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Warnschilder ernst nehmen

Die Bibelstelle Micha 2,1 – ausgelegt von Bernhard Heyl.

Weh denen, die Unheil planen, weil sie die Macht haben!

Micha 2,1

Der Prophet Micha hat keinen leichten Auftrag. Sein Wirken beginnt vor der Invasion, dem Einfall der Assyrer in den Norden Israels und der brutalen Unterwerfung und dem Verschleppen der dortigen Bevölkerung. Gesellschaftlich ist seit Jahren auf allen Ebenen ein drastischer Niedergang im Volk Gottes zu beobachten. Soziale Missstände, politische Fehlentscheidungen und gottesdienstliche Verirrungen prägen die Jahre vor der Katastrophe. Und Micha soll seinem Volk deshalb die „Leviten lesen“! Kein leichter Auftrag und definitiv keine dankbare Aufgabe. Für seine Zeitgenossen ist er der Spielverderber, der ewige Schwarzseher – zumindest in den ersten Kapiteln seines Buches.

Aber, das Unheil kam und alle, die vorher nicht wissen wollten, was die Propheten warnend gesagt hatten, wurden eines Besseren – oder eigentlich Schlechteren – belehrt.

In unseren Tagen sind die Nachrichten voll von Hiobsbotschaften und schlechten Prognosen. Gesellschaftlich und wirtschaftlich scheinen uns die Felle bereits davongeschwommen zu sein. Die politische Polarisierung wächst, der politische oder auch ideologische Austausch wird nicht mehr offen ausgetragen, sondern oftmals unterschwellig in den sozialen Medien geführt und oft mittels Cancel Culture, indem man den Andersdenkenden gar nicht mehr zu Wort kommen lässt. Da bahnt sich Unheil an. Hier und da ist es ja bereits angekommen. Das Gefühl von Sicherheit gerät bei vielen Zeitgenossen ins Wanken, während die kriegerischen Bedrohungen uns auch hier in Europa immer näher rücken. Es liegt Unheil in der Luft und bringt unterschwellig Angst und Hoffnungslosigkeit mit sich.

Der Prophet Micha kennt diese politische und gesellschaftliche Großwetterlage aus seiner Zeit ebenso. Aber er hat auch eine Botschaft an sein Volk: Gott sieht das, was da läuft und was sich entwickelt. Er wird davon nicht überrascht oder überfordert und er wird eingreifen zu seiner Zeit. Im zweiten Teil des Michabuchs spricht er davon. Das Unheil wird von Gottes Heilsversprechen und -handlungen abgelöst. Es ist deshalb Hoffnung angesagt. Und diejenigen, die eine dunkle Agenda verfolgen – im Kleinen, wie im Großen – sollten sich warnen lassen: Weh denen, die Unheil planen, weil sie (derzeit noch) die Macht haben! Der Allmächtige lässt ihnen das ausrichten!

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