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/ Wort zum Tag

Lukas 19,45-46

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler auszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): »Mein Haus soll ein Bethaus sein«; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht."

Lukas 19,45-46

Ein Wort Jesu. Wir lesen im Lukas-Evangelium, Kapitel 19, in den Versen 45+46:
"Jesus ging in den Tempel und fing an, die Händler auszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: >Mein Haus soll ein Bethaus sein<; ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht."

Ganz selbstverständlich geht Jesus in den Tempel, wenn er in Jerusalem ist. Dort ist sein Platz - an diesem Ort der Begegnung Gottes mit den Menschen. Schon als 12jähriger ging er zielstrebig in den Tempel, und als Maria und Joseph ihn suchen mussten, sagte Jesus zu ihnen: "Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was
meines Vaters ist?" (Lk.2.49)
Doch - was ist aus dem "Haus" seines Vaters geworden? Eine "Räuberhöhle", sagt Jesus, sei der Tempel. Das ist ein harter Vorwurf an die Verantwortlichen dort. Im Grunde heißt das: Ihr nehmt Gott nicht ernst, dem ihr doch dienen wollt! Der Zorn Jesu richtet sich nicht einfach gegen die Juden damals. Er richtet sich gegen die geschäftsmäßig verwaltete Religion, bei der alles funktioniert - ohne persönliche Betroffenheit. Hauptsache der Kult stimmt.

Ein "Bethaus" muß der Tempel sein, sagt Jesus. Kein Ort religiöser Selbstdarstellung. Im "Bethaus" geht es um die Heiligung des Namens Gottes. Im "Bethaus" geht es um den Menschen ganz persönlich - und nicht einfach um die Darbringung von Opfern. Freilich war es damals nötig, Gelegenheit zum Kauf eines Opfertieres zu haben. Doch wenn der Marktplatz mit dem Tempel verschmolzen wird, dann steht Gott nicht mehr im Mittelpunkt.

Die Grundhaltung, die Gott erwartet, wird beseitigt: Gehorsam ist besser als Opfer! Es gibt eben keinen Bereich des
Lebens, der von Gottes Heiligkeit ausgenommen wäre "Mein Haus soll ein Bethaus sein", sagt Jesus. Ein Ort der Konzentration auf das, was Gott will. Könnte das für uns etwa dieses heißen?: Macht meine Kirche nicht zu einem "Laden", in dem alles Platz hat. Macht meine Kirche nicht zu einem Ort der Unverbindlichkeit. Laßt euch nicht bestimmen von dem, was gerade gesellschaftlich dran ist. Macht meine Kirche nicht zu einer Anstalt für fromme Gefühle - als ginge uns die Not der Welt und der Menschen nichts an.

"Mein Haus soll ein Bethaus sein". Wir sind damit auch ganz persönlich angesprochen und gemeint. Nämlich so, dass wir Gott ernst nehmen, dass wir uns an seinem Wort ausrichten, dass wir uns ihm stellen, damit er Raum bekommt bei uns, in unseren Herzen.

 

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