt?

Gottes sichtbare Gegenwart hatte Folgen für Israel. Denn er kann keine Sünde zulassen – auch heute nicht. Damals hieß das für das Volk, dass alles, das gesamte Leben bis ins Kleinste geregelt war. Mose war der Vermittler zwischen Gott und Volk. Nur er durfte sich Gott direkt nähern. 613 Gesetze und Regelungen wurden von Gott aufgestellt. Es gab Vorschriften für buchstäblich alles. Gott ließ keinen Zweifel an seinem Willen und das ließ dem Volk kaum Spielraum.

Und immer wieder ließ Gott Wunder geschehen: Er ließ Brot, das Manna, vom Himmel regnen. Später waren es Wachteln. Die Kleidung hielt 40 Jahre lang und das beinahe unbewaffnete Volk gewann viele Schlachten, weil Gott eingriff. Und trotzdem waren die Menschen unzufrieden. Sie lehnten Gottes Führungsstil, ja ihn selbst ab, obwohl sie seine Zeichen sahen. Gott wünschte sich Vertrauen, Liebe und Anbetung, doch die Menschen hatten nur Ablehnung und Rebellion für ihn. Nichts anderes meint die Bibel mit dem Zustand der Sünde: Der Mensch will von Gott nichts wissen und ist von ihm getrennt. Und diesen Zustand leben wir seit Adam und Eva.

Der amerikanische Theologe und Autor Philip Yancey schreibt in seinem Buch „Von Gott enttäuscht“: „Auch Auflehnung, die wie Freiheit aussieht, hat ihre Grenzen. Durch [Adams und Evas] Entscheidung hatten sie eine Kluft zwischen sich und Gott geschaffen. Eine fatale Trennung hatte sich eingeschlichen und zerstörte ihre vertraute Nähe zu Gott. Und jede Enttäuschung in unserer eigenen Beziehung zu Gott ist ein Nachwirken dieser ersten Auflehnung.

Gott suchte nach anderen Wegen, um mit Menschen zu reden. Direkt schien es nicht zu gehen. Also machte Gott sich wieder unsichtbar und ließ Propheten und Richter auftreten, denen er sich in Visionen und Träumen offenbarte. Sie berichteten, was Gott wollte, aber das Volk hörte trotzdem nicht. Gott sehnte sich weiterhin nach den Menschen, denn er hatte sie als sein Gegenüber, als Gesprächspartner erschaffen. Er wollte mit ihnen Gemeinschaft haben. Er erhoffte sich, dass die Menschen ihn liebten und ihm treu waren. Darum kam er selbst in Jesus Christus auf die Erde. Da er wusste, dass die Menschen ihn ablehnen oder nicht aus freien Stücken lieben würde, wenn er als »Gott« käme, wurde Jesus zum Menschen – genau wie wir.

Er war Gott in allem gleich“, schreibt Paulus, „und doch hielt er nicht gierig daran fest, so wie Gott zu sein. Er gab alle seine Vorrechte auf und wurde einem Sklaven gleich. Er wurde ein Mensch in dieser Welt und teilte das Leben der Menschen. Im Gehorsam gegen Gott erniedrigte er sich so tief, dass er sogar den Tod auf sich nahm, ja, den Verbrechertod am Kreuz.

Gott wurde Mensch und gab seine Herrlichkeit für uns auf. „So sehr hat Gott uns Menschen, dass er sich selbst in Jesus opferte, damit alle, die Jesus glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben – also wieder Gemeinschaft mit Gott haben können.0“ (Johannes 3,16). Nun war Gott also ein Mensch zum Anfassen, denn „wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“, sagt Jesus. Gott war Mensch, mit Gefühlen, er hatte Hunger, war durstig, kannte Freude, trauerte weinend um seinen Freund Lazarus und weinte um Jerusalem. Er wurde vom Teufel herausgefordert, und in der Nacht vor der Kreuzigung erlitt er Todesangst und Einsamkeit.

Welchen Sinn das gehabt hat, lässt sich nur im Blick auf die Trennung der Menschen von Gott, der Sünde, erklären. Die Gesetze, die Gott aufstellte, um den Menschen Verhaltensregeln in seiner Gegenwart zu geben, blieben bei Übertretung nie ungesühnt. Auch der Verstoß von Adam und Eva wurde mit der Ausweisung aus dem Garten Eden geahndet, was praktisch den Tod nach sich zog. Und so muss jede Schuld bezahlt werden.

Schuld wurde mit Opfertieren stellvertretend zugedeckt und vergeben. Jesus, der wurde wie wir, konnte nur so unsere Schuld als perfektes Opfer die Schuld aller Menschen tragen und so den Tod und den Teufel besiegen. Im Hebräerbrief wird das so erklärt:
Weil diese Kinder Menschen von Fleisch und Blut sind, wurde der Sohn (=Jesus) ein Mensch wie sie, um durch seinen Tod den zu vernichten, der über den Tod verfügt, nämlich den Teufel. So hat er die Menschen befreit, die durch ihre Angst vor dem Tod das ganze Leben lang Sklaven gewesen sind. Nicht für die Engel setzt er sich ein, sondern für die Nachkommen Abrahams. Deshalb musste er in jeder Beziehung seinen Brüdern und Schwestern gleich werden. So konnte er ein barmherziger und treuer Oberster Priester für sie werden, um vor Gott Sühne zu leisten für die Sünden des Volkes. Weil er selbst gelitten hat und dadurch auf die Probe gestellt worden ist, kann er nun den Menschen helfen, die ebenfalls auf die Probe gestellt werden.“ (Hebräerbrief Kapitel 2, Abschnitte 14 bis 18)

Das bedeutet nichts anderes, als dass Jesus alle Probleme und Versuchungen, alle Stolpersteine und Verfehlungen kennt. Und weil er sie eben überwunden hat, kann er dir helfen, sie auch zu überwinden und kann Dir vergeben – Die Schuld ist bezahlt, Du brauchst die Rechnung, die Strafe nicht mehr selbst bezahlen. Jesus kennt deine Probleme und Sorgen, Ängste und Gedanken und er weiß, was du getan oder gelassen hast. Und deswegen möchte er vor Gott, dem Vater, für dich eintreten, weil er für alle Schuld Sühne geleistet hat – wenn du es willst und dich auf ihn einlässt. Jesus wartet auf dich. Wenn du ihm vertraust, wird er dich nicht hängen lassen.

Das bedeutet nicht, dass es ab jetzt immer alles glatt geht.
“Was bringt mir denn dann mein Vertrauen in Jesus?“
Du wirst Trost kennen lernen, wo Du früher Verzweiflung kanntest, du wirst eine Perspektive haben, wo früher die Verzweiflung herrschte, du wirst Lebensmut und Freude haben, wo früher nur Resignation übrig war. Diese neue Perspektive ist „eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“. Und es ist keine Vertröstung auf ein diffuses Jenseits, es ist die Erwartung von etwas Gutem mit der Zuversicht, es zu erhalten.

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Kommentare (1)

Eduart /

Ich denke wir sind hier verschiedener Meinung.

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