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/ Wort zum Tag

Wo ist denn euer Gott?

Martin Scheuermann über Psalm 115,2.3.

Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.

Psalm 115,2.3

Die Geschichte von Israel wirft immer wieder Fragen auf. Die ganze Welt schaut einerseits staunend und andererseits skeptisch auf dieses Volk. Wie kann Israel, umgeben von lauter Feinden, überhaupt bestehen? Zu biblischen Zeiten boten die Israeliten dem übermächtigen Pharao, dem König von Ägypten, die Stirn und flohen vor seinen Truppen. Nach hunderten von Jahren voller Unterdrückung und Sklaverei entkamen sie durch wunderbare Geschehnisse, die sie ihrem Gott zuschrieben, in die Freiheit.

Menschen, die Gott nicht kennen, können das nicht verstehen. Manche fangen an zu fragen, vielleicht spöttisch oder doch aus Interesse, „Wo ist denn euer Gott? Wir können ihn nicht sehen. Wir glauben nicht, dass es ihn überhaupt gibt. Niemand kann seine Existenz nachweisen.“ Im Psalm 115, in den Versen 2 und 3 steht: „Warum dürfen die Völker höhnisch fragen: »Wo bleibt er denn, ihr Gott?« Unser Gott ist im Himmel, und alles, was er will, das tut er auch!“ (HFA)

Es ist grundsätzlich gut, wenn jemand Fragen nach Gott stellt. Ich freue mich darüber, wenn Menschen mit mir über Gott ins Gespräch kommen. Allerdings habe ich oft den Eindruck, dass vielen der Glaube an Gott gleichgültig ist. Wir leben in einer Zeit, in der Gott für etliche Menschen überhaupt keine Rolle spielt. Ich möchte es lernen, Gott ganz natürlich in meinem Alltag zu integrieren und so zu leben, dass Menschen nachfragen. Wo ist denn dein Gott? Wie erlebst du ihn denn? Woher weißt du überhaupt, dass es Gott gibt?

Es hat mich sehr gefreut, dass der Chefredakteur eines Wirtschaftsmagazins mit mir im vergangenen Jahr zum Kongress christlicher Führungskräfte nach Karlsruhe kam. Er ist kein Christ und doch war er fasziniert von dem gebotenen Programm. Nach dem Kongress sprach er voller Anerkennung davon, dass alle Referenten fachlich sehr überzeugt haben und dass sie ihre komplexen Themen immer mit Gott in Verbindung gebracht haben. Das hat ihn ins Staunen und ins Fragen versetzt. Seine persönliche Frage an mich: Herr Scheuermann, wären sie bereit, mich zu beerdigen? Ich bin zwar aus der Kirche ausgetreten, aber sie reden so überzeugt von Gott.

Der Beter des Psalms 115 bekennt sich mit großer Zuversicht und Gewissheit zum lebendigen Gott. Für ihn steht Gott über allem. Er thront im Himmel. Gemeint ist nicht der blaue Himmel oder der nächtliche Sternenhimmel, sondern die göttliche Dimension außerhalb aller Schöpfung. In der englischen Sprache gibt es die schöne Unterscheidung zwischen „Sky“, dem Himmel der Schöpfung mit Wolken, Luft und Wind und „Heaven“, dem Himmel der Ewigkeit bei Gott, dem Schöpfer. Dort thront Gott und führt die Regie der gesamten Weltgeschichte. Gottes Plan mit dieser Welt läuft ab. Sein Wille geschieht. Alles, was er will, geschieht. Und was will Gott? Gott will, „dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden.“ (1. Timotheus 2,4 GNB) Gott will, dass sein Friede, sein umfassender Schalom, unsere Herzen und Sinne erfüllt. Gott will unser Bestes. Gott will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, ohne Leid, ohne Tränen, ohne Tod. Der Beter des Psalms ist sich ganz sicher: „Und alles, was Gott will, das tut er auch!“ Ist das nicht wunderbar?!

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Kommentare (3)

Rainer /

Ja, das ist wirklich wunderbar. Vielen Dank für die gute Auslegung.

Hedy /

das ist echt wunderbar. danke fuer die Auslegung.

Dr. Lothar B. /

So ist es lieber Martin, wenn sein Geschenk des Friedens unsere Herzen erreicht hat, dann, und nur dann, strömt aus ihnen die Freundlichkeit und Liebe seiner Gnade.
Danke von Herzen für diesen wunderbaren „Weckruf“