/ Wort zum Tag
Liebes-Durchfluss
Hans-Jörg Blomeyer über 1. Johannes 3,17.
Wenn jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?
Erhalten Sie auch immer wieder Bettelbriefe, in denen eine Notlage ausgiebig geschildert wird, für die man spenden soll? Wem soll man hier etwas geben? Soll man überhaupt etwas spenden?
Vielleicht kann uns der Bibelvers aus dem 1. Johannesbrief, Kapitel 3, Vers 17 helfen: Wenn jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?
Helfen, so höre ich da heraus, soll man vor allem dem bedürftigen Glaubensbruder oder der Glaubensschwester - mit anderen Worten Christen. Ähnlich sagt es Paulus (Gal. 6,10). Lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.
Ein Kriterium für mein Spenden, wenn ich die Wahl habe, ist deshalb schon, ob meine Hilfe Christen zugutekommt oder doch Organisationen, die im Namen Jesu Christi arbeiten und helfen. Aber Johannes hat noch ein ganz anderes Problem im Blick. Nämlich: dass jemand keine Notwendigkeit sieht zu helfen: Wenn jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?
Wohlgemerkt, dies ist kein Wort an Mittellose, wohl aber an alle, die begütert sind, die abgeben können. Gibt es überhaupt in unserm Umfeld Christen, denen es schlecht geht, die darben? Doch, zum Beispiel die christlichen Freizeitheime, für die Christen einstehen. Freizeitheime, die wegen der Pandemie seit langem überwiegend geschlossen sind und keine Einkünfte haben. Und daneben kommen durch die weltweiten Informationen, die uns heute erreichen, viele, viele in den Blick, die unsere Hilfe brauchen.
Dazu weist Johannes auf die negativen Folgen hin, die es hat, wenn wir nicht helfen: Wenn jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm?
Wie ist das gemeint?
Gott hat uns in Jesus seine ganze Liebe geschenkt. Der hat sogar sein Leben für uns gelassen. Nun will er uns befreien, seine Liebe nicht für uns zu behalten, sondern weiterzugeben.
Ein gutes Bild dafür sind die beiden Seen, ja Meere, im Land Israel, das galiläische Meer und das Tote Meer. Beide bekommen ihr Wasser vom Fluss Jordan, der in sie hineinfließt. Aber es gibt zwischen ihnen einen gewaltigen Unterschied: Der See Genezareth, der den Jordan im Norden empfängt, gibt ihn im Süden weiter. Das Tote Meer aber behält ihn für sich, gibt keinen Tropfen ab.
Gottes Liebe in Jesus bleibt in uns, wächst in uns, bringt unser Leben zum Blühen, wenn wir sie weitergeben, ob materiell oder auch mit liebevollem Handeln an unserem Nächsten. Aber die Liebe Gottes verkümmert und vertrocknet, wenn wir sie nur für uns behalten.
Wenn jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm? So helfe Jesus Christus Ihnen und mir heute zu einem Tag, an dem wir seine Liebe weitergeben, durchfließen lassen.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Wir sind mit allem ausgestattet. Herz, Gefühl, Seele. Und dennoch wird immer gefragt nach IHM. Seinre Verantwortung - für was? Für das ignorante Denken und Handeln der Menschheit?
Warum packen wir es … mehrnicht an?
Wir gehen auf die Straßen für die Umwelt. Wo sind die Straßengänger die ihre Hilfe in den betroffenen Gebieten umsetzen? Warum vermüllen Menschen die Parks? Warum werden Krankenschwestern in den Kliniken beschimpft und beleidigt?
Die Liste könnte ich verlängern - beliebig.
Aber nee, wir machen es uns zu leicht. In der Schule war es früher immer der Nachbar. Und heute ist es ER?
Bleiben Sie alle gesund
Liebe Frau Brigitte S., liebe Feunde in Jesus, dem Heiland und wiederkommenden HERRN,
was ist der Sinn des Lebens – was ist der Sinn unseres Menschseins hier in dieser Welt? Sollen wir Güter … mehranhäufen? Ist es richtig, nach immer mehr Wohlstand zu trachten? Können wir uns auf die Schulter klopfen, wenn wir als Familie über einen ganzen Fuhrpark von Autos verfügen? Entspricht es unserem Auftrag, die Erde, diesen einzigartigen Lebensraum, welcher einer jeden Generation von Gott auf Zeit, also nur wenige Jahre oder einige Jahrzehnte anvertraut ist, auszuplündern, damit unser Leben noch bequemer und schöner wird? Was sind Gottes Gedanken über uns heute? Was denkt Gott über unser Anspruchsdenken, über unseren menschlichen Stolz, über die Ehre, die wir uns verschaffen durch den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt, durch den uns scheinbar alles möglich ist? Sowohl die Corona-Pandemie als auch die verheerenden Wetterereignisse der vergangenen Jahre – Dürrejahre selbst in den ehemals gemäßigten Breiten Mitteleuropas und zunehmende Wetterkapriolen wie jetzt durch apokalyptischen Starkregen – enthalten doch klare Botschaften an uns Menschen. So wie bisher kann es nicht weitergehen; das jedenfalls müßten der gesunde Menschenverstand sowie der Glaube an den allmächtigen Gott und Schöpfer dieser Welt schlußfolgern. Die Kirchen aber sind nicht in der Lage, die Zeichen der Zeit tatsächlich wahrzunehmen und zu einem anderen Leben aufzurufen.
Mein " blick" geht dieser tage zuerst an die vom unwetter mittellos gewordenen Menschen, darunter sicher viele gläubige, diese botschaft hätte ich mir mehr in ihrer auslegung gewünscht. Ich habe … mehrmit sachspenden geholfen, da ich als rentner leider nicht über grosse finanz. Mittel verfüge. Warum , ja warum, lässt gott solch unendliches leid auf die Menschen kommen?