Navigation überspringen

03.01.2008 / / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Annette Graßau

Herr der Lage

Beim Chef vorsprechen. Und das auch noch in einer heiklen Angelegenheit. Oder: Eine Prüfung ablegen, von der viel abhängt. Wo ist da Gott? Hält er sich da raus, oder hat er gerade da seine Hände im Spiel? - Gedankenanstöße zum Thema "Gebet"

Eine Prüfung ablegen, eine vertrackte Situation wieder flottkriegen, beim Chef einen ungewöhnlichen Wunsch vorbringen – das sind Dinge, die oft unüberwindlich scheinen. Und Gott - sieht er sich das Ganze in aller Ruhe von oben an, weil es ihn ja nicht betrifft?

In der Bibel steht, dass Gott sehr wohl im Blick hat, was ich für meinen Alltag organisieren muss (Matthäus 6,31-32). Von Nahrung und Kleidung ist dort die Rede. Großes, Wichtiges für meine Zukunft, meine Beziehungen oder meine Gesundheit müssen ihn dann ja erst recht interessieren. Denn Gott ist einer, der gerne hilft (Matthäus 7,7-11). Ihm ist zuzutrauen, alles in der Hand und auch an allem Interesse zu haben, was mich beschäftigt.

In Sachen Gottes-Beistand-Suchen vor einer schwierigen Konfrontation lohnt sich ein Blick auf die Vorgehensweise Nehemias im Alten Testament. Nehemia ist erschüttert vom zerstörten Jerusalem. Er trauert. Er betet. Ihm steht eine schwere Audienz beim König bevor. Schließlich bittet er Gott:

"Laß mich doch heute Erfolg haben und beim König ein offenes Ohr finden!" (Nehemia 1,11)

Nehemia ist fest entschlossen, seine Position als Vertrauter des Königs für den Wiederaufbau Jerusalems und seines Volkes zu nutzen. Mut und Kraft dazu findet er, weil er...

- Gott gegenüber seine Gefühlen ausdrückt
- Seine Beziehung zu Gott bereinigt
- Seinen Blick neu auf Gottes Versprechen ausrichtet

Natürlich überlegt sich Nehemia auch ganz praktische Dinge, z.B. was er für das Bauvorhaben an Materialien und Erlaubnissen organisieren muss. Der Anfang von allem aber ist, dass er Gott einbezieht durch das Gebet.

Ein Gebet vor oder in wichtigen Situationen bringt´s eben: Gott ins Visier zu nehmen; zu glauben, dass er als Versorger, Tröster und Ratgeber uns zur Seite stehen will, hat bei mir schon häufig die Blickrichtung verändert: Neue Aspekte kommen ins Spiel, die Gewichtung verschiebt sich, es tritt wieder in den Vordergrund, um was es mir eigentlich geht und auch, was schlussendlich wichtig ist.

Gott die heikle Situation, die Prüfungsangst oder die Entscheidungsnot im Gebet zu sagen - das macht den Unterschied und ist ein Anfang. Dann im zweiten Schritt offen und ehrlich hinzuhören – eine Herausforderung für die Geduld, die sich lohnt. Die Aktion dann durchzuziehen und den Draht nach oben dabei zu halten, auch zu danken, wenn´s geklappt hat – das ist immer wieder ein spannendes Abenteuer.

Wie es bei Nehemia klappt mit dem Gespräch beim König lässt sich nachlesen (ab Nehemia 2). Was passiert, wenn wir Gott als Herrn der Lage in den Blick nehmen und in unsere alltäglichen Sorgen und Konfrontationen einbeziehen – das sollten wir uns nicht entgehen lassen, live zu erleben!

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Das könnte Sie auch interessieren