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Aus der Enge in die Weite

Dagmar Rohrbach über 2. Samuel 22,19-20.

Im Rückblick auf das eigene Leben werden einem manche Dinge klarer. Vieles, was einem schwer erschienen war, kann sich im Rückblick ganz anders zeigen. David hat in 2. Samuel am Ende seines Lebens Rückschau gehalten. David hat viele Schwierigkeiten durchstehen müssen. Er wurde verfolgt, bedrängt, von Freunden verlassen, verraten. Aber Gott war mit ihm. Immer wieder hat David zu seinem Gott gerufen, ihm seine Not anschaulich geschildert, Hilfe eingefordert und sie auch erhalten. Er war in vielfältiger Bedrängnis. Das bedrückte ihn. Es war immer wieder eng für ihn. Solche Erfahrungen gehen nicht spurlos an einem vorbei. Es kann einem die Luft abklemmen.

Aber David erfuhr auch immer wieder die Rettung durch seinen Gott. Er lernte nach und nach, mehr auf Gott zu hören als auf seine eigenen Gedanken. Er machte Fehler, aber er kehrte immer wieder zu Gott zurück. Er lernte gerade durch seine Nöte, auf Gottes Hilfe zu hoffen. Aber am Ende seines Lebens und seiner Zeit als König stimmt er einen Lobgesang auf seinen Gott an. Darin schildert er noch einmal die erfahrenen Nöte und sein Schreien zu Gott. Die Feinde wollten ihn fertigmachen, ihn vereinsamen. Er sollte von allem abgeschnitten werden, was ihm hilft. Aber er hat noch seinen Gott. Und dieser Gott – so schildert es David in 2. Samuel 22,19f – führt ihn in die Weite: Aber der HERR ward mein Halt. Er führte mich hinaus ins Weite.

Das zeigt zum einen die Macht Gottes. Er ist stärker als alle Feinde und Widrigkeiten, die auch uns zusetzen. Aber es macht auch deutlich, dass der Weg unter Gottes Führung weitergeht. Er nimmt nicht nur die Enge und Bedrängnis weg. Er lässt wieder tief durchatmen. Er schafft Freiraum und er gibt Hoffnung auf neue Möglichkeiten.

Ich habe das erlebt, wie sich die schwierige Situation in einer Gemeinde zuspitzte. Vermutungen führten zu Unterstellungen. Die Situation ließ sich nicht klären. Da musste und konnte ich loslassen - durchaus unter Schmerzen. Aber ich erhielt die zweifache Zusage: Gott stellte meine Füße auf weiten Raum und diesen Satz von heute: Er führte mich hinaus ins Weite. Und tatsächlich, das Leben ging weiter. Ich hatte Zeit gewonnen für Anderes und Neues. Gott war meine Stütze, so heißt es im ersten Teil des Verses wörtlich. Auf ihn kann ich mich stützen, er gibt mir Halt.

Es geht also darum, auch in den Schwierigkeiten des Lebens nicht zu verzagen. Stattdessen im Vertrauen auf Gott mit seiner Führung rechnen. Ich kann gespannt erwarten, was er für mich als Nächstes vorhat. Dazu kann es gehören, Altes loszulassen, sich von Neuem überraschen lassen. Ich staune über manche Menschen, die auch im fortgeschrittenen Alter noch die unglaublichsten Pläne mit Gott verwirklichen. Lassen wir uns doch diesen göttlichen Blick auf unsere Lage schenken. Trauen wir ihm Großes zu. Das ist das Spannende am Christsein.

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Kommentare (2)

Carola B. /

Danke. Die Worte waren für mich. Habe heute mit 58. J. nochmal eine neue Arbeitsstelle angefangen.

Volker B. /

Danke für den geistigen Impuls!