/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Bitte wenden!
Markus Baum über Sacharja 1,3.
Kehrt um zu mir, spricht der HERR Zebaoth, so will ich zu euch umkehren.
Im Straßenverkehr ist die Sache eindeutig: Wenn ich in einer Sackgasse gelandet bin, habe ich ein Problem. Das lässt sich beheben, indem ich wende. Die Fahrtrichtung ändere. Wenden in zwei Zügen – klingt nach Schachspiel, ist aber eine beliebte Übung in der Fahrschule.
Und in der fahrtechnischen Wirklichkeit erweist es sich oft als – Achtung Wortspiel: not-wendig. Um die Not zu wenden, dass ich nicht mehr weiterkomme, muss ich wenden. Mich und mein Fahrzeug. Bitte wenden! Im Individualverkehr verkündet heutzutage das Navigationssystem, wenn’s nicht mehr weitergeht.
Vor 2.600 Jahren gab’s noch keine Navis, aber auch damals schon haben Menschen sich hoffnungslos verirrt. Und brauchten die klare Ansage: Bitte wenden! Im alten Israel oder dem, was davon noch übrig war, hat damals der Prophet Sacharja diese Rolle übernommen.
Er hat dem traurigen Rest des Volkes Israel – und den vielen Landsleuten im babylonischen Exil - im Auftrag und im Namen Gottes gesagt: „So spricht Gott, der Herr der Heerscharen: Kehrt um zu mir - dann kehre ich um zu euch.“
Bitte wenden! Das Volk Israel hatte es offensichtlich nötig. Soweit, so klar. Aber warum muss Gott die Richtung ändern? Gott hat sich ja nicht verfranzt, ist nicht in die Sackgasse geraten – aber er konnte sich das Elend auch nicht mehr anschauen. Er hat sich schaudernd abgewandt.
Aber anders als bei uns Menschen heißt bei Gott „aus den Augen“ nicht automatisch „aus dem Sinn.“ Gott macht sich auch und gerade über seine verlorenen Söhne und Töchter Gedanken. Damals und heute. Gott wendet sich uns zu, Ihnen und mir, wenn wir uns ihm zuwenden.
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