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/ Wort zum Tag

Sonntag - ein Tag wie jeder andere?

Lothar Eisele über 2. Mose 20,9.10

Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun.

2. Mose 20,9.10

Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht.

Markus 2,27

Aus den Nachrichten:

Die Spitze der Partei hat sich zu intensiven Beratungen zurückgezogen. Die Beratungen am Sonntag dauerten bis spät in die Nacht.

Aus dem Gespräch zweier Schüler:

Ich habe die ganze Nacht durchgefeiert. Bin erst am Sonntagmorgen nach Hause gekommen. Dann habe ich erst mal geschlafen und anschließend noch für die Klausur am Montagmorgen gebüffelt.

Aus dem Gespräch zweier Pfarrer:

Wie war Dein Wochenende?

Eigentlich gut. War aber am Sonntagmorgen mit der Predigt noch nicht fertig. Bin früh raus und habe noch alles fertig geschrieben. Am Nachmittag war ich dann beim Empfang des Bürgermeisters im Rathaus.

Beobachtung nach dem Gottesdienst:

Ich verlasse gerade die Kirche. Die Orgeltöne klingen noch in mir nach. Auf der anderen Seite der Straße beobachte ich einen jungen Mann, der gerade hingebungsvoll sein Auto wäscht. Beinahe zärtlich gleiten seine Hände über das Metall. Immer wieder tritt er einen Schritt zurück, um es zu betrachten.

Liebe Hörerin, lieber Hörer,

was bedeutet eigentlich für Sie der Sonntag? Ist er für Sie etwas Besonderes? Ein Tag zum Feiern, ein Tag zum Feiern und Spielen, ein Tag um allein oder mit anderen Gott zu loben? Oder ist er inzwischen ein Tag wie jeder andere?

Die jüdischen Menschen freuen sich bis heute daran, dass Gott ihnen den Sabbat, den Tag der Ruhe geschenkt hat. Und als wir bei einer Israelreise am Nachmittag des Sabbats im Hotel ankamen, da merkten wir: Sie meinen es wirklich ernst. Vor abends kurz nach 10 gab es kein gereinigtes und sauberes Zimmer für uns. Der Sabbat, das ist ein Gottes-Geschenk an seine Leute. Ich weiß nicht, ob es statistisch stimmt, aber mir wurde einmal erzählt: Ehepaare, die mit ihren Familien den Sabbat einhalten, sind weniger gefährdet, sich zu entzweien, zu trennen, zu scheiden.

Jedenfalls: Der Sonntag, als Tag der Ruhe, als Tag des Gedenkens an die Auferstehung Jesu Christi, ist auch für uns ein Geschenk Gottes für seine gehetzten Menschen, die durch das Leben eilen und dabei oftmals kurzatmig werden. Deshalb, ich will den Sonntag wieder feiern.
Er ist Gottes Geschenk, damit ich mit anderen Christen Gott lobe.
Er ist Gottes Geschenk, damit ich mich erhole, ausruhe und ausschlafe.
Er ist Gottes Geschenk, damit ich Gemeinschaft pflege, mich mit anderen treffe, mich in Gottes Schöpfung bewege.

Inzwischen ist der Sonntag in Gefahr. Wir müssen ihn verteidigen. Das Internet ist immer online, am Werktag und am Sonntag. Manche Läden haben immer offen, am Werktag und am Sonntag. Manche von uns müssen regelmäßig arbeiten am Sonntag. Aber Gott, weiß, dass wir einen Tag der Ruhe brauchen. Wenn es nicht der Sonntag sein kann, dann ist es wichtig, dass es ein anderer Tag in der Woche ist. Gott gönnt ihn uns. Gönnen wir ihn uns auch!

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