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Plan durchbrochen

Andreas Hannemann über Lukas 1,46-48.

Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.

Lukas 1,46–48

Planbarkeit gibt Sicherheit. Ich bin dankbar, wenn mein Leben in den Strukturen verläuft, die ich geplant habe. Kein Durcheinander, keine Vorfälle, die mich aus der Bahn werfen – Chaos im Leben - das brauche ich nicht. 

Wir hören heute von einem Mädchen, deren Leben aus dem Ruder gelaufen war. Keine geordnete Struktur mehr, Unsicherheit über das, was kommen wird. Dabei war doch alles so gut geplant. Sie wohnte in einem kleinen Dorf, in dem jeder jeden kannte. Man wusste schon am Vormittag, was der Nachbar wohl am Nachmittag unternehmen wird. Die junge Frau war vielleicht 13 oder 14 Jahre alt - und sie war verlobt. Ihr zukünftiger Mann hatte einen ordentlichen Beruf, man kannte sich – es war alles gut. Die junge Frau plante vielleicht schon ihre Hochzeitsfeier, es verlief alles in geordneten Bahnen.

Und dann das: Ein Engel verkündigt der jungen Frau - Maria heißt sie -, dass sie schwanger werden wird. Gott wird durch den Heiligen Geist ein Kind in ihr zeugen: Den Messias, den Retter der Welt.

Von einer Minute auf die andere ist alles vorbei. Das geordnete Leben, die sichere Struktur im Dorf Nazareth, das Ansehen bei den Menschen im Ort. Maria hatte mit allem gerechnet, nur damit nicht. Sie wusste, dass sie nun den Weg der Niedrigkeit gehen wird. Häme und gute Ratschläge werden ihr entgegenschlagen. Ungefragt wird man sie bewerten und verachten.

Wenn Sie an Ihre Beziehung mit Gott denken: Hat Gott Sie auch schon einmal aus der sicheren Bahn geworfen? Hat Gott Ihnen das schon einmal zugemutet, Ihre guten Pläne über den Haufen zu werfen und einen ganz anderen Weg zu gehen? Ahnten Sie, dass die neuen Wege für Sie mit Schwierigkeiten verbunden sein würden? Mit Häme und wenig hilfreichen Ratschlägen anderer? Zugegeben: Das, was Gott Maria zugemutet hat, wird er niemandem von uns zumuten.

Dennoch:  Wie reagiert sie auf diese umwerfende Veränderung in ihrem Leben?

Um wieder in ruhigere Bahnen zu kommen, zieht sich Maria zurück. Die Schwangerschaft braucht einen geschützten Raum. Und so besucht sie ihre Verwandte Elisabeth, die auch schwanger geworden war. Hier findet Maria Zeit, Gott zu begegnen.

Und so stimmt sie dieses Loblied an, dem der heutige Bibelvers entnommen ist:

Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. (Lukas 1,46-48)

Gott anbeten: Ihn erheben und sich an seiner Gegenwart freuen. Indem Maria das bekennt und ausspricht, verändert sich etwas in ihrem Leben.

Sie vertraut darauf, dass Gott um ihre Tiefen weiß, und sie durch alle Widrigkeiten hindurchtragen wird. Ja, es werden im Zuge dieser Schwangerschaft Nackenschläge von gar nicht wohlmeinenden Mitbewohnern kommen. Aber: Gott weiß darum! Er sieht die Niedrigkeit und gibt mir die Kraft, die ich brauche.

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Kommentare (1)

Rita W. /

Schade das wir verzögert erst erkennen warum der Weg so geführt wurde und wir vertrauen können alles ist zu unserem Besten.