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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Hilft Macht?

Jörg Dechert über 2. Chronik 25,8.

Er war Machtpolitiker durch und durch. Mit 25 bestieg er den Thron, und nachdem er seine Macht gefestigt hatte, beseitigte er die Generäle, die damals seinen Vater ermordet hatten. Und dann stellt er eine große Armee auf, um erstmal in der Nachbarschaft aufzuäumen.

Es geht hier nicht um den jüngsten Staatsstreich in einer Bananenrepublik, sondern um einen jungen König im Alten Testament, der auch bibelfesten Menschen nicht unbedingt bekannt ist: Amazja, König von Juda im frühen 8. Jahrhundert vor Christus. Dieser Amazja war ein zwiespältiger Charakter, weder ganz Held noch ganz Halunke. So steht’s  im 2. Buch der Chronik in Kapitel 25. Dort heißt es:

Amazja tat, was dem HERRN wohlgefiel, doch nicht von ganzem Herzen.

Amazja will also Krieg führen, und weil für ihn mehr Soldaten die Siegchancen erhöhen, verdingt er kurzerhand noch Söldner aus dem nördlichen Nachbarreich Israel. Aber der König hat die Rechnung ohne den gemacht, der sein Herz gerne ganz hätte – Gott. Der schickt einen Propheten zu Amazja und lässt ihm ausrichten: Schick’ die Söldner mal wieder nach Hause. Die brauchst du nicht.

Amazja mault erst noch ein bisschen: Jetzt hab’ ich ihren Sold doch schon bezahlt, warum sollen sie mir jetzt nicht auch helfen? Aber am Ende überzeugt ihn das Argument des Propheten: Wenn du dich wirklich für Gottes Sache einsetzt und nicht für deine eigenen Interessen, dann wird Gott dich selbst im Kampf nicht fallen lassen. Denn:

Gott hat die Macht, zu helfen oder zu Fall zu bringen.

Und das gilt nicht nur für Machtmenschen und nicht nur damals. Diesem Gott will ich auch heute vertrauen.

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