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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wie im Koma

Horst Kretschi über 1. Johannes 5,15.

Mit Gott kommt mir das manchmal vor wie mit einem Menschen im Koma. Wenn jemand im Koma liegt, dann sollen dennoch die Menschen, die die Person im Koma besuchen mit ihr reden. Denn Wissenschaftler haben festgestellt, dass Menschen im Koma tatsächlich wahrnehmen, was gesagt wird, auch wenn sie scheinbar keine Reaktion darauf zeigen.

Wenn ich mit Gott rede, habe ich manchmal auch den Eindruck, dass er mich nicht hört, denn er reagiert ja nicht auf meine Worte. Doch das ist ziemlich kurz gedacht. Denn Gott hört sehr wohl, was ich sage. Die Frage ist doch, was ich als Reaktion erwarte und ob es immer nach meinem Willen gehen muss.

Das Thema hat schon Christinnen und Christen im ersten Jahrhundert beschäftigt. Nachzulesen ist das im 1. Johannesbrief in der Bibel. Dort heißt es: „Wir wissen, dass er uns hört.“ Der Autor des Briefs erklärt um diesen Kernsatz herum sehr ausführlich, wie sich das mit Gott und dem Reden mit ihm verhält. Und auch, wie Gott reagiert oder eben auch nicht. Aber alles dreht sich um diese Kernaussage „Wir wissen, dass er uns hört.“ 

Denn wenn Gott mich nicht hören würde, dann müsste ich mir über den Rest auch keine Gedanken machen. Aber Gott hört mich und meine Gebete, da bin ich mir sicher! Auch, wenn er nicht immer so sichtbar reagiert, wie ich mir das manchmal wünsche. Ein Wunschautomat ist Gott nunmal nicht. Aber er liegt auch nicht im Koma, auch wenn es mir mitunter so vorkommt.

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