/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Gesunde Maßlosigkeit
Markus Baum über 1. Thessalonicher 3,12.
Paulus schreibt: Euch lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann, wie auch wir sie zu euch haben.
Maßhalten ist eines der Gebote der Gegenwart. Maßloser Konsum, maßloses Wirtschaften hat diese Welt in eine verhängnisvolle Richtung getrieben. Maßlose Ansprüche sind unerfüllbar und sorgen nur für Frust und Enttäuschung. Lebenskünstlerinnen und – Künstler haben es offensichtlich geschafft, zumindest für sich das rechte Maß zu finden. Sie stellen keine übermäßig hohen Erwartungen, sie knausern andererseits auch nicht am Wesentlichen, sie darben nicht, machen aber auch nicht pausenlos Party.
Die Christenheit hat in 2.000 Jahren Kirchengeschichte eher dem Verzicht das Wort geredet. Dabei gibt’s im Neuen Testament im 1. Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher eine Aussage, die feiert zumindest in einer Hinsicht die Maßlosigkeit: Im Hinblick auf die Liebe nämlich. Was hat der Apostel den Christen in Thessalonich gewünscht? „Der Herr lasse eure Liebe zueinander und zu allen Menschen über jedes Maß hinauswachsen.“
Maßlose Liebe. Untereinander und zu allen Menschen. Da ist bei mir – zugegeben – noch Luft nach oben. Aber es hat schon Zeiten und Orte gegeben, da hat man den Christen nachgesagt: „Seht, wie sie sich untereinander lieben – so sehr, dass sie füreinander zu sterben bereit sind.“ Das war im 3. Jahrhundert.[1]
Wer das mit der maßlosen Liebe versucht und sich darin übt, kann sich auch direkt auf Jesus beziehen. Der hat seinen Leuten die Liebe nicht nur unverbindlich empfohlen, sondern ausdrücklich geboten (Johannes 13,34f). Liebe als unverwechselbares Merkmal. An Liebe kann es im Prinzip gar nicht genug geben.
[1] Tertullian, Apologeticum, 39.
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Kommentare (1)
Vielen Dank! Ja, masslose Urlaube, masslose Party's, masslose Beziehungen und Besitz und Arbeit(s-Forderungen...), so in unserem Land teilweise (o oft?); und dann Corona / Impfung.../ quer durch … mehrGemeinde, Hauskreis, Gesellschaft, Ehen... / an der Liebe untereinander soll man uns Christen erkennen , ein Gebot von Jesus, wie gut! und die Liebe zu jedermannn sollte auch beispielgebend sein, und ehrlich!