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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Hurra, ich kann besser sehen!

Wolf-Dieter Kretschmer über Psalm 146,8.

Vor einiger Zeit habe ich mich mit jemandem unterhalten, der an einer Augenerkrankung gelitten hat, die im Volksmund als „grauer Star“ bezeichnet wird.

Anfangs hatte er es kaum gemerkt. Dann aber ließ die Sehkraft nach. Es war, als ob sich ein dauerhafter Nebel vor seinen Augen breit machte. Die Symptome schränkten sein Leben zusehends ein.

Irgendwann wandte sich mein Bekannter an seinen Augenarzt und der diagnostizierte eine Eintrübung der Augenlinsen. Eine Katarakt-OP war unumgänglich.

Der überraschende Moment kam nach dem erfolgreichen Eingriff. Mein Bekannter sagt mir, dass die Klarheit des Blicks und die Intensität der vormals verwaschenen Farben ihn regelrecht berauscht haben. Er konnte sich kaum satt sehen.

Ungefähr so wie der Psalmbeter, der davon spricht, dass Gott den Menschen die Augen öffnet und sie mit einem Mal „richtig“ sehen können. In Psalm 146,8 klingt das so:

Der HERR macht die Blinden sehend.

Hier geht es nicht um eine körperliche Sehbehinderung. Vielmehr sind die „Augen des Herzens“ gemeint.

Der Psalmbeter weiß, wovon er spricht. Gott hat ihm die Augen geöffnet. Er vermag jetzt am Vordergründigen vorbei auf das Wesentliche zu blicken und Zusammenhänge erkennen, die ihm vormals verborgen waren. Deshalb kann er seinen Gott von ganzem Herzen loben.

Dieses Erlebnis wünsche ich mir und Ihnen wünsche ich es ebenfalls.

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Kommentare (1)

Regina Z. /

Ein sehr schöner Beitrag. Vielen Dank!