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Wer ist der Gott Israels?

Detlef Garbers über 2. Samuel 7,22.

Du bist groß, Herr HERR! Denn es ist keiner wie du, und ist kein Gott außer dir nach allem, was wir mit unsern Ohren gehört haben.

2. Samuel 7,22

Als der heutige Staat Israel im Jahr 1948 gegründet wurde, diskutierten die anwesenden Frauen und Männer, ob der Gottesbezug in die Unabhängigkeits- und Staatserklärung aufgenommen werden solle. Darüber entstand eine hitzige Diskussion. Die einen waren dafür, die anderen heftig dagegen. Wäre der König David bei dieser Erklärung dabei gewesen, er hätte eindeutig für eine Aufnahme in die Erklärung gestimmt. Er wusste, die Geschichte Israels und die Geschichte der Völker dieser Welt sind nur denkbar und erklärbar, wenn sie in Beziehung zu dem Schöpfer dieser Welt gesetzt werden.

Denn der lebendige Gott hat Israel als sein Volk vor allen anderen Völkern als sein besonderes Eigentum ausgewählt. Am Ende seiner Dienstzeit als König betet David und bekennt darin Folgendes: Du bist groß, Herr HERR! Denn es ist keiner wie du, und es ist kein Gott außer dir nach allem, was wir mit unsern Ohren gehört haben.

Das ganze Gebet können Sie im zweiten Buch Samuel, Kapitel sieben nachlesen. Immer wieder spricht David in diesem Gebet Gott mit „Herr, HERR“ an. Im Hebräischen heißt das Adonai, Jahwe. Der König anerkennt, dass über ihm Gott steht. Und David betet weiter: „Du hast dir dein Volk Israel zubereitet, dir zum Volk für ewig, und du, Jahwe, bist ihr Gott geworden." Gott hat sich zu seinem Volk und zu seinem König David gestellt (2. Sam7,24).

Doch achtete Israel Jahwe als seinen Gott? Die Geschichte gibt eine klare Antwort: Israel hat sich im Laufe der nachfolgenden Jahre und Jahrhunderte von Gott losgelöst. Die Folge war, dass Feinde viel später Jerusalem belagerten und 586 v. Chr. den Tempel zerstörten. Es war der Tempel, den David errichten wollte. Gott hatte ihm allerdings den Tempelbau untersagt, aber sein Sohn Salomo errichtete dann mit Gottes Hilfe diesen Tempel, der über 400 Jahre in Jerusalem auf dem Tempelberg stand.

Heute ist der 18. Juli 2021. Nach dem jüdischen Kalender befinden wir uns im Jahre 5781 - der neunte Tag im Monat Av. Es ist nach dem Versöhnungstag Jom Kippur der zweithöchste Fastentag. Für Israel ist heute ein Trauertag. Denn heute vor knapp 2600 Jahren wurde der Tempel in Jerusalem zerstört. Die Juden denken heute auch an die Zerstörung des herodianischen Tempels im Jahre 70 n. Christus und in der Synagoge werden Klagetexte von dem Propheten Jeremia vorgelesen.

Als der erste Tempel zerstört wurde, trat das ein, wovor der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott Israels, sein Volk gewarnt hatte. Wenn es nicht zu ihm umkehrt, wird es zerstreut werden. Die Geschichte Gottes mit seinem Volk spiegelt auf der einen Seite Gottes Treue, auf der anderen Seite aber auch Israels Untreue wieder. Davids erwähntes Gebet war eine Antwort auf Gottes Reden. Denn Gott hatte David gesagt: „Aus deiner Nachkommenschaft wird ein König kommen, dessen Königreich ewig bestehen wird.“ (2. Sam 22,12f)

Dieser Nachkomme ist Jesus von Nazareth, geboren in Bethlehem und er wird als Messias und Sohn Davids bekannt. Von Jesus heißt es, dass Gott ihn bereitet hat als Licht für die Völker und zum Lob des Volkes Israels (Lukas 2,32). Die Frage an Sie lautet nun: Ist der Gott Israels, der Gott der Völker, auch Ihr Gott? Bekennen Sie so wie David, dass der lebendige Gott auch der Gott Ihrer Geschichte ist?

Die Frage an die damaligen Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung des neuen Staates Israel stand im Raum. „Sollte Gott darin vorkommen oder nicht?“ Einer der Gegner sagte: „Wie könnte ich so etwas unterschreiben, wenn ich an keinen Gott glaube?“

David Ben Gurion, der erste Ministerpräsident des Staates, gab daraufhin ein geradezu salomonisches und prophetisches Urteil. Er schlug vor, nicht Adonai oder Jahwe als Gottesbezug zu verwenden, sondern von dem Fels Israels zu reden, wie es der König David in seinen letzten Worten tat, bevor er starb (2. Sam 23,3). Und so endet die Unabhängigkeitserklärung mit folgendem Wortlaut: „Mit Zuversicht auf den Fels Israels setzen wir unsere Namen zum Zeugnis unter diese Erklärung.“ Wer ist dieser Fels Israels? Der Jude und Völkerapostel Paulus hat darauf geantwortet: Der Fels ist Jesus Christus (1. Kor 10,4)!

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Kommentare (1)

Agnes K. /

Das war eine gute Botschaft. Fundiert. Aktuell in Bezug auf Hintergrundwissen Israel betreffend. Das schaetzen wir sehr. Herzlichen Dank.