/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Wenn es finster wird
Annegret Schneider über Psalm 23,4.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Ich bin gerne in der Natur. Ich mag das Meer, die Berge, Wälder, Wiesen, Blumen und Gärten. Sanfte Hügel und saftig grüne Landschaften. Am liebsten bei Tag und mit freier Sicht.
Dunkle Täler dagegen – ob bei Nacht oder als unübersichtliche Klamm bei Tag meide ich lieber. Die haben etwas Bedrohliches an sich. Und wenn gar von Finsternis an einem Ort die Rede ist, wirkt das abschreckend auf mich. Dabei ist es egal, ob es sich wortwörtlich um dunkle Täler handelt oder im übertragenen Sinn.
Ähnlich mag es wohl David, dem Beter des 23. Psalms ergangen sein. Er erlebt Gott als guten Hirten, der für seine Schafe da ist. Dieser Hirte sorgt dafür, dass seine Schutzbefohlenen gute Lebensbedingungen haben. Es fehlt ihnen an nichts, denn der gute Hirte, also Gott, lenkt die Menschen auf sicheren Bahnen. Aber es gibt auch dunkle Zeiten – finstere Täler, die niemandem erspart bleiben.
Die Frage ist: Wie gehe ich damit um? Vermeiden kann ich sie nicht, obwohl ich das gern möchte. Auch David kennt dunkle Zeiten. Und was tut er? Er besinnt sich auch im finsteren Tal darauf, wer sein Leben in der Hand hält. Nämlich der gute Hirte. Gott. Er hat Mittel und Wege, durch schlimme, finstere Zeiten zu führen. Und er kann auch dann trösten, wenn es keinen Ausweg mehr zu geben scheint.
Ein Schaf – auf sich allein gestellt – ist hoffnungslos verloren, wenn es sich in einem finsteren Tal verirrt. Da braucht es seinen guten Hirten, der ihm wieder ans Licht hilft und zurück auf die nahrhaften Wiesen und zum lebenspendenden Wasser.
Genauso geht es mir. Ich brauche meinen guten Hirten, der auch in dunklen Zeiten bei mir ist. Der den Durchblick hat und mich an ein gutes Ziel bringen will.
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Kommentare (1)
Danke, das macht mir Mut!