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/ Wort zum Tag

Freiheit?

Alexander Nussbaumer über Epheser 3,12.

Durch Christus Jesus haben wir Freimut und Zugang in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn.

Epheser 3,12

Heute begleitet uns ein richtiger Aufsteller-Vers in den Tag. Die Quelle dieser Ermutigung liegt „in ihm“, in Jesus Christus. Je länger ich Christ bin, desto mehr rückt Jesus in die Mitte meines Glaubens. Ja, er und der Vater sind eins, wer ihn sieht, der sieht auch den Vater. Die vornehmste Aufgabe des Heiligen Geistes aber ist es, Jesus in unserem Herzen wohnen zu lassen und ihn für uns mitten im Alltag groß zu machen.

„Ich bin der Weg“, hat Jesus gesagt. Paulus schreibt: Jesus ist der Zugang zu Gott. Es ist umwerfend zu wissen, dass wir auf Gott zugehen dürfen und dank Jesus einen direkten Zugang zu ihm haben. Die Größe dieses Geschenkes können wir wohl nie erfassen. Und sollten nicht aufhören, dafür zu danken.

In der Gewissheit dieses freien Zuganges können wir vertrauensvoll vor Gott treten und ihm unsere Bitten vorlegen. Gott freut sich, wenn sich seine Kinder an ihn wenden, auf ihn hören und mit ihm sprechen wollen. Auch wenn er schon zum Voraus weiß, was wir brauchen, sucht er das liebevolle Gespräch mit uns. Gefragt ist deshalb nicht eine ausgefeilte Gebetstechnik. Gott lässt sich von uns sowieso nicht manipulieren, er bleibt souverän. Aber wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott sich durch unser Bitten und Fürbitten gerne bewegen lässt.

Neben dem Zugang zu Gott verspricht uns der heutige Lehrvers auch Freiheit. Freiheit? Eine der bekanntesten teuflischen Einflüsterungen lautet: „Lass dich ja nicht auf diesen Gott und die Bibel ein. Sie machen dich zum Sklaven und engen dich mit vielen Geboten ein.“

Leider gibt es tatsächlich Christen, die in einem engen Korsett leben. Bei ihnen ist wenig von dieser Freiheit zu spüren. Ihre Gesetzlichkeit wirkt traurig. Beim erzwungenen Einhalten von Gesetzen geht in aller Regel die Freude verloren.

Schon Paulus warnte vor diesem Effekt. Den Galatern schrieb er ziemlich entsetzt: „Ihr unverständigen Galater, wer hat euch verhext, wo euch doch Jesus Christus vor Augen hingeschrieben wurde als Gekreuzigter? … Habt ihr aufgrund der Werke des Gesetzes den Geist empfangen oder aufgrund des Hörens der Glaubenspredigt?“

Es gibt eine Gefahr, die immer da ist und überall lauert: Die Gefahr, dass wir aus dem Evangelium eine Religion machen. An die Stelle des geschenkten Zugangs zu Gott treten die eigene Leistung, die Gesetzeserfüllung, die guten Taten. Wenn wir auf uns selber vertrauen und in dieser Haltung vor Gott kommen, sind wir auf dem Holzweg. Er gehört zu einem „anderen Evangelium“, das es in der Bibel nicht gibt.

Diese geschenkte Freiheit zu bewahren und zu vertiefen, ist ein lebenslanger Prozess. Jesus will uns von allen falschen Bindungen frei machen. Auch die Zehn Gebote wollen uns letztlich in die Freiheit führen. Mit der Aufforderung „Du sollst nicht stehlen“ will uns Gott frei machen von unseren Bindungen an materiellen Besitz.

Auch wenn wir beim Ernstnehmen dieser Gebote manchmal scheitern, dürfen wir im Blick auf Jesus Eines wissen: „In ihm haben wir Freiheit und Zugang zu Gott.“

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