/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Ewigkeitssonntag - Hoffnung glitzert leise
Gedanken von Miri Langenbach zum Bibeltext Esra 10,1.
Und als Esra so betete und bekannte, weinte und vor dem Hause Gottes niedergefallen war, sammelte sich um ihn aus Israel eine sehr große Gemeinde von Männern, Frauen und Kindern; denn das Volk weinte sehr.
Der Ewigkeitssonntag heute ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Ja, das Kirchenjahr endet, aber ein neues beginnt. Heute ist Trauer angesagt, aber die Hoffnung auf die Ewigkeit glitzert schon durch.
Im Alten Testament der Bibel berichtet ein Gottesmann namens Esra, wie er und das Volk Israel mit schwerer Schuld umgehen: Sie weinen und sie beten. „Während Esra weinend vor dem Haus Gottes auf den Knien lag und die Schuld des Volkes bekannte, sammelte sich eine große Menge von israelitischen Männern, Frauen und Kindern um ihn. Auch sie weinten sehr.“, steht dort. (Esra 10,1 NeÜ)
Damals wie heute sagt mir das: Die Lage ist traurig, aber nicht hoffnungslos; die Krankheit bedrohlich, aber nicht unheilbar. Es breitet sich ein Geist der Reue aus und Hoffnung beginnt zu glitzern - auf Gottes Vergebung und Erbarmen.
Die Sünde, die uns zu Recht quält, muss uns nicht zugrunde richten. In traurigen Zeiten können wir erkennen, was für uns und was gegen uns spricht. Und durch Gottes Gnade kann es gute Hoffnung geben, selbst wenn wir uns vor Gott schwer schuldig fühlen.
Was ich falsch gemacht habe, muss ich so weit wie möglich bereinigen und für den entstandenen Schaden Verantwortung übernehmen, sonst wäre die Reue ja nicht echt. Sündiges Verhalten muss abgestellt werden, mit dem Entschluss, nie wieder etwas damit zu tun zu haben. Weinen ist in diesem Fall gut, aber Besserung ist besser. Und es scheint auch heute ein Glanz aus der Ewigkeit: Gott freut sich über Reue. Er freut sich, wenn er endlich wieder mit uns zusammen sein kann.
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