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Einfach beten

Paul-Ludwig Böcking über Psalm 28,9.

Hilf deinem Volk und segne dein Erbe und weide und trage sie ewiglich!

Psalm 28,9

Beten - ein unerschöpfliches Thema. In den letzten Jahren beten viele Christen mehr gefühlsorientiert und ganz aus ihrem Inneren heraus. Sie formulieren dann nur noch Laute, aber keine klaren Worte mehr. Andere übernehmen neue Ausdrücke und Titel für Gott und Jesus in ihre Gebetssprache. Wieder andere ändern ihre Gebetshaltung und knien oder heben die Hände oder beten mehrere Stunden lang. Manches ist gewiss hilfreich. Anderes wirkt auf mich etwas zwanghaft. So als würden einfache Worte nicht ausreichen.

Das für den heutigen Tag ausgeloste Bibelwort ist ein einfaches, klares Gebet zu Gott. Es steht im 28. Psalm am Ende und lautet: „Hilf deinem Volk, segne dein Erbe, weide und trage sie ewiglich.“

Das Besondere an diesem Gebet ist nicht die Art und der Inhalt. Es ist die Situation, aus der heraus gesprochen wurde. Ein Mann hat zu Gott geschrien: „Schweige doch nicht. Reiß mich nicht aus dem Leben.“ Die absolute persönliche Krise. Dann erhält er, wahrscheinlich im Tempel, die Zusage der Hilfe Gottes, und er dankt Gott. Fertig gebetet. Aber plötzlich fällt dem Beter etwas Entscheidendes ein, und er setzt neu an. „Der Herr ist seines Volkes Stärke“, sagt er. Das heißt: Mir wurde geholfen, weil ich ein Teil von Israel bin, ein Mitglied des Gottesvolkes. Nicht meine Gebetshaltung und auch nicht meine Gefühlsintensität waren wichtig und ausschlaggebend. Entscheidend war, dass Gott sein Volk, seine Gemeinde verteidigt und nicht verlässt. Und deshalb half er auch mir. Und deshalb sagt der Beter am Schluss: „Hilf deinem Volk, segne dein Erbe, weide und trage sie ewiglich.“

„Mach es mit uns allen so wie mit mir, Herr. Lass uns nicht untergehen. Gib uns Entfaltungsraum, Segen. Sorg für uns.“ So geht einfaches Beten.

Konkret sagt der Beter mir damit: Bete nicht nur für dich. Denk dran: du bist ein Teil vom Ganzen. Du gehörst vor Gott zusammen mit deiner Gemeinde vor Ort und letztlich mit der ganzen weltweiten Christenheit. Mach dich kundig: Corona weltweit, Gemeindekrisen, verfolgte Christen, missionarische Projekte, biblische Orientierung, geistliche Lebensführung, passende Gottesdienste. Bete für das Wachstum und die Stärkung deiner Gemeinde und der anderen Christen. Wenn es den Kirchen und Gemeinden gut geht, dann ist auch dir geholfen, weil du dazugehörst.

Bete zuversichtlich und getrost. Durch Jesus gehörst du zur Gemeinde, zum Volk Gottes. Du bist ein Teil von Gottes Eigentum, von seinem Erbteil. Du gehörst ihm, nicht dir selbst. Gott ist für dich zuständig. Wie der Hirte für seine Herde. Gott lässt sich nicht wegnehmen, was ihm gehört und wofür er sich abgemüht hat. Es ist ihm niemals egal, was aus dir wird; und erst recht nicht, was aus deiner Gemeinde und allen anderen Kirchen und Gemeinden wird. Oft scheint Gott zu schweigen. Aber im Verborgenen arbeitet er daran, dass seine Leute bei ihm ankommen, egal wie. Bete. Einfach und getrost.

Bete auf Grund von Tatsachen. Durch geschichtliche Fakten hat Gott Israel bewiesen, dass er seinem Volk hilft: Befreiung aus Ägypten, Wüstenwanderung, geschenktes Land, Staatenbildung, prophetische Boten, Tempel, Untergang und Neuanfang. Mit der Jesus-Geschichte beweist Gott uns heute, was er kann und wie er rettet. Jesu Tod an unserer Stelle, das leere Grab, Jesu Worte und Taten, das zählt.

Bete, weil Jesus hier war und jetzt unsichtbar die Welt regiert. Gefühle und religiöse Leistungen tragen nicht durch. Aber die Jesus-Taten. Bete einfach. Bete: Herr, hilf deinem Volk, segne dein Erbe, weide und trage sie ewiglich.

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Kommentare (3)

Stefan K. /

So pünktlich wie diese geniale Andacht, müsste mal die DB sein. Was für ein Segen ist es, was vom HERRN kommt, was für eine starke mutmachende Morgendacht. Ganz herzlichen Dank

Günther B. /

Ich bete aufgrund der Tatsache, dass ich geliebtes Kind des Vaters bin und zu Seiner Familie gehöre.... und solange nicht Identität GNADE und Beziehung im Mittelpunkt stehen, wird es die von Gott mehr

Wolfgang S. /

Sehr geehrter Herr Böcking,
ich teile die Auffassung, dass ein schlichtes einfaches Gebet reicht. Aber nicht jeder Beter ist emotionsfrei.
So können Schicksale Beter ergreifen, sodass sich ein mehr