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Eine Wohngemeinschaft mit Gott

Dorothee Döbler über Sacharja 2,14.

Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.

Sacharja 2,14

Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR

40 Jahre sind es jetzt her. Aber ich erinnere mich noch genau, wie mein Mann und ich begannen, Pläne zu schmieden. Wir wollten zusammenziehen. Wie aufregend war die Vorstellung, zusammen zu wohnen. Wir würden uns immer nahe sein. Wir würden unendlich Zeit mit einander und füreinander haben. Denn Sehnsucht nach dem anderen – die hatten wir in unseren Herzen.

Sehnsucht nach der Heimat, Sehnsucht nach Gott, das hat das Volk Israel, damals, als es in Babylon gefangen ist. Was für eine Freude, als sie endlich wieder zurück in ihr Land dürfen! Aber dort angekommen, stehen sie erst einmal vor Ruinen. Das früher so prächtige Jerusalem ist nur noch ein Trümmerhaufen. Mit viel Mühe bauen sie die Stadt und die Stadtmauern wieder auf. Aber etwas fehlt noch: der Tempel.

Zu dieser Zeit lebt auch Sacharja in Jerusalem, ein Prophet. Sein Name bedeutet: „Gott hat sich erinnert!“ Ja – so spüren es die Menschen in ihren Herzen: Gott hat sich an sie erinnert. Er hat sie aus ihrer Not in der Fremde erlöst und wieder in die Heimat gebracht. Durch den Mund von Sacharja spricht Gott seinem Volk zu: Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.

Ich will bei dir wohnen? „Mein Haus soll in Jerusalem wieder aufgebaut werden“, sagt Gott durch Sacharja (Sach. 1,16). Und er will damit sagen: Ich bin hier, bei euch, mitten in dieser Stadt. Im Tempel will ich euch begegnen. Aus dieser Zusage Gottes hat das Volk Israel Kraft und Mut geschöpft. Tatsächlich: Sie haben den Tempel wieder aufgebaut. Und sie spüren: hier wohnt Gott.

Aber – auch dieser Tempel wurde zerstört, im Jahr 70 n.Chr. durch die Römer. Seither wurde er nicht mehr aufgebaut. Gibt es jetzt keinen Wohnort Gottes mehr? Für uns Christen schon. Gott hat seinen Sohn Jesus Christus in die Welt gegeben. Gott wohnte in Jesus als Mensch mitten unter den Menschen. Geht es noch näher?  Oh ja. Jesus hat gesagt: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Joh. 14,23). Gott nimmt Wohnung im Herzen eines jeden Menschen, der an ihn glaubt. Und so gilt die Weissagung des Propheten Sacharja noch heute: „Siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.“

Unsere erste Wohnung, die haben mein Mann und ich schon lange nicht mehr. Aber wir sind noch heute miteinander verheiratet und dankbar dafür, zusammenzuleben. Und was das Beste ist: zu unserer Wohngemeinschaft gehörte Gott von Anfang an dazu.

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