Christen ist der Titel „Der Fall Jesus“ wahrscheinlich nicht unbekannt. Es ist der deutsche Buchtitel des Bestsellers „The Case for Christ“ von Lee Strobel, einem US-Amerikanischen Journalisten. Es war ein Projekt, um zu klären, ob es per Faktenlage glaubwürdig erscheinen kann, dass Jesus Christus lebte, gekreuzigt wurde, starb und tatsächlich wieder auferstanden ist – kurz: Ist Jesus Christus Gottes Sohn? Das Buch gibt Interviews und Schriftwechsel zwischen den befragten Experten und Strobel wieder.
Aus dem Buch wird eine zusammenhängende Geschichte
Strobel ist erfolgreicher Journalist und Gerichtsreporter in Chicago. Für ihn zählen nur Fakten! Seine Maxime hängt als Zitat in seiner Redaktion: „Wenn deine Mutter sagt, dass sie dich liebt, prüfe es nach!“
Durch eine gläubige Krankenschwester, die seine Tochter in einem Restaurant vor dem Erstickungstod bewahrt, kommt Lees Frau Leslie zum Glauben an Jesus Christus. Das ist für den überzeugten Atheisten ein Dorn im Auge. Er glaubt, seine Frau zu verlieren und sie retten zu müssen. Darum strebt er intensive Recherchen an, um den Glauben und Gott zu widerlegen – vor allem den Kern der Sache: die Auferstehung von Jesus Christus. Aus dem Fall Jesus macht er einen Gerichts- und Kriminalfall. Eigentlich muss er nur ein Detail widerlegen – doch die Beweise, die dafür sprechen, dass alles stimmt, sind erdrückend und fordern ihn schließlich zu persönlichen Konsequenzen heraus.
Eine Story und eine „Erzählhilfe“
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Lee Strobel 2007 Lindy Hopper Phoenix, |
„Der Fall Jesus“ installiert eine 70er-Jahre-Familie, die durch die beinahe Erstickung der gemeinsamen Tochter in eine Krise gestürzt wird. Die Antworten der Ehepartner Lee und Leslie könnten unterschiedlicher nicht sein. Lee, Atheist, meint zu wissen, dass etwas nur passiert, weil es eben passiert – ohne besonderen Grund. Seine Frau Leslie, in Sachen Kirche aufgeschlossener, findet Trost in den Worten einer gläubigen Krankenschwester. Jetzt verfolgt der Erzählstrang zwei Parallele Stories, die schließlich zusammengeführt werden:
Welche Wahrheit willst Du glauben?
Ist das die Wahrheit, was Du glauben willst,
oder glaubst Du, was die Wahrheit ist?
Die Beweisführung nachzeichnen
Dabei kann der Zuschauer sehr gut nachvollziehen, was Strobel tatsächlich recherchiert und herausgefunden hat: Da es genug Zeugen gibt – sowohl für seine Kreuzigung, seine Grablegung, seine Auferstehung und natürlich auch seine Existenz lernt Strobel irgendwann, dass er die Auferstehung Jesu tatsächlich nicht widerlegen kann. Wissenschaftliche Annahmen und Beweisführungen werden dabei genauso berücksichtigt, wie die Vergleiche mit anderen „belegten“ historischen Schriftstücken:
Vergleiche mit anderen historischen Schriften
Homers Ilias, ein Abschnitt des Trojanischen Krieges, existiert in 1565 Exemplaren. Sie entstand rund 800 Jahre v.Chr. die älteste Kopie stammt aus dem 3. Jahrhundert n.Chr. – ist also rund 1100 Jahre alt.
Nur die antike Schrift des Neuen Testamentes hat mehr historische Belege: Es gibt 5843 griechische Exemplare. Das früheste Fragment – eine Version des Johannesevangeliums – stammt aus Ägypten und wurde auf das Jahr 200 n. Chr. datiert.
Zum Vergleich: Von Sophokles‘ Schriften gibt es nur 100 Exemplare, Platon ist mit nur 7 Exemplaren belegt und Aristoteles mit lediglich 5 Exemplaren.
Eine Wahrheit und eine Entscheidung, sie zu glauben.
So arbeitet der Film (resp. Strobel) sehr gut heraus, dass der Glaube an Jesus trotz aller existierenden Beweise immer eine persönliche Entscheidung fordert. Wie im Fall des Polizistenschützen muss jeder für sich entscheiden, welcher Wahrheit er glauben möchte: Der vorgefertigten, oberflächlichen und oft einfacheren Wahrheit oder der unbequemen aber authentischeren Wahrheit? Diese hat Lee Strobel zunächst übersehen, weil sie ihm nicht gepasst hat. Sowohl im Polizisten-Prozess, genauso wie im Fall Jesus.
Ein untypisch typischer christlicher Film
Christliche Filme – vor allem die aus Amerika – haben immer etwas pathetisch-kitschiges an sich. Das ist auch in diesem Fall nicht unbedingt anders – obwohl es durchaus hätte schlimmer kommen können. Als Spielfilm unterhält er passabel – aber das ist ob dieses Themas gar nicht die vordergründige Absicht. Das Thema ist eine gute Möglichkeit, mit Skeptikern ins Gespräch zu kommen. Dieser Film (wie das Buch auch) kann ein Anfang sein, Atheisten, Ablehnern und anderen Gedankenanstöße zu geben, darüber nachzudenken, was es mit dem Glauben tatsächlich auf sich hat.
FSK?
Interessant ist, dass „Der Fall Jesus“ von der FSK ab 12 Jahren freigegeben wurde. Obgleich es keine Brutalität, keinen Sex und keine Gewalt gibt – vergleichsweise also harmlos, verglichen mit aktuellen Blockbustern. Auch wenn Kinder vermutlich nur mit vielen Erklärungen der Handlung und der Beweisführung folgen können lautet meine Empfehlung ab 10 Jahren!
Spaß | ✓✓✓ | |
Action | ✓ | |
Spannung | ✓✓✓✓ | |
Gefühl | ✓✓✓ | |
Anspruch | ✓✓✓✓✓ | |
Aussage | ✓✓✓✓✓ | |
Endnote | 2 |
Trailer, FSK 12
„Der Fall Jesus“ | ||
Spielfilm, USA, 2017 | ||
Regie: | Jon Gunn | |
Originaltitel: | The Case for Christ | |
Verleih: | Great Movies GmbH | |
Länge: | 112 Min | |
Genre: | Drama | |
Buchvorlage: | Lee Strobel | |
Darsteller: | ||
Mike Vogel | – | Lee Strobel |
Erika Christensen | – | Leslie Strobel |
Faye Dunaway | – | Dr. Roberta Waters |
L. Scott Caldwell | – | Krankenschwester Alfie Davis |
Rus Blackwell | – | Dr. William Craig |
JOrdan Cox | – | Bill Hybels |
u.a. | ||
FSK: | 12 | |
Unsere Empfehlung: |
ab 10 |
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Immer interessant ❤glauben, dass was man sieht...es wird viel erzählt...Ich weiß wenn man das oben- Himmel- und das unten -Erde- versteht....ist es ein Segen❤
Das Buch "Der Fall Jesus" ist sehr faktenreich, und es ist unfassbar wie viele wissenschaftliche Belege die Auferstegung Jesus bestätigen.
Alle Versuche die Auferstehung zu widerlegen scheitern … mehrdagegen an den wissenschaftlichen Belegen.
Super Buch und sehr empfehlenswert!
Hier noch mein Hinweis zum Kommentar von Gerhard J.: Sein Kommentar hat doch nichts mit dem hier präsentierten Buch zu tun. Oder vielleicht nur das, dass genau solche plumpen Versuche, wie im Kommentar von "Gerhard J.", das Evangelium und die Auferstehung ins Lächerliche zu ziehen, im dem Buch als haltlos entlarft werden.
Das Kapitel aus Lukas 24 ab Vers 13 ist ein erschreckendes Beispiel, wie Realität und Spiritismus zusammen gemengt werden. Was geschah wirklich, dem Texte nach? Der Retter von Jesus hatte ihn aus … mehrdem Grabe entfernt und gepflegt, bis er leidlich gehen konnte und sicherlich gesagt. „Verlasse das Römische Reich, denn wenn man dich findet, wirst nicht nur du, sondern auch ich getötet. Also wurde Jesus für die Flucht zurechtgemacht. Ihm wurden der Bart und die Kopfhaare beschnitten und alte Klamotten zum Anziehen verpasst. So wurde er unkenntlich gemacht. Dann wurde er aus dem Versteck fortgeschickt. Danach begegnete er Thomas, dann zwei Jünger, danach alle elf. Die erkannten ihn nicht. Jesus war kein Geist, sondern ein Mensch mit gewöhnlichen Ansprüchen, denn er war vom Herumirren hungrig und wollte essen und trinken. Also aßen sie und tranken, was völlig normal war. Dieses, im Text, erwähnte Abendessen war sein Abschied. Dabei gab Jesus den Jüngern Ratschläge, wie sie sich verhalten sollten. Danach konnte für alle die Flucht beginnen. Jesus verschwand für immer von der Bühne. Frage: „Wo ist der Körper des Jesus von Nazareth geblieben? Wann und wo ist er gestorben?“ Aus dieser Unkenntnis heraus ist die Himmelfahrt Jesu entstanden. Himmelfahrten hatten schon in den Legenden, der heidnischen Welt, Tradition, und aus diesem Märchen hatte sich die sogenannte christliche-katholische Kirche entwickelt, die nicht