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/ Wort zum Tag

Römer 14,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Darum lasst uns nicht mehr einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite.

Römer 14,13

Menschen haben ganz verschiedene Meinungen und Ansichten. Alle gestalten ihr Leben auf ihre je eigene Art und Weise. Manche erlauben sich sehr viel, andere gestatten sich weniger und gönnen sich nur ganz ausnahmsweise mal etwas Luxus … Wir wissen, dass es so sein muss und ahnen, dass die Verschiedenartigkeit der Menschen einen großen Reichtum darstellt. Andererseits kommen wir mehr schlecht als recht mit der Andersartigkeit unserer Mitmenschen klar. Wir werden neidisch, wenn sich einer etwas gönnt, was wir uns selbst nicht erlauben. Wir beurteilen und verurteilen einander, indem wir sagen: „So etwas macht ‚man‘ doch nicht“ oder behaupten: „Ein Christ muss aber …“ Wie schnell fangen so Streitigkeiten an, die leider nur allzuoft zu schmerzhaften Trennungen führen!

Neu ist das Problem keineswegs. Schon der Apostel Paulus musste sich damit herumschlagen. Sein Brief an die Christen in Rom zeigt, dass es dort Spannungen gab zwischen jenen, die bedenkenlos Fleisch auf dem Markt einkauften und aßen und anderen, die das als gefährlich für ihren Glauben ansahen. Problematisch war dabei nicht, dass es diese unterschiedlichen Meinungen gab. Aber offenbar hatte man angefangen, einander gegenseitig zu verurteilen und sogar den richtigen Glauben abzusprechen. Paulus widmet sich im 14. Kapitel des Römerbriefs ausführlich solchen Fragen und er formuliert seinen Rat in Vers 13, dem Wort zum heutigen Tag, folgendermaßen: „Darum lasst uns nicht einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite.“

Ich halte das für einen außerordentlich weisen Rat und wünschte mir sehr, dass er nicht nur in den christlichen Gemeinden, sondern weit darüber hinaus Beachtung finden könnte. Träumen Sie ein wenig mit mir, wie das wäre, wenn …. beim Kirchenkaffee nicht die zu leise Stimme des Verkündigers, der Fehlgriff des Organisten, die Lautstärke des Schlagzeugs oder die stillende Mutter zu lautstarken Diskussionen Anlass gäbe. Schöner wäre doch,  wenn darüber ausgetauscht werden könnte, wer wo und wie Gottes Gegenwart erlebt hat.
Wie wäre es, wenn im politischen Wahlkampf nicht die Fehler des Gegners aufgezählt, sondern für breit abgestützte Lösungswege geworben würde.
Und wie wäre es, wenn in Castings-Shows nicht zur Unterhaltung des Publikums auf Fehlern herumgeritten würde, sondern hoffnungsvolle Talente motiviert und fehlgeleitete Selbstwahrnehmung behutsam korrigiert würden.
Wie wäre das, wenn am Stammtisch nicht alle Abwesenden genussvoll durch den Dreck gezogen würden, aber echte Nöte der Anwesenden gehört, geteilt und gelindert werden könnten … Das Zwischenmenschliche würde gewinnen, das Miteinander tragfähig.

Verbesserungen in dieser Richtung halte ich durchaus für möglich. Aber ich muss bei mir selbst anfangen. Nicht den Mitmenschen darauf abchecken, wieviel Richtgeist in ihm steckt, sondern selber aufs Beurteilen und Verurteilen verzichten und darauf achten, dem anderen nicht zum Anstoß zu werden, sondern sogar zur Hilfe und zur Motivation. Es ist wirklich bedenkenswert, was Paulus schreibt. Probieren Sie es doch gleich selber aus: „Darum lasst uns nicht einer den andern richten; sondern richtet vielmehr darauf euren Sinn, dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis bereite.“
 

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Kommentare (1)

Roesger /

Moin!
Kurz, knapp und herzlich:
VOLLTREFFER!