19.02.2023 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Trotz aller Widerstände

Am Tage sendet der HERR seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens.

Psalm 42,9

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Als Student habe ich in einem Chor mitgesungen. Zu den Stücken, die wir aufgeführt haben, gehörte auch eine Vertonung von Psalm 42 durch Felix Mendelssohn Bartholdy.

„Psalm 42 - Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ gehört bis heute zu einem meiner liebsten Stücke der Kirchenmusik. Mendelssohn bringt in eindringlicher und kunstvoller Weise die Angst und Bedrängnis, aber auch die Hoffnung in diesem Psalm zum Ausdruck.

Da ist die Rede vom Verlangen der gequälten Seele nach Gott. Wie der Hirsch nach frischem Wasser schreit, so dürstet die Seele nach Gott. Und dann sind da die Menschen, die danach fragen, wo denn dieser Gott ist? Er ist nicht zu sehen und scheint völlig fern zu sein.

Darunter leiden die Menschen, die an Gott glauben. Doch immer wieder kommt die Selbstaufmunterung: „Harre auf Gott!“ Und es gibt ein Bekenntnis: „Am Tage sendet der HERR seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens“ (Psalm 42,9).

Trotz aller Leiden und aller Zweifel glaube ich an Gott und hallte an ihm fest, so, wie er an mir festhält und mich hält in seiner Liebe. Ja, er ist der Gott meines Lebens. Er ist mein Gott in allen Lebenslagen, nicht nur an den guten Tagen, sondern auch an denen, die nicht gut sind. So will ich allen Widrigkeiten trotzen und Gott loben und ihm singen, solange ich bin.

Autor/-in: Horst Kretschi