/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Eine Warnung für Gewaltherrscher
Horst Kretschi über Habakuk 2,6.
Weh dem, der sein Gut mehrt mit fremdem Gut - wie lange wird’s währen?
Manchmal bekommen Texte aus der Bibel eine unerwartete Aktualität! Oder so gesagt: Manche Texte haben ihre Aktualität nie verloren. Dazu zählt für mich auch der Abschnitt aus dem Prophetenbuch Habakuk. Dort heißt es in Kapitel 2 Vers 6: „Tod und Verderben über dich, weil du fremdes Eigentum bei dir aufhäufst! Wie lange willst du es noch so treiben?“ (Habakuk 2,6)
Zur Einordnung: Der Abschnitt richtet sich an Gewaltherrscher, die über andere Völker herfallen und sie mit Gewalt unterwerfen. Dem Propheten ging es damals um das Volk Israel, das von fremden Mächten bedrängt und eingenommen wurde. Der Prophet prangert all das an, was damals passiert ist und auch heute noch geschieht, wenn ein Staat sich mit Gewalt Teile eines anderen Staates einverleibt.
Ein Blick in die Nachrichten macht deutlich, was das ist: Unterdrückung, Gewalt, Folter, Unrecht und Tod. Habakuk spricht im Auftrag Gottes und sagt diesen Gewaltherrschern deutlich, dass ihre Gier und Rücksichtslosigkeit auf sie zurückfallen werden. Sie werden damit nicht davonkommen. Gott sitzt am längeren Hebel! Und seine Gerechtigkeit wird alles Unrecht dieser Welt zurechtrücken. Der Lauf der Weltgeschichte hat das immer wieder bestätigt.
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Wo wurde das denn in der Weltgeschichte immer wieder bestätigt? Unterdrückung während der Kolonialherrschaft, Unterdrückung bei heutiger Sklavenarbeit, Kinderarbeit…?????
Ich hatte eine andere … mehrAssoziation: wo mache ich mich schuldig, wo mehre ich mein Gut mit fremdem Gut?
Trage ich zum Beispiel Kleidung, für die Frauen in Bangladesch ihre Lebenszeit opfern? Mehre ich so mein Hab und Gut? Wo hat der Kapitalismus mich im Griff? Und was kann ich dagegen tun?
Ich glaube auch, dass die Gewalt Herrscher und Diktatoren zur Rechenschaft gezogen werden.
Das war mein Schritt in den Glauben, dass nur Gott Gerechtigkeit schaffen kann.