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In der Finsternis erstrahlt ein Licht

Herbert Laupichler über Psalm 112,4.

In der Finsternis erstrahlt den Aufrichtigen ein Licht, gnädig, barmherzig und gerecht.

Psalm 112,4

In der Finsternis erstrahlt den Aufrichtigen ein Licht, …... Und sofort bleiben meine Gedanken bei den Aufrichtigen hängen. Was sind das für Menschen, denen im Dunkeln offensichtlich ein Licht aufgeht?

Aufrichtig. Ein Wort, das nicht oft gehört wird. Einmal vom Friedhof abgesehen. Wenn die Trauergäste an den Angehörigen des oder der Verstorbenen vorbeigehen und ihnen immer wieder versichern: Meine aufrichtige Teilnahme. Als ob es notwendig ist, dadurch zu unterstreichen, dass die Trauer ganz besonders ernst gemeint ist und das Mitgefühl aus tiefstem Herzen kommt.

Ein aufrichtiger Mensch. Dazu entstehen in meinem Kopf Bilder. Und ich denke an einen standhaften Menschen. Der fest zu seinen Ansichten steht, dem man aber auch ohne Bedenken vertrauen kann. Der einfach in seinem Wesen das verkörpert, was er sagt und tut. Der sich nicht verbiegen lässt.

Der Liedermacher und Evangelist Lutz Scheufler singt in seinem Lied „Ungeschminkt“: „Wer sich beugt vor Christus, kann auch aufrecht gehen.“ Und ich denke: Das passt. Vor dem Aufrichten kommt das Beugen. Christen haben sich vor Christus gebeugt und gehen mit ihm durch das Leben. Aufrecht, aufrichtig.

Die Bibel ist voll von aufrichtigen Menschen. Und besonders denke ich an die Apostel in den ersten Tagen der Christenheit. Die neue Lehre sollte unterdrückt und das Predigen verboten werden. Da stehen der Apostel Petrus und andere der religiösen Elite in Jerusalem gegenüber mit den Worten: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“

In der Finsternis erstrahlt den Aufrichtigen ein Licht.

Der Dichter des Psalms malt ein Bild. Was jeder versteht. Und es fast zu spüren, wie hell es um die Aufrichtigen wird. Das Licht erstrahlt. Oder strahlt auf, wie es in einer anderen Übersetzung heißt.

Aber ich denke, der Dichter schreibt von Licht und Finsternis in einem übertragenen Sinn. In der Finsternis erstrahlt den Aufrichtigen ein Licht, gnädig, barmherzig und gerecht. Psalm 112,4. Licht und Finsternis sind für ihn krasse  Gegensätze. So wie Gut und Böse.

Aus dem Neuen Testament erfahren wir, dass Jesus das Licht der Welt ist. Licht, was in der Finsternis dieser Welt scheint. Licht zu sein, diese Aufgabe hat Jesus dann an seine Nachfolger weitergegeben. Christen sollen durch ihr Handeln und Reden Orientierung geben in dieser Welt.

Finsternis macht Angst. Und ich erinnere mich an eine dunkle Nacht am Strand der Insel Föhr. Unser Sohn genoss die Fahrt im Kinderwagen. Aber irgendwann war es an der Strandpromenade wirklich stockdunkel. Kein Mond, keine Sterne. Nichts. Nur Dunkelheit.

Und plötzlich weinte der Kleine. Bitterlich. Selbst auf dem Arm ließ er sich nur schwer trösten. Denn er hatte ganz einfach Angst. Angst vor der Dunkelheit.

Aber trotz unseres Auftrags Licht zu sein, können auch wir Christen in dieser Welt Angst bekommen. Einfach weil wir nicht wissen, was auf uns zukommt. Da sind wir in vielen Bereichen ratlos. Dunkel erscheint uns die Zukunft. Doch Gott sieht die Aufrichtigen in dieser Welt. Und lässt für sie sein göttliches Licht erstrahlen.

Aber wie kann ich merken, dass Gott sein Licht auf meinen Weg durchs Leben richtet? Muss ich etwa in tiefe Meditation versinken und auf eine innere Erleuchtung warten? Da denke ich, das geht einfacher. Und mir fällt dazu die Bibel ein. So wie es ein Psalmdichter beschreibt: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ Nachzulesen in Psalm 119,105.

Oder sie hören das Programm von ERF Medien. Oder nehmen an einem erf-workshop teil. Oder sprechen ganz einfach mit anderen Christen.

Ich bin sicher, da wird ihnen bestimmt immer öfter ein Licht aufgehen.

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