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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Frei von Unterdrückung

Andreas Odrich über Psalm 9,11

Auf dich hoffen, die deinen Namen kennen; denn du verlässest nicht, die dich, HERR, suchen.

Psalm 9,11

Gospelchöre sind beliebt. Doch was bei uns einfach mal für gute Stimmung sorgt und ein bisschen Pepp in die Kirche bringt, ist in der Regel unter schwersten Bedingungen entstanden.

Die schwarzen Sklaven in den vereinigten Staaten haben auf den Baumwollfeldern im Gospel ihren Schmerz aber auch ihre Hoffnung auf ein besseres Leben verarbeitet. Eigentlich hätten sie alles hinschmeißen und sich von Gott abwenden können. Denn von seiner Hilfe war unter der Knute der Sklaventreiber nichts zu merken.

Aber diese Menschen haben ihr Gottvertrauen nicht aufgegeben. Gestärkt wurden sie durch Worte aus der Bibel. Denn dort wird die Ungerechtigkeit auf der Welt immer wieder zur Sprache gebracht. So wie bei David, er schreibt in Psalm 9: "Auf dich hoffen, die deinen Namen kennen, denn du verlässt nicht, die dich, Herr, suchen."

Wer den ganzen Psalm liest, erkennt schnell: Hier geht es um mehr, als um ein bisschen persönliche Innerlichkeit. Denn diesem Satz geht eine starke Zusage voraus. Es ist die Zusage, dass Gott die Armen und die Unterdrückten nicht im Stich lässt, und die Verursacher ihres Leides unschädlich macht.

Darauf haben die Menschen auf den Baumwollfeldern ihre Hoffnung gesetzt. Eine Hoffnung, die irgendwann tatsächlich belohnt wurde. Und damit wird endgültig klar: Gospel hat deshalb so eine große Kraft, weil er so existenziell ist und wirklich etwas mit dem wahren Leben und mit Gottes Hilfe darin zu tun hat.

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