/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Warum Gott so großartig ist
Jörg Dechert über Psalm 103,13
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
An manchen Wahrheit der Bibel gehe ich so achtlos vorbei wie ein Blinder an einem wunderschönen Sonnenuntergang. Nicht, weil ich die Wahrheit nicht erkennen würde, sondern im Gegenteil: Weil ich sie zu gut kenne. Zu oft gehört habe.
Ein Beispiel ist Psalm 103. Darin beschreibt David, der Hirte auf dem Königsthron Israels, in immer neuen Bildern, wie großartig Gott ist. In Vers 13 zum Beispiel heißt es:
Wie ein Vater mit seinen Kindern Erbarmen hat, so hat der Herr Erbarmen mit denen, die ihn ehren.
Und meine erste Reaktion ist: Ja, klar. Gott ist wie in Vater, der mit denen Erbarmen hat, die ihn ehren! Logisch. Wie soll es auch sonst sein?
Erst beim zweiten Nachdenken fällt mir auf, wie großartig diese Perspektive ist. Denn es könnte ja auch ganz anders sein!
Was, wenn David geschrieben hätte: „Wie ein Diktator denen Einfluss verschafft, die ihn ehren…“? Oder wenn David geschrieben hätte: „Wie ein Geschäftsmann denen Profit verschafft, die ihn ehren…“? Oder wenn David geschrieben hätte: „Wie ein Prominenter denen gesellschaftliches Ansehen verleiht, die ihn ehren…“?
Ja, mag sein - Gott gibt einzelnen seiner Leuten Einfluss, Profit oder gesellschaftliches Ansehen. Aber ich glaube, mein Einfluss, Profit und gesellschaftliches Ansehen ist ihm letztlich gar nicht wichtig. Denn Gott ist eben kein Diktator, Geschäftsmann oder Prominenter.
Gott ist wie ein Vater, der mit denen Erbarmen hat, die ihn ehren. Gut, dass es genau so ist. Diesen Gott will ich ehren, und von seinem Erbarmen will ich leben. Gut, wenn Gott mir die Augen dafür öffnet, wie großartig das eigentlich ist.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Alternativen ehren, um zu profitieren
- Diktatoren
- Geschäftsleuten
- Prominente
ist gang und Gäbe. Auch jeder Christ möchte sich gern bestätigt sehen - natürlich "nur" als richtiger … mehrChrist.
David beschreibt Gott als perfekten Vater, der sich seiner Kinder erbarmt. Da spielt es keine Rolle, ob jemand blind ist oder lahm, taub oder blitzgescheit - der Vater erbarmt sich.
Danke, lieber Herr Dechert, wie sie die Alternativlosigkeit Gottes in Ihrer Betrachtung formulieren.
Ja, Gott ist wie ein Vater und wir dürfen seine Kinder sein.
Was mich geärgert hat, der Satz "... wie ein Blinder, der an einem Sonnenuntergang vorbei geht."
Sehr geehrter Herr Dr. Dechert, Sie … mehrund ich können mehr als dankbar sein, dass wir "alle unsere Sinne gebrauchen können", wie es Paul Gerhardt in einem Lied gedichtet hat.
Gottes Segen für Sie und das Team des ERF.
Ein schöner Vergleich mit klaren Worten. Das gibt mir Hoffnung für den Start an diesem Tag. Danke Dr. Dechert und allen Gottes Segen.