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/ Wort zum Tag

Im Gerichtsaal Gottes

Claudia Schmidt über 2. Korinther 5,10.

„Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.“ Dieser Satz stammt aus einem Brief, den der Apostel Paulus an die Christen in Korinth richtet. Mit diesen Worten aus 2. Korinther 5, Vers 10 will Paulus seine Gemeinde ermahnen und ermutigen. Sie sollen ein Leben führen, das Jesus gefällt. Denn irgendwann kommt der Tag, an dem sie Rechenschaft ablegen müssen für alles, was sie getan haben.

Welche Gefühle machen sich in Ihnen breit bei dem Gedanken, dass Sie irgendwann als Angeklagter oder Angeklagte im Gerichtssaal Gottes stehen? Und der, der auf dem Richterstuhl sitzt, das ist Jesus Christus, Gottes Sohn.

Wer nicht an Gott glaubt und mit Jesus nichts anfangen kann, wird den Gedanken an ein Weltgericht wahrscheinlich beiseiteschieben und sagen: „Das betrifft mich nicht. Ein solches Gericht wird es nicht geben.“

Wer hingegen an Jesus glaubt und ihn kennt, kann dieser Begegnung mit Jesus als Richter der Welt gelassener entgegensehen. Er weiß, dass der, der auf diesem Richterstuhl sitzt, barmherzig und gnädig ist. Denn Jesus hat für alle, die an ihn glauben, einen Weg geschaffen, der sie straffrei aus diesem Prozess herausführen wird.

Und doch schwingt beim Gedanken an den Richterstuhl vielleicht auch bei dem ein oder anderen Christen etwas Unbehagen mit. Wie wird das Urteil von Jesus wohl aussehen? Habe ich möglicherweise Schuld auf mich geladen, die mir gar nicht bewusst war? Welche Fehltritte, falsche Motive oder verpasste Chancen kommen dann zutage?

Welche Gedanken auch immer mitschwingen: Ich denke nicht, dass Paulus mit dieser Aussage den Christen in Korinth ein schlechtes Gewissen oder Angst einflößen wollte. Sein Brief an die Korinther zeigt vielmehr, wie nahe Paulus Jesus war. Er war von Jesu Liebe und Barmherzigkeit überzeugt. Manche seiner Aussagen machen sogar deutlich, dass Paulus lieber heute als morgen bei Jesus im Himmel gewesen wäre. Paulus war sich sicher, dass Jesus ihn trotz seiner Unvollkommenheit annehmen würde. Das wusste er und darauf freute er sich schon.

Mit der Erinnerung an Gottes Gericht will Paulus die Christen in Korinth eher wachrütteln und anspornen. Als Nachfolger Jesu sollen sie so leben, dass ihr Umgang miteinander ein positives Zeugnis für andere ist. Auf die Weise sollen die Menschen in Korinth, die Jesus noch nicht kennen, sich zu dieser Gemeinschaft von Christen hingezogen fühlen.

Die Realität sieht leider etwas anders aus. In der Gemeinde in Korinth gibt es Unmoral, Streit, Neid und Überheblichkeit. Hinzu kommen Anfeindungen von außen. Die Christen stehen also sehr unter Druck und es ist nicht leicht, unter diesen Bedingungen ein gutes Zeugnis für die Menschen in der Umgebung zu sein.

Das ist heute - gut 2000 Jahre später - nicht anders. Auch heute gibt es viele Menschen, die Jesus nicht kennen. Manche haben von ihm gehört, aber sie haben noch kein Ja zu Jesus gefunden. Mit meinem Verhalten und Tun kann ich dazu beitragen, dass andere den Weg zu Jesus finden.

Insofern können wir Paulus Erinnerung an den Tag, an dem wir alle vor dem Richterstuhl Christi stehen werden, als Ansporn verstehen. Eine Hilfe, damit wir das Ziel nicht aus dem Blick verlieren und uns auf das Wesentliche konzentrieren. Denn Jesus will, dass die weltweite Gemeinde wächst und dass möglichst viele Menschen ihn als gnädigen und barmherzigen Richter kennenlernen und sein Angebot auf Freispruch annehmen.

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Kommentare (1)

Sabine /

Das war sehr mitmachend, Frau Schmidt. Vielen Dank dafür.