Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Für was riskiere ich mein Leben?

Detlef Garbers über Psalm 91,9.

Vor einem Jahr verunglückte Gerhard Stamm bei einem normalen Spaziergang tödlich. Gerhard Stamm war Missionar der Liebenzeller Mission und arbeitete seit über 30 Jahren auf der Insel Papua Neuguinea.

Kurz vor seinem Tod nahm ein Filmteam ein Video von Gerhard Stamm auf. In diesem Video berichtete er von seiner Lebensberufung zu den Menschen, die fern auf den Inseln leben und den Pfeil und Bogen spannen, zu den einfachen Menschen, „zu den wilden Steinzeitmenschen“, wie es Gerhard in diesem kurzen Film ausdrückt. Kurz vor seinem Tod hatte ich Gerhard persönlich getroffen und dieser Film hat mich dann sehr tief berührt. Denn er strahlt diese Freude aus, die wir durch Jesus Christus haben.

In seiner humorvollen und fränkischen Art sagte Gerhard: „Wir können es uns als Kinder Gottes nicht erlauben, mit einem langen Gesicht durch die Welt zu laufen und die Menschen zu behandeln, als wenn sie uns wurscht wären. Und wenn du den Menschen freundlich und dankbar begegnest und nicht ständig meckerst, dann gucken die Leute einen an, wie wenn man eine Erscheinung von einer anderen Welt wäre. Ist man ja auch. Und dann können wir erzählen, warum. Dass wir beten können, dass wir einen großen Herrn haben.“

Er erzählt dann von dieser Zuversicht und dem Halt, den er in Jesus Christus hat. Und an eine besondere Szene wurde ich erinnert, als ich Psalm 91,9 las: „Denn der Herr ist deine Zuversicht.“

In dieser Filmszene beschreibt Gerhard, wie er im Flugzeug über Ostasien fliegt und neben ihm sitzt ein Chinese. Sie kommen ins Gespräch und Gerhard erzählt von seinem Dienst als Missionar. Darauf antwortet der Chinese, das könnte er sich überhaupt nicht vorstellen, sein Leben für Mission und die Kirche einsetzen. „Ja, und für was setzt du dein Leben ein, für was riskierst du dein Leben?“, fragt Gerhard Stamm. „Für Geld? Ja, das ist doch das Allerdümmste, das hebt doch nicht lange“.

Und in diesem Moment, so beschreibt es Gerhard, sackt das Flugzeug in die Tiefe ab. Vor Schreck schreien alle Passagiere auf, der Chinese wird kreidebleich und als die Maschine sich wieder fängt, meint Gerhard zu seinem chinesischen Sitznachbarn: „Siehst du, das ist der Unterschied zwischen dir und mir: Bei dir wäre es jetzt aus gewesen und jemand anderes hätte dein ganzes Geld mitgenommen und bei mir wäre es jetzt erst richtig losgegangen.“

Dieser Kurzfilm ist eine Einladung an jeden, sein Leben zu nutzen, um es für den Herrn einzusetzen. „Die Zeit unseres Lebens ist nur begrenzt, die wir hier auf dieser Erde haben. Die einen haben mehr, die anderen weniger“, so sagt es der Liebenzeller Missionar. Gerhard freute sich schon auf den Tag, an dem er Daniel, den ersten dieser „wilden Steinzeitmenschen“, der Jesus annahm, im Himmel wiedersieht.

Den Blick fest auf die Ewigkeit gerichtet, die Menschen beachten und ihnen von Jesus erzählen. Das hat Gerhard vorgelebt. Der Psalm 91 endet mit den Sätzen, die Gott selbst zu dem Beter spricht, der seine Zuversicht auf den Herrn setzt: Gott sagt: „Ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil.“

Gerhard wurde mitten aus dem Dienst herausgerissen und zu Ehren gebracht.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Inge J. /

Danke für den Beitrag, denn wofür wir leben in Corona-Zeiten ist schon fragwürdig, also einer Frage würdig! Gibt es diesen Film als Video und könnte ERF ihn mal senden?