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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Schmackhafter Glaube - geistreich angerichet

Piera Reich zu 1. Korinther 12,7.

Ich stelle mir gerade vor, ich sitze im Restaurant, da kommt eine unfreundliche Kellnerin und knallt mir eine gammelige Speisekarte auf den Tisch und verschwindet wieder. Wie wäre wohl meine Reaktion? Ich glaube, ich würde das Lokal umgehend verlassen und es nie wieder betreten.

Ich bin in einem christlichen Umfeld aufgewachsen. Doch schon als Kind ist mir sozusagen der Appetit nach Gott vergangen. Dafür gesorgt haben leider Christen. Ihr Verhalten passte nicht zu ihrem Glauben. Sie waren selbstgerecht und Ich-bezogen. Da war eine große Diskrepanz. So war klar: Gott und der Glaube kommen für mich nicht in Frage. Ich bin froh, dass Gott mich nie ganz losgelassen hat, so habe ich irgendwann begriffen: Gott ist anders als seine Repräsentanten. Auch wenn manche nicht authentisch sind, Gott selbst ist glaubwürdig! Warum gibt es also diese Widersprüchlichkeit?

Der Apostel Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Korinther: „In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller.“

Paulus bringt es auf den Punkt: Der Geist Gottes ist kein Selbstbedienungsladen. Seit vielen Jahren bin ich nun selbst Christin. Ob es mir immer gut gelungen ist,  Gott authentisch zu repräsentieren? Ich will es mir immer wieder neu hinter die Ohren schreiben: Als Mitarbeiterin Gottes möchte ich anderen den Glauben schmackhaft machen. Ich möchte, dass man mir meine Beziehung zu Jesus ansieht. Dass ich sie ausstrahle. Von innen nach außen. Das kann ich nicht aus eigener Kraft, dazu ist der Geist Gottes unverzichtbar. Wenn ich mich durch ihn hinterfragen und korrigieren lasse, dann wird er mir die Fähigkeit geben, den Glauben schmackhaft und geistreich weiter zu geben. Und das Feingefühl dafür, ob jemand nur einen Aperitif, eine Hauptspeise oder vielleicht doch noch ein Drei-Gänge-Menü vertragen kann.

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