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Was ist das für ein Mensch?

Birgit Wolfram über Johannes 19,5.

„Schau mal Josef! Da ist er! Unser Jesus!“ Völlig erschöpft, aber glücklich, schaute Maria ihr Neugeborenes an. Alle Anstrengung war erst mal vergessen. Sie konnte sich gar nicht satt sehen. Wie er das Gesichtchen verzog, die Fäustchen ballte, etwas schrie, nuckelte, um dann ganz entspannt einzuschlafen. Tiefe Dankbarkeit durchströmte die junge Mutter. Josef stand daneben. Er hatte geholfen, unterstützt, wie man das als Mann eben konnte. Natürlich war er stolz auf seine Maria! Und jetzt lag es da, das Baby. Hilflos, schwach, ein kleiner Mensch: Gottes Sohn. Aus einer anderen Welt war er gekommen, um in ihre Welt einzutreten. Noch wussten beide nicht, was das zu bedeuten hatte…

„Seht, welch ein Mensch! Schaut ihn euch genau an!“ rief Pilatus über 30 Jahre später, als Jesus vor ihm stand: geschlagen, gedemütigt, ausgeliefert. Pilatus war damals Statthalter in Jerusalem. Er vertrat das römische Recht und sollte Jesus verurteilen und genau das wollte er nicht, denn aus seiner Sicht war Jesus unschuldig. So machte Pilatus folgendes: Um Mitleid zu erwecken ließ er Jesus auspeitschen, eine Dornenkrone aufsetzen, einen roten Mantel überziehen. Und als der nun so gepeinigte Jesus ein zweites Mal vor Pilatus stand, rief er der Menge zu: „Seht, welch ein Mensch!“ Nachzulesen bei Johannes Kapitel 19, Vers 5. Die Losung für heute.

„Seht, welch ein Mensch!“ Guckt ihn euch an: hilflos und schwach. Genauso kam er auch zur Welt und genauso würde er wieder gehen. Jesus, Mensch und Gott zugleich. Schon lange hatte das jüdische Volk auf den Erlöser, auf ihren starken Gott gewartet. Sie hatten gehofft: Wenn Gott seinen Retter schickt, wird alles anders. Der wird uns von den Römern befreien. Es wird uns wieder gut gehen. Endlich wird Friede sein. (Jesaja 9, 1-6) Und jetzt? Ja, Gott hatte jemanden geschickt: seinen Sohn Jesus. Einen Menschen: liebevoll, sanftmütig und ohne Schuld. Seine Botschaft war: „Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ (Johannes 14,1) Auf diese Weise hatte Jesus bisher keinen einzigen Römer davongejagt! Entsprechend sauer und enttäuscht reagierte die Menge. Als Baby hilflos und schwach. Am Kreuz hilflos und schwach. Auch heute hilflos und schwach? Kein schöner Gedanke!  

Wer möchte schon an einen schwachen Gott glauben? Ich nicht, denn Schwäche erlebe ich genug in unserer Welt. Da brauche ich nur die Zeitung aufzuschlagen oder in mein eigenes Leben zu schauen. Wie oft habe ich schon gebetet: „Gott, tu was! Du kennst die Menschen, die mir das Leben so schwer machen, die mich in Sachen reinziehen, die ich gar nicht will. Das ist so ungerecht. Greif doch ein!“ Und, was ist passiert? Bis heute nicht viel. Ich frage mich: Warum spricht Gott nicht endlich ein Machtwort? Genau das hatten sich ja auch damals die Juden gewünscht. Ob Maria und Josef das alles ahnten, als sie ihr Baby im Arm hielten?

Viele von uns werden heute Abend auch vor der Krippe stehen und sich fragen: Was ist das für ein Mensch, der da vor mir liegt? Einerseits hilflos und schwach. Andererseits hat Gott durch Jesus sein Machtwort gesprochen! Sind Sie bereit, an diesen Jesus zu glauben und ihm zu vertrauen?

 

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Kommentare (1)

Dieter B. /

Mit den Hirten will ich gehen,
meinen Heiland zu besehen.
Meinen lieben heilgen Christ,
der für mich geboren ist.