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/ Wort zum Tag

Er trägt mich - wie ein Vater sein Kind

Karl-Friedrich Kloke über 5. Mose 1,31.

Du hast gesehen, wie dich der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gewandert seid.

5. Mose 1,31

Haben Sie schon mal ein Kind getragen? Ich meine nicht nur mal kurz durch die Wohnung oder auf die andere Straßenseite, sondern einen wirklich langen Weg?

Ich bin immer wieder mal mit meinen noch kleinen Enkeltöchtern unterwegs, um mit ihnen Spielplätze unseres Ortes zu besuchen. Und obwohl sie schon ganz gut laufen können, haben sie manchmal keine Lust mehr, selbst zu gehen – sie wollen getragen werden. Und wenn ich mich dann tatsächlich erbarme und eins der Mädchen auf den Arm nehme, dann will das andere auch nicht mehr laufen, sondern getragen werden. Und das geht ganz schön in die Arme!

Von Gott heißt es, dass er sein Volk einen weiten Weg getragen hat „wie ein Mann seinen Sohn trägt“. Genauer lautet dieses Wort aus 5. Mose 1,31: „Du hast gesehen, wie dich der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gewandert seid.“

Mose erinnert die Israeliten daran, wie sie in der Vergangenheit immer wieder mutlos waren, wenn sie vor einer neuen und herausfordernden Situation standen. Wie oft wären sie am liebsten einfach umgekehrt und nach Ägypten zurückgegangen! Dort lebten sie zwar in Sklaverei, aber sie hatten immerhin genügend zu essen.

Aber noch mehr erinnert er sie daran, dass sie doch auch schöne Erfahrungen mit ihrem Gott gemacht haben: Dieser Gott hat sie auf ihrem langen Weg durch die Wüste nicht verlassen. Er war mit ihnen und hat sie mit allem Nötigen versorgt. Ja, er hat sie „getragen – wie ein Mann seinen Sohn trägt“. Darum brauchen sie sich auch jetzt nicht zu fürchten, wo sie das verheißene Land Kanaan einnehmen sollen.

Natürlich war der Weg durch die Wüste nicht leicht! Und auch unser Lebensweg heute ist nicht immer einfach. Mich erinnert dieses Bibelwort an das Gedicht „Spuren im Sand“ von Margaret Fishback Powers – vielleicht kennen Sie es längst. Dort heißt es:

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn.

 

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn:

"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?"

Da antwortete er: "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen."

Gott hat nicht nur sein Volk Israel damals getragen. Er trägt auch sein Volk heute. Und er trägt auch uns ganz persönlich, jeden Einzelnen. Wenn Sie sich gerade wie in der Wüste fühlen – der Weg ist beschwerlich und es scheint Ihnen an vielem zu mangeln – so dürfen Sie doch wissen: Gott ist bei mir. Er trägt mich – wie ein Vater sein Kind. Und er trägt mich nicht nur eine kurze Strecke, sondern er tut das auch auf einem langen Weg!

Wie wunderbar ist es doch, einen solchen Gott zu kennen, der nicht nur irgendwo oben, fernab von mir, thront, sondern der bei mir ist, der mit mir geht und der mich sogar auf seinen Händen trägt! Oft merken wir das nicht sofort. Aber im Rückblick wird uns vielleicht deutlich: „Ich bin nicht allein durch die Wüste meines Lebens gelaufen – Gott war bei mir. Und er hat mich sogar getragen.“

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Anstoß

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Kommentare (2)

Sönke H. /

Danke sage ich auch besonders heute! Ich befinde mich auch in einer Lebenswüste und gerade in solchen Stunden, Tage, Jahre trifft einen solch eine Zusage Gottes aus der Ewigkeit heraus tief ins mehr

Helena R. /

Ich habe diesen wunderbaren Beitrag, Technik sei Dank, an meinen schwerkranken, deutschsprachigen Freund in Kanada gesandt.
Diese Worte sind für uns alle, und speziell für ihn.
Danke