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/ Wort zum Tag

2. Könige 20,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„So spricht der Herr: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe ich will dich gesund machen.“

2. Könige 20,5

Hiskia der König von Juda ist es, dem der Prophet Jesaja diese befreiende Nachricht überbringt. Und dabei hatte es Minuten vorher noch ganz anders ausgesehen. Hiskia war todkrank. Er lag auf dem Sterbebett, als Jesaja zu ihm kommt und ihm sagte: „Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben.“ Als Hiskia das hört, wendet er sich von Jesaja ab. Er kann seine Tränen nicht zurückhalten. Trotz dieser eindeutigen Nachricht betet er zu Gott und bittet ihn um Rettung. Von König Hiskia wird gesagt, dass er tat, was dem Herrn wohlgefiel. Seine Beziehung zu Gott war in Ordnung. Er war einer der wenigen Könige, die nach dem Willen Gottes lebten. Daran erinnert er Gott, als er auf seinem Sterbelager um Hilfe bittet. Gott erhört Gebete. Gebete können Gott umstimmen. Gebete können auch ausweglose Situationen beeinflussen. Gebete sind nie umsonst. Das durfte Hiskia erfahren. Als der Prophet Jesaja gerade den Königspalast verlassen hatte bekommt er von Gott eine neue Botschaft für den König. Jesaja kann zurückgehen und ihm nun sagen: Gott hat deine Treue und deine Tränen gesehen. Er will dich gesund machen und dir 15 Jahre Lebenszeit dazu geben. So geschieht es und als Zugabe befreit Gott die Stadt auch noch von den feindlichen Assyrern und verspricht für die Zukunft seinen Schutz. „Gut gelaufen“, kann man da nur sagen. Aber nicht immer läuft es so. Wie viele Gebete werden offensichtlich nicht erhört? Wie viele Tränen werden geweint und es gibt keine Befreiung und Rettung? Wie viele Menschen, die Gott um Hilfe bitten enden bei der Frage: Wie kann Gott das zulassen und warum gerade ich? Antwort auf diese brennenden Fragen gibt es oft nicht. Gott war und ist kein Wunscherfüller, der automatisch auf Gebete reagiert, so wie wir uns das vorstellen. Davon konnte auch Hiskia nicht ausgehen. Dennoch hat er sich an Gott gewandt. Aus seiner Beziehung zu Gott wusste er, dass Gott ihn auf alle Fälle hört. Er wusste, dass Gott unsere Gebete will und nicht einfach darüber hinweg geht. Von Dietrich Bonhoeffer stammt der Satz: „Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen“.  Gebete, die Gott ernst nehmen in seiner Souveränität enden immer mit den Worten: Dein Wille geschehe. Mitunter fällt dieser Zusatz schwer, weil wir doch gern möchten, dass unser Wille geschieht, dass unsere Pläne aufgehen, dass wir bekommen, was wir uns vorstellen. Gottes Willen über den eigenen Willen stellen kann nur der, der weiß, dass Gott ihn uneingeschränkt liebt und grundsätzlich das Gute für ihn will. So beten kann nur der, der Gott den größeren Überblick über sein Leben zutraut und darauf vertraut, dass er will, dass unser Leben gelingt und an sein Ziel kommt. Dieses Wissen beantwortet unsere Warum-Fragen noch nicht. Aber es gibt vielleicht eine neue Perspektive und neues Vertrauen zu Gott. Und vielleicht können wir dann auch das als Erhörung unserer Gebete und als Hilfe Gottes wahrnehmen, was nicht unseren ganz konkreten Vorstellungen entspricht. Wenn wir Gott nicht darauf festlegen, wie er zu helfen hat, dann können wir besser erkennen, wie er hilft.
 

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