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09.08.2010 / Heilsgewissheit / Lesezeit: ~ 3 min

Autor/-in: Elke Janßen

Wunderschön, mit Gott zu leben

Aus Angst, doch verloren zu gehen, bekehrt sich Elke J. immer wieder neu. Dann findet sie, was sie sich immer gewünscht hatte: Heilsgewissheit.

Schweißnass wachte ich auf. Da war er wieder, mein Alptraum: Ich saß in der Hölle und der Teufel grinste höhnisch auf mich herab. Gerade als Kind hatte ich oft diese große lähmende Furcht vor dem Teufel gehabt, die Angst davor, einmal verloren zu gehen. Das wollte ich auf keinen Fall, und so bekehrte ich mich. Die Alpträume wurden besser. Aber die Angst blieb, irgendetwas falsch zu machen und doch noch vom Glauben abzufallen.

Sicher ist sicher
Also machte ich mir viele, viele Listen, was ich tun, denken, empfinden, lesen und hören durfte. Ein starres Regelement, an das ich mich hielt, um ja auf der sicheren Seite zu sein: Verbote von Büchern, Filmen und Musik. Keine Hosen am Sonntag. Ein festgelegtes, einschnürendes Frauenbild, das mir den Atmen nahm und in dem ich gar nicht als Person vorkam. Angst vor der Auseinandersetzung mit anderen, auch theologischen Meinungen. Ich strengte mich sehr an. Parallel dazu ging ich auf diverse Zeltevangelisationen, von denen es in den 70ern viele gab. Dort bekehrte ich mich immer wieder neu. Sicher ist sicher, dachte ich mir insgeheim. Vielleicht hatte ich doch die falsche Bekehrungsformel benutzt oder noch immer zu wenig Sündenerkenntnis gezeigt oder sonst irgendwas nicht richtig gemacht.

Meine Rettung: Von mir abhängig
Also noch ein weiteres Übergabegebet, das mich aber nur kurzfristig erleichterte. Heilsgewissheit? Die war mir fremd. Konnte ich mir doch meines Glaubens nie gewiss sein. Er war doch abhängig von mir selber und meinem Verhalten, meinen Denken, ja auch von meinem Gefühl.

„Allein aus Gnade“ wurde zwar gepredigt, aber nicht geglaubt, so meine Erfahrung. Kam doch reflexartig sofort der Hinweis, dass man dann ja völlig gottlos und sündig lebt. Dann lieber der Versuch, selber Gott zu spielen und meinen, sich rechtfertigen zu können, bzw. zu müssen.

Über 25 Jahre lebte ich so meinen christlichen Glauben. Ich engagierte mich viel in einer christlichen Studentenarbeit, später auch in der Gemeinde. Mein Verhältnis zu Gott war zwiespältig, nicht immer sehr liebevoll, immer auch mit Angst und manchmal auch mit Wut gekoppelt.

„Nein Elke, mit dir bete ich nicht!“
Dann kam ProChrist. Die Großevangelisation fand auch per Übertragung in unserer Gemeinde statt und ich organisierte einen großen Büchertisch und war so jeden Abend dabei. Die Abende sprachen mich an - und da war er wieder, der Drang, mich erneut zu bekehren. In mir verkrampfte sich alles, also ging ich mit diesem Anliegen zu unserem Pastor. Der sah mich nur an und sagte mir ganz klar: “Nein Elke, ein Übergabegebet werde ich nicht mit dir sprechen. Du bist doch schon längst Christ!”

Und da wusste ich es auf einmal, nach so vielen Jahren als Christin: „Ja, es stimmt! Ich bin längst gerechtfertigt vor Gott und muss mich nicht mehr selber rechtfertigen durch irgendwelche Taten!“ Wow. All die Ungewissheit und Unsicherheit waren auf einmal verschwunden. Seitdem habe ich endlich echte Heilsgewissheit.

Völlig verändert
Das veränderte mein Leben und meine Beziehung zu Gott entscheidend. Das ist ein nicht immer leichter, längerer Prozess. Immer wieder kam er auf mich zu, lockte mich heraus aus meiner Höhle, ihm zu begegnen, wie er wirklich. Zaghaft kam ich heraus. Vertrauen entwickelte sich vorsichtig. Er zeigte mir, was ich von meinen Listen streichen kann und was mir gut tut und. Ich lernte, mich angstfreier mit unterschiedlichen Themen auseinander zu setzen, auch wenn ich nicht mehr wie früher, auf alles eine Antwort habe. Manches mache ich auch falsch, doch ich habe keine Furcht mehr verloren zu gehen. Er richtete mich dann behutsam wieder auf und zeigte mir den Weg. 

Heute ist es wunderschön, mit Gott zu leben, ohne Angst und endlich bei ihm sicher zu sein. Ich bin gewiss, dass Jesus der Anfänger und Vollender meines Glaubens ist und nichts und niemand mich von seiner Liebe trennen kann. Das macht mich frei, gehalten und sehr glücklich.
 

Ihr Kommentar

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Kommentare (7)

Schmitt /

Es ist für mich sehr ermutigt, da ich selbst seit 36 Jahren unter Zwangsstoerung leiden muss und ich auch immer wieder bekehren wollte, vielen Dank für die Ermutigte Worte, alles was mehr

Ulrich W. /

Ich bin ein verkrampfter Christ ich muss mehr von Jesus erzählen konnte ich mal das verstärkt noch die angst verloren zu gehen

Sabine Breunig /

Liebe Elke, Deine Unsicherheit kann ich gut verstehen! Auch ich habe gedacht, ich müsste jetzt mein Leben total umkrempeln und legte mir alle möglichen verbote auf. Doch mit der Zeit habe ich sehr mehr

Stephanie S. /

Ich habe deinen Bericht aufgesogen! Genauso geht es mir auch! Leider habe ich immer noch nicht so richtig realisiert, dass ich gerettet bin, und das macht mich immer noch fertig, weil ich im mehr

Elke Braun /

Es war für mich, als lese ich meine eigene Geschichte des Glaubens. Auch mich hat Jesus an irgendeinem Punkt zum Leben befreit und ich konnte völlig angstfrei meine "Listen" entsorgen. Unser Herr ist so voller Liebe und Erbarmen !!!!!!

Pia /

Ich erkenne mich in deinem Text voll wieder! Bin jetzt grad auch dabei, Gott ganz neu zu entdecken!! Für mich ganz neue Seiten von ihm kennenzulernen. Und es tut sehr gut, ihm endlich mehr Raum in mehr

Dorothhee /

Liebe Elke, auch ich kenne die Ängste der Nacht und am Tage, wenn die Eltern nicht pünktlich kamen und ich dachte:"Sind schon alle entrückt,hat der Herr Jesus mich nicht mitgenommen? Darauf folgte mehr

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