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/ Wort zum Tag

Keine Privatsache

Klaus Jürgen Diehl über Matthäus 5,16.

Jesus spricht: So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Matthäus 5,16

Stellen Sie sich bitte einmal vor, jemand würde Sie auffordern: „Zeig mal den andern, was für ein prima Christ du bist und welche moralischen Vorzüge du vorweisen kannst!“ Vermutlich würden Sie solches Ansinnen entschieden zurückweisen: Man gibt mit seinem Glauben und seinen Taten doch nicht an, um sich vor anderen ins rechte Licht zu rücken!

In der Bergpredigt sagt Jesus ein Wort, das man allerdings so verstehen könnte. Da fordert er seine Jünger auf: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen!“

Das klingt so, als ob wir die eigene Frömmigkeit selbstgefällig vor anderen präsentieren sollten. Aber hat das Jesus wirklich gemeint? Sicher nicht! Zunächst geht es ihm darum, dass wir Christen nicht auf Tauchstation gehen und unsern Glauben vor andern verstecken. Leider haben wir den Satz „Religion ist Privatsache!“ inzwischen so sehr verinnerlicht, dass wir unsern Glauben am liebsten aus allen öffentlichen Begegnungen und Gesprächen raushalten. Wir wollen als Christen ja niemanden mit unserm Zeugnis zu nahe treten. Also halten wir lieber den Mund und stellen uns auf den Standpunkt: „Wenn jemand etwas über meinen Glauben wissen will, kann er mich ja fragen!“

Aber das Evangelium ist keine Privatangelegenheit allenfalls für religiös Interessierte, sondern es ist eine öffentliche Wahrheit, die alle angeht. Darum erinnert Jesus im selben Zusammenhang daran, dass man sein Licht nicht unter den Scheffel stellen soll. Denn wer das tut, verfehlt zuerst seine Bestimmung, andern zu leuchten, damit sie sich orientieren können. Darüber hinaus wird ein Licht, das unter einen Eimer gestellt wird, unweigerlich nach kurzer Zeit verlöschen.

Jesus möchte, dass wir als Christen in einer immer dunkler werdenden Welt unser Licht leuchten lassen, d.h. beherzt zu den Werten stehen und sie glaubwürdig verkörpern, die unsere Gesellschaft vor dem ethischen Bankrott bewahren. Das gilt für ein kompromissloses Eintreten für das ungeborene Leben ebenso wie für eine entschiedene Ablehnung aktiver Sterbehilfe. Es zeigt sich in der Wertschätzung der Ehe von Mann und Frau als Gottes guter Ordnung in gleicher Weise wie in der freundlichen Aufnahme und Begleitung von Flüchtlingen, die Krieg und Elend zu uns getrieben haben.

Und wir sollen mit unsern Worten und unserm Leben fröhlich und beherzt auf den hinweisen, bei dem unsere menschliche Sehnsucht nach einem erfüllten Leben dauerhaft gestillt wird. Wir werden dabei nicht überall auf Applaus und Zustimmung stoßen. Aber wir werden erleben, dass Menschen nach dem Grund unseres Verhaltens fragen und darüber dann den Gott entdecken, der auch ihr himmlischer Vater sein möchte.

So ermutigt uns Hanns Dieter Hüsch, als Kinder Gottes vor andern fröhlich zu unserm Glauben zu stehen: „Wir müssen endlich damit beginnen, das Zaghafte und Unterwürfige abzuschütteln. Denn wir sind Gottes Kinder: Gottes Kinder! Und jeder soll es sehen und ganz erstaunt sein, dass Gottes Kinder so leicht und fröhlich sein können. Und sagen: Donnerwetter! Jeder soll es sehen und sagen, er habe Gottes Kinder gesehen. Und die seien ungebrochen freundlich und heiter gewesen“ (aus: Hüsch, Das kleine Buch zum Segen, tvd-Verlag, 1999).

 

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Kommentare (3)

Gertrud-Linde W. /

...nicht dass ich von der AFD wäre. Daß es jedoch eine politisch notwendiger Entscheidung braucht, daß wir unsere Grenzen wahren... Das bringt Glaubenskonflikte oder Klarheit. W i r können die Welt mehr

Gunnar K. /

Lieber Pastor Diehl,
ja, kompromisslosen Schutz ungeborenen Lebens aber auch kompromisslose Unterstützung der Eltern, dass muss beides geschehen, ebenso wie Schutz der Ehen zwischen Mann und Frau mehr

Riedel Annelies /

Ich gebe Ihnen völlig recht. Unseren Heiland bekennen kann und solte man an unserer Lebensweise erkennen.