/ Wort zum Tag
2. Chronik 20,12
Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.
Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.
Immer gab es Feinde. Immer gab es Krieg. Und oft war das Volk der Israeliten in der Unterzahl. Ihre Heere waren kleiner und schlechter ausgerüstet als die Heere der Gegner. Einmal hatten es die Israeliten sogar mit einer großen Koalition zu tun aus Moabitern und Amonitern und Meunitern. Da konnten die Israeliten einpacken. Da hatten sie einfach keine Chance. Was tat der König - Joshafat mit Namen? Er rief das Volk im Vorhof des Tempels in Jerusalem zusammen und sprach für sie und mit ihnen ein großes Bittgebet. Dieses Bittgebet gipfelte in dem Satz, über den ich Sie heute Morgen einlade, ein bisschen mit mir nachzudenken: „Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.“ Und das Wunder geschah. Der Krieg wurde gewonnen. Gewonnen von einem Heer, das sich nicht durch wüstes Kriegsgeschrei auszeichnete, sondern durch Loblieder und durch Danklieder. Ein merkwürdiges Heer, das so viel Zuversicht ausstrahlte, dass schon allein dadurch die Feinde in Panik gerieten.
„Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.“ Wie oft ich so ein Gebet spreche. Mit anderen Worten meist. Klar. Aber immer wieder gerate ich in ausweglose Situationen. Immer wieder stehe ich vor Fragen, auf die ich keine Antwort weiß. Immer wieder vor Problemen, die ich nicht lösen kann. Ich allein. Wir als christliche Gemeinde. Wir als Gemeinschaft der Christen. Oder auch wir als Gemeinschaft aller Menschen auf dieser Erde. Wer kennt das Mittel gegen die drohende Klimakatastrophe? Wer weiß einen Ausweg aus der globalen Wirtschaftskrise? Wer weiß, wie wir die Ressourcen dieser Erde gerecht verteilen können zwischen Reichen und Armen? Wer kennt ein wirksames Medikament gegen Krebs? Wer weiß, wie man gegen Hass und Bitterkeit ankommt? Wer findet einen Weg aus den kleinen und großen Depressionen des Alltags?
„Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir.“ Nach dir, guter Gott. Denn du allein hast Macht und du allein bist Liebe. Du bist der Schöpfer des Universums. Du bist der Erfinder der Menschen. Du weißt einen Ausweg aus jedem Schlamassel, der uns betroffen hat. Und du willst uns diesen Ausweg führen, weil du uns liebst. Du hast deine Liebe unter Beweis gestellt, indem du in diese Welt gekommen bist, indem du am Kreuz für unsere Schuld gestorben bist, indem du auferstanden bist und indem du Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute an unserer Seite bist. Wenn einer helfen kann, dann du.
Ich will dieses Gebet mit in diesen Tag nehmen und mit in die Nacht, wenn die Sorgen größer und dunkler werden. Ich will meinen Augen befehlen, nicht länger auf die Probleme zu starren, sondern sich auf dich zu richten. Du großer und gnädiger Gott. Die Israeliten damals unter Joshafat zogen am Ende mit Psalter, Harfen und Trompeten in Jerusalem ein. Wir werden am Ende genauso in Gottes Himmel einziehen, weil er erst spätestens am Ende alles gut macht. Weil er spätestens am Ende alles zurecht bringt. Doch schon heute hält er unsere Hand und geht mit uns seinen guten Weg.
Ihr Kommentar
Kommentare (6)
Ich glaube, dass Gott es liebt, wenn wir einfach zu ihm kommen und ihm sagen, dass wir nicht mehr weiter wissen. Er hilft doch so gerne!
Wenn mir aus allen Kanälen die Hiobsbotschaften um die Ohren gehauen werden, wie die Wirtschaftsmacht uns mit ihrer grenzenlosen Habgier und gnadenloser Ausbeutung jeglicher Art, den ganzen … mehrSchlamassel eingebrockt hat, fällt es mir gar nicht so leicht, davon ab auf Gott zu schauen. Wenn all die Not-und Zwangslagen mich eigentlich dazu auffordern etwas zu tun, ist es für mich gar nicht so einfach die Ruhe bewahren und auf Gott zu schauen. Dabei muß ich aufpassen, daß ich nicht anfange zu schielen, weil ich wieder einmal überlege, wie ich als alter Weltverbesserer die Welt retten könnte. Da überlasse ich nur ungern das Regieren Gott und erinnere mich nur widerwillig daran, daß diese Welt mit Sicherheit vergeht und erst in der neuen Welt Gerechtigkeit herrscht. Aber auf Gott schauen heißt ja nicht, daß ich gar nichts tun kann. Da finde ich die praktischen Vorschläge von Herr Herzog sehr realistisch. Wenn ich so das Böse mit dem Guten besiege, stimmt wieder meine Blickrichtung und ich höre auf darüber zu meckern, was ich alles nicht kann.
ja, das ernst gemeinte Gebet kann die Welt verändern und jeden einzelnen Gläubigen , besonders wenn wir demütig und bescheiden beten und bitten . Wir Menschen müssen Gott suchen Er lässt sich auch … mehrfinden und das geht nur über das Gebet oder das Nachsinnen über Gott und über unser Dasein , so wie in der Antike einige jüdische Herrscher es im festen Glauben taten auch Joshafat
Vielen Dank für die ermutigenden Worte!Ich habe auch viele offene Fragen an Gott.z.B. warumm erkrankte unser Kind an Krebs(Gott sei Dank wieder gesund) ,warum ließ er zu,dass unser Haus abbrannte … mehretc..Ich kann nur sagen,wenn ich nicht Jesus gehabt hätte,wüßte ich nicht wo ich heute wäre.Gottes Segen für den Tag!
DANKE!
Lieber Jürgen Werth!
Zuerst einmal Danke für Ihren jahrelangen, sehr segensreichen Dienst! Gott hat Ihnen auch eine sehr wohl tuende Stimme geschenkt, die Sie zu seiner Ehre gut einsetzen.
In Ihrem … mehrheutigen Text (Link oben) stellen Sie so viele Fragen, die mich auch Ihrem Munde doch sehr verwundert haben. Bis auf die Frage nach dem Krebsmittel (und selbst da ließe sich manches ähnlich beantworten) heißt doch die Antwort auf all diese Fragen stereotyp: Matth. 22,37 ff – denn wenn wir Gott und unseren Nächsten lieben wie uns selbst, dann werden wir seinen (An-) Geboten doch voller Sehnsucht folgen, die er uns als Antworten auf Ihre Fragen gibt:
Wer kennt das Mittel gegen die drohende Klimakatastrophe? Nutzung des von Gott uns anvertrauten Verstandes zur Emmissionsreduktion (Zug, Fahrrad statt Auto, Wärmedämmung, …) und CO2-Abscheidung in jeder Abgasanlage,
Wer weiß einen Ausweg aus der globalen Wirtschaftskrise? „Seid mit eurem Sold zufrieden“ (fairtrade, Entschuldung, Bescheidenheit)
Wer weiß, wie wir die Ressourcen dieser Erde gerecht verteilen können zwischen Reichen und Armen? „Wer zwei Hemden hat, der gebe eines dem der keines hat.“ (auch hier: fairtrade, intelligente Bio-Landwirtschaft, …)
Wer kennt ein wirksames Medikament gegen Krebs? Allgemeine Umweltbelastung reduzieren, in dem man mit dem Geschenk der Schöpfung dankbar umgeht, …
Wer weiß, wie man gegen Hass und Bitterkeit ankommt? Gerechtigkeit wagen, Engagement (barmh. Samariter)
Wer findet einen Weg aus den kleinen und großen Depressionen des Alltags? Ein Leben(„sstil“) der Dankbarkeit im täglichen praktischen Lobpreis wie oben beschrieben, denn:
Nicht das äußere Ergebnis zählt, sonst hätte der Reiche Spender tatsächlich mehr gegeben („erreicht“) als die arme Witwe mit ihrem Schärflein. Es ist uns Menschen doch wirklich GESAGT, WAS GUT IST. Wir meinen nur, mehr zu verlieren, als zu gewinnen, wenn wir auf die Möglichkeiten, die uns ein eigenes Auto (…) gibt verzichten, um mit dem gesparten Geld gerechte Preise (im Weltladen) bezahlen zu können. Doch hier, in den ärmsten der Armen begegnet und doch Jesus selbst, der sagte „was ihr diesen getan habt, das habt ihr mir getan …
Lieber Herr Werth, vielleicht haben Sie die Fragen ja auch nur ein wenig provokativ gestellt, um zum Nachdenken an zu regen. Ich stelle mir gerade vor, welche Antworten der ERF alleine schon geben könnte, wenn der Einkauf des gesamten Hauses als Zeugnis für Gottes Antworten ab heute menschen- und schöpfungsfreundlich getätigt würde. Wäre das nicht ein Zeichen der Hoffnung für alle Hörer und Leser?
Herzliche Grüße
Stefan Herzog
Ökumenischer Arbeitskreis
“Christen & Ökologie“