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© Gerth Medien / Great Movies

17.01.2018 / DVD-Vorstellung / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Martin Mandt

„Der Fall Jesus“

Verfilmung des Bestsellers von Lee Strobel

Christen ist der Titel „Der Fall Jesus“ wahrscheinlich nicht unbekannt. Es ist der deutsche Buchtitel des Bestsellers „The Case for Christ“ von Lee Strobel, einem US-Amerikanischen Journalisten. Es war ein Projekt, um zu klären, ob es per Faktenlage glaubwürdig erscheinen kann, dass Jesus Christus lebte, gekreuzigt wurde, starb und tatsächlich wieder auferstanden ist – kurz: Ist Jesus Christus Gottes Sohn? Das Buch gibt Interviews und Schriftwechsel zwischen den befragten Experten und Strobel wieder. 

Aus dem Buch wird eine zusammenhängende Geschichte

Strobel ist erfolgreicher Journalist und Gerichtsreporter in Chicago. Für ihn zählen nur Fakten! Seine Maxime hängt als Zitat in seiner Redaktion: „Wenn deine Mutter sagt, dass sie dich liebt, prüfe es nach!

Durch eine gläubige Krankenschwester, die seine Tochter in einem Restaurant vor dem Erstickungstod bewahrt, kommt Lees Frau Leslie zum Glauben an Jesus Christus. Das ist für den überzeugten Atheisten ein Dorn im Auge. Er glaubt, seine Frau zu verlieren und sie retten zu müssen. Darum strebt er intensive Recherchen an, um den Glauben und Gott zu widerlegen – vor allem den Kern der Sache: die Auferstehung von Jesus Christus. Aus dem Fall Jesus macht er einen Gerichts- und Kriminalfall. Eigentlich muss er nur ein Detail widerlegen – doch die Beweise, die dafür sprechen, dass alles stimmt, sind erdrückend und fordern ihn schließlich zu persönlichen Konsequenzen heraus.

Eine Story und eine „Erzählhilfe“

 

Lee Strobel 2007

 

Lee Strobel 2007

„Der Fall Jesus“ installiert eine 70er-Jahre-Familie, die durch die beinahe Erstickung der gemeinsamen Tochter in eine Krise gestürzt wird. Die Antworten der Ehepartner Lee und Leslie könnten unterschiedlicher nicht sein. Lee, Atheist, meint zu wissen, dass etwas nur passiert, weil es eben passiert – ohne besonderen Grund. Seine Frau Leslie, in Sachen Kirche aufgeschlossener, findet Trost in den Worten einer gläubigen Krankenschwester. Jetzt verfolgt der Erzählstrang zwei Parallele Stories, die schließlich zusammengeführt werden:
Welche Wahrheit willst Du glauben?
Ist das die Wahrheit, was Du glauben willst,
oder glaubst Du, was die Wahrheit ist?

Die Beweisführung nachzeichnen

Dabei kann der Zuschauer sehr gut nachvollziehen, was Strobel tatsächlich recherchiert und herausgefunden hat: Da es genug Zeugen gibt – sowohl für seine Kreuzigung, seine Grablegung, seine Auferstehung und natürlich auch seine Existenz lernt Strobel irgendwann, dass er die Auferstehung Jesu tatsächlich nicht widerlegen kann. Wissenschaftliche Annahmen und Beweisführungen werden dabei genauso berücksichtigt, wie die Vergleiche mit anderen „belegten“ historischen Schriftstücken:

Vergleiche mit anderen historischen Schriften

Homers Ilias, ein Abschnitt des Trojanischen Krieges, existiert in 1565 Exemplaren. Sie entstand rund 800 Jahre v.Chr. die älteste Kopie stammt aus dem 3. Jahrhundert n.Chr. – ist also rund 1100 Jahre alt.

Nur die antike Schrift des Neuen Testamentes hat mehr historische Belege: Es gibt 5843 griechische Exemplare. Das früheste Fragment – eine Version des Johannesevangeliums – stammt aus Ägypten und wurde auf das Jahr 200 n. Chr. datiert.

Zum Vergleich: Von Sophokles‘ Schriften gibt es nur 100 Exemplare, Platon ist mit nur 7 Exemplaren belegt und Aristoteles mit lediglich 5 Exemplaren.

Eine Wahrheit und eine Entscheidung, sie zu glauben. 

So arbeitet der Film (resp. Strobel) sehr gut heraus, dass der Glaube an Jesus trotz aller existierenden Beweise immer eine persönliche Entscheidung fordert. Wie im Fall des Polizistenschützen muss jeder für sich entscheiden, welcher Wahrheit er glauben möchte: Der vorgefertigten, oberflächlichen und oft einfacheren Wahrheit oder der unbequemen aber authentischeren Wahrheit? Diese hat Lee Strobel zunächst übersehen, weil sie ihm nicht gepasst hat. Sowohl im Polizisten-Prozess, genauso wie im Fall Jesus.

Ein untypisch typischer christlicher Film

Christliche Filme – vor allem die aus Amerika – haben immer etwas pathetisch-kitschiges an sich. Das ist auch in diesem Fall nicht unbedingt anders – obwohl es durchaus hätte schlimmer kommen können. Als Spielfilm unterhält er passabel – aber das ist ob dieses Themas gar nicht die vordergründige Absicht. Das Thema ist eine gute Möglichkeit, mit Skeptikern ins Gespräch zu kommen. Dieser Film (wie das Buch auch) kann ein Anfang sein, Atheisten, Ablehnern und anderen Gedankenanstöße zu geben, darüber nachzudenken, was es mit dem Glauben tatsächlich auf sich hat.

FSK?

Interessant ist, dass „Der Fall Jesus“ von der FSK ab 12 Jahren freigegeben wurde. Obgleich es keine Brutalität, keinen Sex und keine   Gewalt gibt – vergleichsweise also harmlos, verglichen mit aktuellen Blockbustern. Auch wenn Kinder vermutlich nur mit vielen Erklärungen der Handlung und der Beweisführung folgen können lautet meine Empfehlung ab 10 Jahren!

 

Spaß   ✓✓✓
Action  
Spannung   ✓✓✓✓
Gefühl   ✓✓✓
Anspruch   ✓✓✓✓✓
Aussage   ✓✓✓✓✓
Endnote   2

 

Trailer, FSK 12

 

 

„Der Fall Jesus“
Spielfilm, USA, 2017
Regie:   Jon Gunn
Originaltitel:   The Case for Christ
Verleih:   Great Movies GmbH
Länge:   112 Min
Genre:   Drama
Buchvorlage:   Lee Strobel
Darsteller:    
Mike Vogel Lee Strobel
Erika Christensen Leslie Strobel
Faye Dunaway Dr. Roberta Waters
L. Scott Caldwell Krankenschwester Alfie Davis
Rus Blackwell Dr. William Craig
JOrdan Cox Bill Hybels
    u.a.
FSK:   12
Unsere
Empfehlung:
  ab 10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Martin Mandt

Martin Mandt

  |  Redakteur (✝)

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Kommentare (3)

Sigrid /

Immer interessant ❤glauben, dass was man sieht...es wird viel erzählt...Ich weiß wenn man das oben- Himmel- und das unten -Erde- versteht....ist es ein Segen❤

M.W. /

Das Buch "Der Fall Jesus" ist sehr faktenreich, und es ist unfassbar wie viele wissenschaftliche Belege die Auferstegung Jesus bestätigen.
Alle Versuche die Auferstehung zu widerlegen scheitern mehr

Gerhard J. /

Das Kapitel aus Lukas 24 ab Vers 13 ist ein erschreckendes Beispiel, wie Realität und Spiritismus zusammen gemengt werden. Was geschah wirklich, dem Texte nach? Der Retter von Jesus hatte ihn aus mehr

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