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© Betanien

05.07.2010 / Rezension / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Joachim Bär

Mit Ausharren laufen

Ist die Rettung durch Glauben sicher und wie gehören Heiligung und Heilsgewissheit zusammen? Ein Buch versucht, Antworten zu finden.

 

Bild: Betanien Verlag

Thomas R. Schreiner / Ardel B. Caneday:
Mit Ausharren laufen
Gibt es Heilsgewissheit ohne Heiligung?
Oerlinghausen (Betanien)
Paperback, 349 Seiten
ISBN 978-3-935558-90-7
15,90 Euro
 

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Wer die Bibel zum Thema Heilsgewissheit befragt, findet scheinbar widersprüchliche Aussagen. Aussagen, die den Glauben als einzige Bedingung für Heilssicherheit nahe legen (z. B. Joh 5, 24) und Aussagen, die vor den möglichen Abfall warnen (Joh 16, 1) oder das Ausharren thematisieren (Heb 12, 1-2). Selbst langjährige Christen fragen sich: Was denn jetzt?

 

Dieser Frage haben sich die beiden Autoren des Buches gestellt. Gemeinsam gehen Thomas R. Schreiner und Ardel b. Caneday der Kernfrage nach: Kann ich mir als Christ meines Heils sicher sein, oder muss ich ständig Angst haben, das ewige Leben wieder zu verlieren? Und wie hängt mein Heil mit meinem Ausharren zusammen?

Das Buch ist eine Übersetzung aus dem Amerikanischen. Der Originaltitel lautet „The Race Set Before Us“ und ist im Jahr 2001 bei InterVarsitiy Press erschienen. Der Leser erhält in acht Kapiteln einen guten Einblick ins Thema, bereits im ersten Kapitel werden die vier klassischen Meinungen zum Verständnis der biblischen Warnungen gut erklärt: Einige Ausleger gehen davon aus, dass man das Heil wirklich verlieren kann, andere sprechen von der Verlierbarkeit der Belohnung. Die dritte Position geht von einer Prüfung der Echtheit aus, die Vierte vom hypothetischen Verlust des Heils.

Diesen Positionen setzen die Autoren ihre eigene Meinung entgegen. Diese wird im Rest des Buches entfaltet und biblisch belegt. Dabei durchzieht das biblische Bild des Wettläufers in der Rennbahn das gesamte Buch, was sich auch in den Kapitelüberschriften niederschlägt (z.B.: „So laufen, dass man den Preis gewinnt“, Kapitel 4).

  

Thomas R. Schreiner ist Professor für Neues Testament am Southern Baptist Theological Seminary, Louisville, Kentucky.
Ardel b. Caneday ist Professor für Neues Testament und Biblische Theologie am Nothwestern College, St. Paul, Minnesota.

Manche mögen den Autoren vorwerfen, die Bedeutung der Gnade zu wenig zu betonen, andere sehen eindeutig einen Anflug von Werksgerechtigkeit Daher liegen die Autoren mit ihrer Sicht der Dinge vielleicht gar nicht so sehr daneben. Das muss der Leser freilich selbst herausfinden. Und selbst wenn man die Meinung der Autoren nicht teilt: Das Buch liefert einen guten Einblick in dieses spannende Thema der Heilsgewissheit und eine solide Grundlage, sich selbst eine Meinung zu bilden.

 Joachim Bär

Joachim Bär

Joachim Bär war Unit Lead von erf.de und hat die übergreifenden Themen der redaktionellen Angebote des ERF koordiniert. Er ist Theologe und Redakteur, verheiratet und hat zwei Kinder.

Ihr Kommentar

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Kommentare (5)

Christian /

Hallo!
Ich habe das Buch gelesen und betone, dass diese Autoren auf gar keinen Fall eine Werkgerechtigkeit lehren.
Sie lehren dagegen, dass die wahren Kinder Gottes daran zu erkennen sind, dass mehr

Konrad Bollmann /

Wir können unseres Heils, des "ewigen Lebens" gewiß sein. Die Bibel bietet sie uns an, wir müssen nur zufassen. Natürlich liegt es an uns, ob wir die Gnade gering achten, dann sollten wir uns auch nicht wundern, wenn es einmal "zu spät" ist!

Johannes /

Hallo Herr Schneider,
ich habe eine kleine Rezension zu dem Buch verfasst (in der aktuellen Ausgabe von "Glauben und Denken" des Martin Bucer Seminars - siehe http://bucer.eu/gudh.html). M. E. lehren mehr

judith /

Ein bisschen intellektueller Anspruch würde so manchem Kuschelchristen gut bekommen.
Schließlich fordert uns der Glaube nicht nur geistlich, sondern auch geistig täglich heraus, auf dass wir nicht mehr

Bernd Schneider /

Wenn das Buch tatsächlich auch nur einen "Anflug von Werkgerechtigkeit" lehrt, dann gehört es nicht in die Rubrik "empfehlenswerte Bücher". Unglückliche und verkrampfte Christen haben wir genug.

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