10.10.2025 / Anstoß - Gedanken zum Tag
Großzügig leben
Lass dein Brot über das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit.
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„Wirf dein Brot aufs Wasser – du wirst es nach einiger Zeit wiederfinden.“
So steht es in Prediger 11,1 – einem Weisheitstext aus dem Alten Testament, der traditionell König Salomo zugeschrieben wird. Er enthält viele Lebensbeobachtungen, die Menschen damals wie heute zum Nachdenken bringen.
Brot aufs Wasser werfen – das klingt erstmal absurd. Als ob man Enten füttert und hofft, dass sie es einem zurückbringen. Und doch ist darin eine Wahrheit zu entdecken.
Im Kollegenkreis habe ich das früher oft gehört – besonders dann, wenn wir uns in ein Projekt oder eine Aufgabe besonders stark investiert haben. Dann haben wir uns getröstet: „Irgendwann bekommst du es zurück.“ Oder: „Das wird dir eines Tages belohnt.“
Das kann eine Investition in Zeit sein. In Menschen. In ein Vorhaben – oder auch in Geld. Und manchmal fragt man sich: Bringt das überhaupt etwas?
Aber genau darum geht es: Nicht zögerlich sein. Sondern freigiebig. Großzügig. Bereit zu geben – auch wenn ich nicht weiß, ob, wann und wie es zurückkommt.
Andere Übersetzungen übertragen Prediger 11,1 mit: „Setze dein Hab und Gut ein, treib Handel.“ Das klingt wirtschaftlich. Aber auch hier geht es um dasselbe Prinzip: Nicht alles festhalten. Sondern investieren. Streuen. Weitergeben.
Denn es wird Frucht bringen. Vielleicht anders, als ich denke. Vielleicht später, als ich hoffe. Aber: Es kommt zurück.
Gott will, dass wir klug umgehen mit dem, was wir haben – und dass wir nicht aus Angst alles für uns behalten. Sondern loslassen können. Vertrauen. Großzügig leben.
Weil wir wissen: Am Ende sorgt er Gott für den Ertrag. Der Einsatz wird sich lohnen.