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© Aims & Pages

16.05.2020 / Interview / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Johannes Kolk

Good Vibes trotz Corona

Das Musikduo Aims & Pages über das Leben als Künstler während der Corona-Krise.

Die Singer/Songwriter Aims & Pages sitzen, wie viele andere, zuhause fest. Wie sie die Zeit nutzen und warum abgesagte Auftritte gar nicht so tragisch sind, erzählen sie uns im Interview.

Amanda und Patrick Jakucs sind Aims & Pages. Als Band tritt das junge Ehepaar auf Hochzeiten und in Kirchen auf. Gott spielt in ihren Texten eine wichtige Rolle. Dennoch bezeichnen Sie sich selbst nicht als Worship-Band, sondern möchten mit ihrer Musik „good vibes“ transportieren. Diese Positivität spürt man nicht nur in ihrer Musik, sondern auch in ihrem Umgang mit der aktuellen Corona-Situation.

Songwriting in der Zwangspause

ERF: Ihr seid nun seit gut zwei Jahren verheiratet. Eure Band gibt es allerdings schon länger. Wie ist es, gleichzeitig eine Band und eine Ehe zu führen?

Amanda: Fürs Songwriting ist es gut, da wir eine Ehrlichkeit als Grundlage haben. Wir haben das gleiche Ziel: gute Songs schreiben, und da kann man dann ehrlich sagen was gut ist und was nicht, das fällt als Paar noch leichter. Wir haben aber auch ein paar Leute, die von außen mal auf Songs draufschauen. Bei Auftritten ist es cool, dass wir gemeinsam unterwegs sein können und nicht einer am Wochenende alleine zuhause hocken muss. Die Autofahrten zu zweit genießen wir und nach Auftritten auf Hochzeiten schließen wir oft einfach unsere Date-Night an und gehen essen, weil wir ja sowieso schon schick gekleidet sind. Das ist ziemlich cool.
 

ERF: Auftritte sind ja vorerst leider nicht möglich. Die Veranstaltungsbranche macht momentan riesige Verluste und viele Künstler beklagen sich über fehlende Einnahmen und müssen alternative Finanzierungswege finden. Inwiefern seid ihr von der Corona-Krise betroffen?

Amanda und Patrick Jakucs in Concert (Foto: Aims & Pages)
Amanda und Patrick Jakucs in Concert (Foto: Aims & Pages)

Patrick: Uns wurden erstmal schon ein paar Auftritte abgesagt, weil Veranstalter und Kirchen natürlich keine Veranstaltungen machen durften. Seit dem neuen Job, den ich Anfang April angefangen habe, ist das finanziell aber auch nicht ganz so tragisch. Tatsächlich schaffen wir es jetzt, uns auf Dinge zu fokussieren die uns wichtig waren, aber die durch andere Termine oft hinten anstehen mussten, gerade wenn es um Songwriting und Produktionen ging.

Amanda: Ich nutze die Zeit auch einfach, um Dinge im Haushalt zu erledigen. Keller ausmisten und so. Außerdem studiere ich ja noch und da jetzt alles Online ist, muss ich vieles neu sortieren und einen eigenen Rhythmus finden. Freunde anrufen oder mal spazieren gehen gehören mittlerweile zu den täglichen Highlights.
 

ERF: Was ist euch in der aktuellen Songwriting-Phase besonders wichtig geworden?

Amanda: Natürlich ist die Corona-Situation eine Inspiration gewesen, so die Frage „Wo ist meine Sicherheit“. Gott ist eine sichere Burg (frei nach 2.Samuel 22,2). Das ist ein Thema, das uns aktuell sehr beschäftigt. Freundschaften und Beziehungen sind auch wichtige Themen. Echte Freundschaften fordern uns heraus und fördern uns. Aber eigentlich sind es viele unterschiedliche Dinge die wir verarbeiten.

Patrick: Auch einfach nutzen, was man an zeitlichen Kapazitäten bekommen hat. Einfach machen!

Amanda: Viele tolle Musiker veröffentlichen außerdem trotzdem Songs und sowas ist auch sehr inspirierend.

Auf Gott ist Verlass

ERF: Ihr habt ja auf Youtube viele Songs veröffentlicht, die ihr in den eigenen vier Wänden performt. Dürfen wir uns auf einen Song aus der Quarantäne freuen?

Patrick: Man darf sich auf einige neue Songs freuen! Wir haben schon vor der „Quarantäne“ einige neue Pläne geschmiedet und versuchen Stück für Stück das alles so gut wie möglich umzusetzen.
 

ERF: Müsst ihr diesbezüglich umdisponieren?

Patrick: Wir planen ein kleines Album, eine EP mit etwa 5-6 Songs, und wollen das bestmöglich aufbereiten. Allerdings sind unsere Video und Auftrittspläne gerade nicht planbar. Da müssen wir zurzeit Woche für Woche schauen was es neues zu Corona gibt und dann versuchen abzuwägen.

Amanda: Die EP soll eine Live-EP werden, also wir nehmen alles gleichzeitig auf und filmen das direkt mit. Die Idee gefällt mir sehr. Wir haben schon einen Videographen und eine Location. Das verzögert sich wie gesagt leider alles, aber wir arbeiten daran. Auch Sachen wie eine Release-Party sind erstmal kein Thema. Aber da machen wir uns jetzt nicht viel Stress. So lange wir noch Musik machen und produzieren können, ist alles eigentlich ziemlich cool.
 

ERF: Ihr scheint recht entspannt und zuversichtlich mit der Situation umzugehen. Was gibt euch Hoffnung?

Amanda und Patrick Jakucs in Concert (Foto: Aims & Pages)
Amanda und Patrick Jakucs in Concert (Foto: Aims & Pages)

Patrick: Darin entschlossen zu sein, dass Gott unabhängig von allen Umständen der Selbe ist und bei uns ist, gibt uns Hoffnung. Wir können uns immer auf ihn verlassen. Er versorgt uns und lässt uns nicht im Stich. Wir versuchen in der Art, wie wir leben, diszipliniert zu sein und uns nicht negativ stimmen zu lassen.

Amanda: Ich denke, dass Gott weder überrascht noch überwältigt ist. Er ist allmächtig, stark und treu. Seine Versprechen bleiben stets gleich. Darauf baue ich. Das ist meine Hoffnung. Und ich liebe den Vers in Jeremia, in dem er schreibt dass er uns keinen Geist der Angst, sondern des Friedens und der Zukunft schenkt. (Jeremia 29,11) Ich denke in dieser Zeit ist es wichtiger als je zuvor nah an Gott zu sein und seine perfekte Liebe und seinen Frieden in unsere Herzen einzuladen.


ERF: Vielen Dank für das Gespräch.


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 Johannes Kolk

Johannes Kolk

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