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Wenn es Gott gibt

/ Wochenration / Lesezeit: ~ 2 min

Wenn es Gott gibt

Von Krise zu Vertrauen.

Meine letzten Jahre waren wild. Nie habe ich so viel Veränderungen erlebt, neue Sachen begonnen und Abschiede verkraftet in so kurzer Zeit. Vor drei Jahren habe ich noch Pharmazie studiert. Seitdem ist unglaublich viel passiert.

Nach meinem Studienabbruch geriet ich in einer Krise. Die Entscheidung habe ich nie bereut, aber die Konsequenzen zu tragen fiel mir auch nicht leicht. Zum ersten Mal habe ich mich nicht über meine Leistung definiert. Ich lernte, dass ich mehr als meine Taten und mein Verhalten bin. Es war eine neue Dimension, wie eine neue wunderschöne Welt. Aber auch in der musste ich erstmal lernen, mich neu zurechtzufinden. Die Fassade, die ich mir aufgebaut hatte, fing an zu bröckeln. Das fühlte sich seltsam an, aber auch gut. Der Prozess zog sich über die letzten Jahre und ich bin noch längst nicht fertig.

Die Suche nach mir selbst

Neulich sagte ich zu meinem Mann, dass ich mich lange nicht so sehr in meinem Leben wohl gefühlt habe wie jetzt. In den letzten Jahren war ich auf der Suche nach mir selbst, nach meinen Wünschen, nach Freude und nach Selbstwert. Bin ich dankbar dafür? Oh ja, das bin ich wirklich. Es gab Monate, da habe ich mich echt beschissen gefühlt. Gott, meine Freunde und Familie sind in den Momenten für mich da gewesen. Ich hatte immer jemanden zum Reden. Und trotzdem waren manche Situationen nicht so, dass ich „Bitte nochmal!“ rufen würde. Doch ich sehe, dass es mir enorm geholfen hat, mich weiterzuentwickeln und zu wachsen.

Manchmal schaue ich mir Bilder von vor fünf bis sechs Jahren an und sehe einen anderen Menschen. Natürlich ist das, was mich da ausgemacht hat, immer noch da, aber es ist so viel mehr dazu gekommen. Manches musste ich auch loslassen. Meine Härte, meine falsche Stärke und meinen Stolz. All das hat mir Jesus gezeigt und mir erklärt, dass ich das nicht brauche.

Gewohntes loslassen

Ich lerne mich selbst immer mehr kennen und zu mir zu stehen. Das ist wunderbar, aber in einigen Momenten auch echt hart. Denn das bis dahin Gewohnte muss ich loszulassen, damit das Neue wachsen kann. Das ist ungewohnt, auch seltsam. Zu Beginn fühlt es sich manchmal total fehl am Platz an. Aber bisher hat es sich gelohnt! Und es geht noch weiter, doch der Prozess mit einem vielleicht anfangs beklemmenden Gefühl bleibt. Nur weiß ich, dass am Ende Gutes steht. Das Vertrauen darauf, dass da etwas kommt, das besser ist, ist gewachsen.

Im Oktober schrieb ich dazu folgendes Gebet auf:

Gott, du forderst viel. Oder scheint es mir nur so? Ich denke wirklich, dass du viel forderst. Es ist mein Vertrauen. Vertrauen, Dinge abzugeben, die ich meinte zu lieben oder auch wirklich liebe. Du forderst mich auf, auf das Wasser zu gehen. Du forderst mich auf, Neues zu wagen und Altes loszulassen. Oder eben in manch anderen Momenten das Bisherige festzuhalten. Du forderst mich auf, in deinem Zeitplan unterwegs zu sein, mich zu bewegen oder stehen zu bleiben. In den Momenten ist es manchmal echt schwer. Schwer, dir das Vertrauen entgegenzubringen, dass es gut ist, danach zu handeln. Und so anders und herausfordernd der Weg ist, du gibst. Du schenkst mir Gutes und du führst mich zu Besserem. Jedes Mal, einfach jedes Mal.

Dieser Text von Juliane Dupont wurde zuvor auf www.keineinsamerbaum.org veröffentlicht.

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