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© Arunas Naujokas / unsplash.com

03.05.2019 / Bericht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Katja Voelkl

Traumberuf Feuerwehrmann

Einsatzberichte über erfolgreiche Rettung und die Loveparade-Katastrophe.

 

Es ist der Traum vieler Jungs, einmal Feuerwehrmann zu werden. Jörg Helmrich hatte diesen Traum zwar nicht als Kind, doch er ist heute Feuerwehrmann – und das ist sein Traumberuf. Ganz besonders gefällt ihm an seinem Beruf das füreinander Einstehen und die Kameradschaft untereinander.

Jörg Helmrich hat ein Buch geschrieben über seine Erlebnisse bei verschiedenen Feuerwehreinsätzen. Unter anderem auch über seinen Einsatz bei der Loveparade in Duisburg im Jahr 2010 als einundzwanzig Menschen starben und Hunderte verletzt wurden. Wie er dieses Erlebnis verarbeitet hat, beschreibt er ebenfalls im Buch.

Rettungsgasse im Kopf

Der Titel seines Buches „Rettungsgasse“ bezieht sich für Jörg Helmrich nicht nur auf die Straße, sondern auch auf seine eigene „Rettungsgasse“ im Kopf. Für ihn heißt das, dass er im Einsatzfall, wenn der Alarm losgeht, zu Gott um Beistand betet und so seine erste Rettungsgasse bildet.

Feuerwehrmann Helmrich hat schon oft Gottes Beistand in den Einsätzen erlebt. Er weiß: Gott hat alles im Blick. Er hat einen Plan und Jörg Helmrich ist Teil dieses Plans. Und damit er seine Rolle darin erfüllen kann, bildet Gott für ihn die Rettungsgasse. Denn manchmal sieht sich Jörg Helmrich angesichts der Situation vor Ort einfach ratlos. Dann hilft es ihm zu wissen, dass Gott da ist.

„Hier läuft was falsch“

Natürlich gibt es auch Einsätze, die äußerst schwierig sind und die „unter die Haut gehen“. Dazu gehört der Einsatz am 24. Juli 2010, als in Duisburg die Loveparade stattfand, bei der einundzwanzig Menschen starben.

Jörg Helmrich war an diesem Tag der Leiter im Stab der Feuerwehr. Von der Zentrale aus kann er per Videoübertragung die bekannten Szenen mitverfolgen, als zahlreiche Loveparade-Besucher in Panik einen Damm hochrennen oder einen Oberleitungsmast hochklettern. Er merkt sofort, dass etwas falsch läuft und alarmiert seinen Vorgesetzten.

Die Leitstelle erhält die Meldung: „Vermutlich zwei Tote“. Die Feuerwehr versucht Hilfe zu leisten und zu retten, nach besten Kräften. Doch am Ende sterben einundzwanzig Menschen und Hunderte werden verletzt.

Der Friede Gottes übersteigt allen Verstand

Jörg Helmrich plagen danach Schuldgefühle und Versagensängste. Die Frage, ob er etwas hätte tun können, um das Unglück zu verhindern, treibt ihn dabei immer wieder um. Doch die Antwort ist immer die gleiche: Er hätte nichts tun können. Nach zahlreichen Gesprächen und vergossenen Tränen, kann er sich endlich selbst vergeben – aufgrund eines Bibelverses aus dem Philipper-Brief Kapitel 4, Vers 6-7:

Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft in jeder Lage zu Gott beten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Dann wird Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid. (Philiper 4,6-7)

Das ist bis heute der Halt in Jörg Helmrichs Leben. Und das motiviert ihn auch jeden Tag neu, seinen Dienst als Feuerwehrmann anzutreten.

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