/ Wort zum Tag
Zeugen gesucht
Die Bibelstelle Apostelgeschichte 1,8 – ausgelegt von Ursula Eggers.
Jesus spricht: Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Waren Sie schon einmal ein Zeuge oder eine Zeugin, z.B. bei einer Trauung als Trau-Zeuge oder Zeuge vor Gericht? – Zeugen sind dann wichtig, wenn ein besonderes Ereignis bestätigt werden muss. Wer als Zeuge auftritt, muss überzeugt sein, dass das, wofür sie oder er einsteht, auch Hand und Fuß hat.
Als Jesus vor 2000 Jahren seinen Auftrag auf dieser Erde erfüllt hatte, ließ er seine Jünger mit einem konkreten Auftrag zurück. Sie sollten Zeugen für ihn werden. Er sagte zum Abschied: „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ender der Erde.“ So ist es aufgeschrieben in der Apostelgeschichte in Kapitel 1 Vers 8. – Seine Jünger sollten bezeugen, was Gott mit Jesus auf dieser Welt begonnen hatte. Sie sollten, ja sie würden Zeugen sein für Gottes Neustart mit seiner Menschheit. Die Jünger hatten in der Tat viel mit Jesus erlebt – bis hin zu seinem Tod und seiner Auferstehung. Doch da waren noch so viele Fragen. Sie waren sich längst nicht sicher, was von ihren Erlebnissen wirklich wahr, und was vielleicht nur eingebildet war. Wie sollten sie da Zeugen sein. Sie wollten Jesus treu sein, ihm vertrauen – aber mit voller Überzeugung vor anderen von ihrem Glauben reden, zu Jesus stehen?
Auch ich als Christ kenne doch Zeiten, in denen ich gezweifelt, nicht mehr so überzeugt war von meinem Glauben. Anders ging es den Jüngern damals auch nicht, aber das war für Jesus kein Hinderungsgrund, sie als Zeugen einzusetzen. Mit seinen Worten „Ihr WERDET meine Zeugen sein“ spricht er ihnen eine Sicherheit zu, die sie sich nicht selbst aneignen können, sondern mit der er, Jesus, sie beschenken wird. Er wird ihnen die Kraft seines Heiligen Geistes zukommen lassen. Und mit dieser Kraft ausgestattet, werden sie über alle Grenzen hinweg Zeugen sein, Zeugen für das neue Reich Gottes auf dieser Welt. Mit Jesus hat es begonnen und er wird seine Jünger ausrüsten und leiten. Seine Kraft wird sie befähigen in ihrem Alltag, bei der Arbeit und zu Hause, auf der Straße und in Gottesdiensten von Jesus zu reden und zu handeln, wie Jesus gehandelt hat. Und so zieht sich der Auftrag von Jesus, seine Zeugen zu sein, von damals bis in die heutige Zeit.
Die Rahmenbedingungen von damals sind sicher andere als heute. Neue Gesellschaftsformen haben sich entwickelt. Technik, Wirtschaft, Politik und vieles andere verändert unsere Welt und manchmal auf beängstigende Weise. Doch die Botschaft von Jesus will auch in dieser Welt von heute wirken, durch uns als seine Zeugen. Er verspricht uns seine Kraft, damit wir in unserem ganz normalen Alltag seine Zeugen sein können. Dafür müssen wir keine „Super-Christen“ sein, sondern nur an seiner Seite bleiben. Und wenn wir mal den Eindruck haben, dass Glaube und Kirche auf dem absteigenden Ast sind – Gottes Kraft reicht weiter und wird seine Gemeinde bauen durch seine Zeugen.
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