
17.05.2010 / Buchtipp / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Ricarda Reith"Weites Herz"
Sich auf die Seite der Erfolglosen und Schwachen zu stellen, erfüllt Christi Gebot der Nächstenliebe. Diese Botschaft zu vermitteln, ist das Anliegen von Jean V
1964 gründet Jean Vanier in einem kleinen französischen Ort die „Arche“, eine christliche Kommunität, in der Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben. Heute gibt es circa 135 Arche-Gemeinschaften , drei davon in Deutschland. Der 82jährige Autor lebt immer noch in der ersten Arche-Gemeinschaft und schreibt in seinem Buch über die Erkenntnisse, die er dort gewonnen hat.
Freunde der Armen werden
Sein Buch, das auf zahlreiche Bibelstellen verweist, richtet sich in erster Linie an Christen und Vaniers Botschaft lautet zusammengefasst: Werdet Freunde der Armen und Ausgestoßenen und nehmt auch eure eigene Schwachheit und Armut an. Was das im Einzelnen bedeutet, erfährt der Leser in den sechs Kapiteln des Buches.
Jesus ruft jeden Menschen auf ganz individuelle Weise in seine Nachfolge. Es gilt, den Ruf Gottes zu erkennen und ihm treu zu bleiben, auch wenn man auf manches verzichten muss. Jeder kann in seiner Familie oder in seinen Beziehungen Freund der Kranken und Ausgestoßenen sein, ihr Leben teilen und mit ihnen leiden. Wir müssen aufhören, den Armen nur Gutes zu tun und stattdessen bereit sein, einfach bei ihnen zu sein. Dabei erfahren wir, dass nicht wir den Armen in unserem Umkreis Gutes tun, sondern dass die Armen uns Gutes tun. Die Schwachen, Kranken und Ausgestoßenen werden für uns zur Gegenwart Gottes. Wenn wir uns ihnen liebevoll zuwenden, ehren wir die schwächsten Glieder des Leibes Christi, sind wir eins in ihm und untereinander.
Umgang mit Leid
Vanier fragt den Leser und sich selbst, wie er reagiert, wenn er mit seinem eigenen Leiden oder dem Leiden anderer konfrontiert wird und er zeigt uns Petrus und Maria und wie sie sich angesichts des Leidens und Sterbens Christi verhalten. Petrus träumt davon, der Mannschaft der Sieger anzugehören; er weicht dem Leiden aus. Maria dagegen bleibt in der Nähe ihres Sohnes, hält mit ihm aus und kann – auch wenn sie nicht versteht – warten und vertrauen. „Diejenigen sind gesegnet, die auch dann noch Vertrauen haben, wenn sie die Erfahrung des Scheiterns machen. Aber ein solches Schwachsein können wir nur dann annehmen, wenn wir im Glauben wachsen, dass Jesus alles neu macht.“
Der Autor weiß nach Jahrzehnten des Zusammenlebens mit Behinderten, wovon er spricht und deswegen ist seine Botschaft glaubwürdig. Es gibt viel Leid auf der Welt und jeder von uns kennt Menschen, die behindert, arm, verachtet, im Gefängnis, süchtig sind oder einfach am Rand unserer Gesellschaft stehen. Vanier macht uns Mut: „Kein Leiden ist jemals nutzlos. Es gleicht dem Mist, den man über den Acker streut. Er riecht schrecklich und scheint nur Abfall zu sein, aber in Wirklichkeit reichert er den Boden an und nährt ihn, und so kann er neues Leben hervorbringen.“
Sich auf die Seite der Erfolglosen und Schwachen zu stellen, ist heutzutage nicht populär, erfüllt aber Christi Gebot der Nächstenliebe. Diese Botschaft Christen ans Herz zu legen, ist das Anliegen des Buches.
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Jean Vanier: Bild: Neufeld Verlag |
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Ja Nächstenliebe ist für mich das Gebot von GOTT den Armen und Verachteten und Verlassenen zu helfen,aber meistens an Ort und Stelle und nicht etwas Geld weit weg zu schicken,nein,wir haben … mehrNotleidente vor der eigenen Haustür könnte man sagen,denn man trifft überall Arme und Verachtete und Verlasenen und da helfe ich sehr geren,aber man muß aufpassen,das es nicht es zum ausnützerischen übereght.Für mich zum helfen ist der Text der Bergpredigt und ganz speziell Math. 25:35-40 spricht mich sehr an,denn ich sehe der mich mit traurigen Blick ansieht,als würde mich in diesen Menschen Jesus ansehen,denn in den Armen und verachteten Menschen kann oder könnte ein Hilfsloser Engel versteckt sein.Ich habe selbst nach der Scheidung erlebt was Not ist und das verlassen sein heist,wenn man niemand mehr hat.Aber helfen war bei mir immer schon Grundprinzip Nummer 1,aber ich habe ein Mitleidsherz und kann bei keinen Notleidenten vorbei gehen,weil ich mich immer frage,was würde da Jesus tun,und Jesus sagte ja selbst;"Die Armen habt ihr immer bei euch,aber ich gehe heim zu meinem Vater im Himmel!" Und wenn man zwei Hemden hat und einen trifft der keines hat,dann sollte man dem ein Hemd geben,wenn dich jemand bittet eine Meile zu gehen,dann sollen wir zwei Meilen mit ihm gehen.Ich erkenne das sehr oft,weil ich ein gutes Menschkenntnis und Menschengefühl habe,erkenne ich es sofort ob es einen Menschen schlecht geht und voll Nidergeschlagenheit ist,dann rede ich mit diesen Menschen,und ein liebes Wort zu einem Menschen ist wie Balsam für die Seele,und ein Gespräch mit 5 Minuten kann sehr oft ein Leben retten.Wenn mich ein Alkoholiker fragt um Geld weil er nichts hat,dann sage ich meistens zu ihm,wir zwei gehen jetzt in ein Geschäft und da kaufe ich dir eine Jause,aber Geld für Alkohol bekommst du von mir nicht,denn würde ich ihm einen EURO geben,dann kauft er sich zwei Dosen Bier,nein,er bekommt eine Jause aber keinen Alkohol.Ich spare sehr oft bei mir selbst um einen Armen etwas abzugeben.Denn wenn ich sehe das jemand nichts zu Essen hat und ich hätte was zu Essen,mir würde das Essen nicht mehr schmecken wenn ich dem nicht helfen würde.Aber Leider schon sehr oft ausgenützt worden,aber ich kann nicht anders als anderen helfen.Und viele würden heute noch leben,wenn sich jemand für ein 5 minütiges Gespräch Zeit genommen hätte,ja reden ist auch Nächstenliebe und extrem wichtig für verlassene Menschen,ja ein Gespräch aus Nächstenliebe kann Menschleben retten.Also erbarmt euch den Armen,denn in ihnen könnte uns Jesus oder ein Engel begegnen und wir wissen es nicht,denn Jesus sagte ja auch;"In den Notleidenten und verlassenen Menschen findet ihr auch mich!"Also NÄCHSTENLIEBE ist sehr WICHTIG,denn Jesus wird beim Endgericht das sagen;"Was ihr einem meiner geringsten (Mitmenschen)getan habt,das habt ihr auch mir getan!!!" Math. 25:40 und da habe ich dann ein reihnes Gewissen denn ich habe geholfen,und Jesus wird zu mir und allen die Hilfe geleistet haben dann sagen;"Kommt ihr gesegneten in das Reich meines Vaters!!!" Math. 25:34-40!!!!!!!!!!!
Hallo,
also der Vergleich mit Nutzlosigkeit von Leiden und neues Leben in Christus hinkt für mich.
Viel Leiden auf dieser Welt ist nutzlos und findet erst in der neuen Welt Gottes Erfüllung.
Ich … mehrfinde auch, daß das Leiden der Mitmenschen eher als Kreuz mitzutragen ist und es viel Demut braucht es in Würde mitzutragen. Denn dann bekommt das Leiden auch Ausstrahlungskraft.
Weil im Kreuz ist Herrlichkeit. Und Jesus hat selbst gesagt: Nicht er hat gesündigt, noch haben seine Eltern gesündigt, sondern das passiert, damit die Herrlichkeit Gottes offenbart wird.
Gottes Segen
Ingrid
Liebe Ricarda Reith,
vielen Dank für Ihren Artikel über Jean Vanier, den ich sehr gut finde.
Bitte erlauben Sie mir einen kleinen formalen Hinweis auf Formulierungen wie Behinderte usw. In der … mehrFachwelt hat man sich diesbezüglich darauf verständigt den Menschen und nicht dessen Behinderung voran zu stellen, weil wir genau genommen alle in irgend einer Weise beeinträchtigt sind. Man spricht dann nur nicht von Behinderung. Deshalb empfehle ich Ihnen in diesem Zusammenhang immer von "Menschen mit Behinderungen" zu sprechen. Sie sind nur anders, als wir uns das Normale vorstellen, weshalb eher von Andersartigkeit zu sprechen wäre.
Alles Liebe und viel Freude mit Gottes Hilfe für Ihre Arbeit
wünscht
Berndt Deuer aus Mühltal