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Friedensstifter

Werner Hanschmann über Jakobus 3,18.

Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.

Jakobus 3,18

Jeden Morgen, direkt nach dem Aufwachen, fragt Herr H.: „Was werde ich heute tun?“ In der Regel lauten die Antworten: „Ich gehe zur Arbeit, auf dem Heimweg kaufe ich ein, am Abend gehe ich ins Fitnessstudio.“

Doch heute Morgen stellt Herr H. eine andere Frage. Er fragt: „Wer will ich heute sein? Was für ein Mensch will ich heute sein?“

Herr H. entscheidet sich, heute ein Friedensstifter zu sein. Darauf ist er durch einen Vers aus der Bibel gekommen. Im Jakobusbrief, Kapitel drei, Vers achtzehn steht: „Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden gesät für die, die Frieden stiften.“ Als sehr kompliziert hat er den Satz empfunden, aber er hat verstanden, dass hier Menschen aufgefordert werden, Frieden zu stiften.

In der Gemeinde, an die der Jakobusbrief ging, war der Friede bedroht. Besonders das Gerede übereinander führte zu Streitigkeiten. Deshalb ermahnt der Apostel die Gemeinde zum Frieden. Auf Heuchelei sollen sie verzichten, ebenso auf Neid und Streit. Stattdessen gilt es, barmherzig und gütig miteinander umzugehen. Sie sollen friedfertig sein. Das ist für den Apostel die Frucht der Gerechtigkeit und sie reift bei denen, die Frieden stiften.

Herr H. sitzt am Frühstückstisch und überlegt, wie das aussieht - ein Friedensstifter zu sein. Dabei fällt sein Blick auf die Schlagzeilen der Zeitung. Dort ist von lautstarken Protesten gegen die Corona-Beschränkungen die Rede. Sprüche sind abgebildet, mit denen Politiker und andere Menschen des öffentlichen Lebens beleidigt werden. Ihm wird bewusst, dass Worte weit mehr sind als Schall und Rauch. Sie schaffen eine Atmosphäre, die von dem geprägt ist, was gesagt wird. Sie lassen einen aggressiv werden. Böse Worte erzeugen Angst und Wut.

„Wenn ich heute ein Friedensstifter sein will,“ denkt Herr H., „dann werde ich auf das achten, was ich sage und wie ich es sage. Werden meine Worte heute Frieden stiften oder verletzen? Ist das, was ich heute sage, hartherzig, oder barmherzig? Was will ich eigentlich, mit meinen Worten erreichen? Geht es darum, recht zu haben, oder geht es darum, dass die Beteiligten in bester Weise zufrieden sein können?“ Während diese Gedanken noch durch seinen Kopf gehen, spürt er, dass es nicht leicht wird, ein Friedensstifter zu sein.

„Einfacher wäre es, wenn da jemand wäre, der mir selbst friedfertig begegnet, mit mir auch barmherzig umgeht. Das würde mir helfen, ein Friedensstifter zu sein. Aber wo ist dieser Mensch?“

„Jesus ist so,“ geht es ihm durch den Sinn. „Er sagt mir als Mensch und Gott seinen Frieden zu. Ich brauche ihn.“

Heute Morgen beendet Herr H. das Frühstück auf eine Weise, wie er es selten macht. Er betet. Er dankt für den Frieden, den Jesus schenkt. Gleichzeitig bittet er Jesus, dass er ihm heute hilft, auf die eigenen Worte zu achten, ob es Worte sind, die aufbauen oder zerstören, Worte, die Streit auslösen oder Frieden stiften.

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Kommentare (2)

Leo F. /

Und wie hat er alte, starre Strukturen aufgebrochen, nicht auch "kriegerisch" , indem er die Händler aus dem Tempel vertrieb? - Nichts gegen friedfertige Worte !! - aber reichen die immer, z.B. in der KinderErziehung ???

gschrimpf /

Eine sehr schöner Auslegung heute, sehr praktisch und lebensnah! Gelungen!