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Hoffnung behalten

Die Bibelstelle Hebräer 10,23 – ausgelegt von Reinhard Holmer.

Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken: denn er ist treu, der sie verheißen hat.

Hebräer 10,23

Das Bibelwort aus dem Losungsheft der Herrnhuter Brüdergemeine, steht im Hebräerbrief, Kapitel 10 Vers 23 und lautet: „Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken: denn er ist treu, der sie verheißen hat.“

Dieser Brief wurde an Menschen geschrieben, die es mit ihrem Glauben nicht leicht hatten. Sie nahmen es in Kauf, dass sie verspottet, benachteiligt oder verfolgt wurden. Das waren keine Namenschristen, sondern großartige Jesusleute.

Doch die Belastungen wurden mit der Zeit schwer. Sie standen in der Gefahr, müde zu werden. Der Briefschreiber ermutigt sie zum Festhalten, dranbleiben und nicht aufgeben. Aber woran sollten sie festhalten? Unser Bibelwort sagt: Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung.

Festhalten am Bekenntnis – das klingt heute nicht sympathisch. Ein Bekenntnis legt fest, klingt nach alten Dogmen, die unveränderlich gelten. Das hat eigentlich nichts mit unserer schnelllebigen Zeit zu tun, in der sich alles ständig ändert. Festhalten – das hört sich nach Sturheit an, und riecht nach Fundamentalismus, der andere mit ihrer Meinung nicht stehen lassen kann.

Hier ist aber etwas anderes gemeint. Hier geht es um ein Bekenntnis zu einer Person, nämlich zu Jesus. Er liebt seine Gemeinde, mit ihm haben die Christen eine lebendige Beziehung begonnen, als sie zum Glauben kamen. Er hat sie beschenkt, mit Vergebung ihrer Schuld, mit einer neuen Perspektive für ihr Leben, mit einer lebendigen Hoffnung. Deshalb ist der Glaube an Jesus kein starrer Dogmenglaube, sondern eine lebendige Beziehung zu einem lebendigen Herrn.

Aber diese Beziehung steht in Gefahr, dass sie zermürbt wird, dass sie locker wird und nicht lebendig bleibt. Die Sorge des Apostels ist deutlich, dass der gute Anfang im Glauben nicht ausreicht, um das Ziel zu erreichen. Er ermuntert die Gläubigen, an ihrem Glauben festzuhalten. Sie sollen über ihren Alltagssorgen nicht vergessen, was Jesus ihnen geschenkt und was er für alle Menschen vorbereitet hat. Sie sollen das Ziel des Glaubens im Blick behalten.

Bekenntnis kann man auch mit Zeugnis übersetzen. Dann hieße das, dass wir das Zeugnis von der Hoffnung auf ein neues Leben in der Ewigkeit mit unserem Herrn nicht vernachlässigen dürfen.

Ich habe den Eindruck, dass das Zeugnis unserer Hoffnung heute ganz neu von Christen erwartet wird. Es geht nicht alles den Bach runter. Unsere Zukunft ist die neue Welt Gottes, ohne Krieg, ohne Leid und Tränen. Dazu lädt Jesus uns alle ein. Hoffnung ist eine der stärksten Antriebskräfte in schwierigen Lebenslagen. Ein Mensch, der die Hoffnung verliert, hat keine Kraft mehr zum Leben. Deshalb sehnen sich Viele nach Botschaften der Hoffnung, nach Menschen, bei denen sie Halt finden können.

Die Frage bleibt aber, ob sie dies bei uns finden. Auch für Christen ist die gegenwärtige Situation unserer Welt nicht einfach. Womit wollen wir Hoffnung begründen, wenn scheinbar alles unsicher wird und auch wir keinen Ausweg wissen. Da ist es wichtig auf den Schluss unseres Verses zu hören. Er wendet den Blick von uns weg, auf den hin, der uns Hoffnung schenkt. Gottes Treue wird sich gerade darin beweisen, dass er in den Anfechtungen zu uns steht und wir fest damit rechnen, dass seine Zusagen in Erfüllung gehen. Das tun wir nicht, weil wir so stark sind, sondern weil Gott es gesagt hat. „Er ist treu, der sie verheißen hat.“ Das haben unzählige Menschen vor uns erfahren und damit dürfen auch wir rechnen.


Infos zum Hebräerbrief: 

 

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