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/ Wort zum Tag

Gottes Lieblingsgeschöpfe

Jutta Schierholz über Sacharja 2,12.

So spricht der HERR Zebaoth: Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an.

Sacharja 2,12

Einer meiner Söhne ist jetzt schon neun, aber er hat immer noch sein ganz persönliches Lieblingskuschelobjekt, das immer in seinem Bett sein muss. Das hat er, seit er ganz klein war, und es ist immer noch das Wichtigste, was er besitzt. Es ist ein kleiner weicher gelber Stern, es war mal eine Spieluhr, aber die Mechanik war irgendwann kaputt und wurde herausoperiert. Der Stoff wird allmählich fadenscheinig und muss pfleglich behandelt werden, aber unser Junge liebt seinen Stern wie am ersten Tag.

Er hat dieses Dings immer mit im Bett, er nimmt es auf jede Reise mit, bestimmt ein Dutzend Mal dachten wir schon, wir hätten es unterwegs verloren, und wir haben schon so manches Jugendherbergszimmer auf den Kopf gestellt, um es zu suchen. Aber immer hat es sich wiedergefunden. Es ist sein ganz großer Schatz und es wäre verheerend, wenn er es eines Tages verlieren würde. Ich möchte gar nicht wissen, was er mit jemandem machen würde, der versucht, es ihm wegzunehmen. Es ist einfach das Liebste, was er hat, und er hütet es buchstäblich wie seinen Augapfel.

Ich bin gerührt, wenn ich mir überlege, dass ich für Gott so etwas Ähnliches bin wie dieser Stoffstern für unseren Jungen. Der heutige Losungsvers steht in Sacharja 2, Vers 12, dort heißt es: „So spricht der Herr Zebaoth: Wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an.“

Das ist ans Volk Gottes gerichtet, also an alle Menschen, die zu Gott gehören. Gott hat lauter Lieblingsgeschöpfe, die ihm unendlich wichtig sind. Die lässt er sich von niemandem rauben. Jeden, der sie versucht anzurühren, würde Gottes Zorn treffen. Er hütet seine Geschöpfe wie seinen Augapfel, weil sie ihm unendlich kostbar sind. Und ich bin eines davon.

Wie fühlt sich dieser Gedanke an? Dass ich für Gott so wichtig bin, so im Übermaß geliebt, so umfassend von allen Seiten beschützt? Was bedeutet das dafür, wie ich mein Leben lebe? Das bedeutet ja, dass ich sicher bin, egal was passiert. Dass ich immer bei Gott geborgen bin, egal wie der Tag verläuft, egal wie der Verkehr läuft, egal was der Chef heute zu mir sagt. Ich bin sicher in Gottes Hand, egal was die Nachrichten heute bringen, und auch egal was die Vorsorgeuntersuchung beim Arzt ergibt. Gott hält mich sicher. Ich muss gar nicht selbst irgendwo Halt suchen, ich muss mich noch nicht einmal selbst an Gott festklammern, sondern ich bin von Gott gehalten. Und habe dadurch selbst die Hände frei, um die Welt zu gestalten.

Ich muss mir meinen Platz auf der Welt nicht selbst freikämpfen und erobern. Sondern ich bin in eine Welt hineingesetzt, in der für mich schon vieles vorbereitet ist, damit ich es gebrauchen und genießen darf. Gott hat für seine Geschöpfe eine großartige Spielwiese geschaffen.

Und vor allem freut sich Gott einfach, dass es mich gibt. Er kann sich nichts Schöneres vorstellen, als mit mir zusammen zu sein, egal wie fadenscheinig und unansehnlich ich auch sein mag. Dass ich von vorneherein bedingungslos geliebt bin, das ist etwas, was ich mir selbst immer wieder vor Augen führen muss. Weil ich es selbst kaum fassen kann. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als es einfach so anzunehmen, wie es ist: Gott hat lauter Lieblingsgeschöpfe. Und ich bin eines davon.

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Kommentare (3)

Bettina N. /

Liebe Frau Schierholz,
den Bibelvers Sacharja 2,12
konnten Sie nach meiner Sicht nicht besser in Worte fassen.
Ich speichere mir Ihren Beitrag für mein Leben mit Gott ab!
Danke!
Advendliche Grüße
Bettina N.

Julia /

Klasse! Dieser Beitrag erinnert mich an das Wichtigste im Leben: Das jeder Tag mit Gott ein Geschenk ist!

Erich /

Liebe Frau Schierholz, vielen Dank wieder für diese Andacht. Ich lese Ihre Beiträge immer sehr gerne und mit großem Gewinn. Ihr Einstieg, meist mit einem Beispiel aus Ihrem Leben, Ihrer Familie, ist sehr berührend. schalom erich