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Spielrezension „Cartagena“
Spätestens seit den „Fluch der Karibik“-Filmen mit Johnny Depp ist das Thema „Piraten“ wieder populär. Und so überrascht es nicht, dass in den vergangenen Jahren immer wieder auch Gesellschaftsspiele zum Thema „Piraten“ herauskommen. In diesem Frühjahr ist das zum Beispiel „Cartagena“ von Ravensburger. „Cartagena“ ist eine Küstenstadt in Kolumbien, am Südwestrand der Karibik gelegen.
Ziel des Spiels ist es, mit der eigenen Piratencrew aus dem Gefängnis in „Cartagena“ zu fliehen. Der Fluchtweg führt durch den Dschungel. Jeder Spieler hat fünf Figuren in seiner Farbe. Sie müssen mittels Karten über den flexibel aufbaubaren Fluchtweg zu einem rettenden Boot gebracht werden. Auf dem Fluchtweg sind unterschiedliche Symbole zu sehen. Entsprechende Symbole sind auch auf den Karten, von denen jeder Spieler zu Beginn des Spiels fünf Stück erhält. Ein gemeinsamer verdeckter Nachziehstapel liegt für alle Spieler bereit. Ist ein Spieler am Zug, so darf er eine Karte spielen und mit einer seiner Figuren auf das nächste freie entsprechende Symbol auf dem Fluchtweg ziehen. So können andere Figuren (eigene und fremde) übersprungen werden. Natürlich reichen die fünf Karten vom Spielbeginn nicht aus, um alle fünf Figuren ins rettende Boot zu bringen, also müssen neue Karten her. Die gibt es dadurch, dass Spieler anstatt eine Karte zu spielen und nach vorne zu ziehen, eine Figur wieder rückwärts ziehen auf das nächste Feld, auf dem eine andere Figur steht. Befinden sich auf diesem Feld zwei Figuren, darf der Spieler auch zwei neue Karten ziehen. Stehen auf einem Feld schon drei Figuren, so kann dieses Feld nicht mehr gewählt werden und die Figur muss weiter nach hinten ziehen. Wichtig ist zu überlegen, wann man Figuren wieder zurückziehen sollte und welche Karte am geschicktesten zu spielen ist, um möglichst effektiv nach vorne zu kommen. Wer es schafft, als erster alle fünf Figuren auf dem Boot zu haben, gewinnt.
„Cartagena“ ist ein klassisches und sehr unterhaltsames Familienspiel. Sehr schön ist der flexible Spielplanaufbau. So ist jede Partie neu und auch anders. Das Thema wird atmosphärisch dicht und passend umgesetzt. „Cartagena“ spielt sich schnell und leicht. Da beim Kartenziehen viel Glück dabei ist, kann sich allerdings auch Frust einstellen. Wer keine passenden Symbolkarten zieht, droht schnell ins Hintertreffen zu geraten. Ist ein Spieler mit seinen Figuren erst einmal abgehängt, kann er nur schwer wieder aufholen. Nichtsdestotrotz ist „Cartagena“ sehr unterhaltsam und als Familienspiel absolut empfehlenswert.
„Cartagena“
Autor: Leo Colovini
Verlag: Ravensburger
Für 2 - 5 Spieler
Ab 8 Jahren
Dauer: 20 - 45 Minuten
Preis: ca. 25 Euro
Bild im Text: Ravensburger Verlag
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